Staatliche Grundschule - Universität Bremen
Staatliche Grundschule - Universität Bremen
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Veränderte Schuleingangsphase<br />
in Thüringen - Schulversuch und dann?<br />
Prof. Dr. Ursula Carle • <strong>Universität</strong> <strong>Bremen</strong> • 23.02.2005 TKM<br />
Folie 1
Vortragsgliederung:<br />
1. Einbettung des Schulversuchs in die<br />
Entwicklung seit 1993<br />
2. Ertrag des Schulversuchs 2000-2003<br />
3. Derzeitige Engpässe im Disseminationsprozess<br />
4. TQSE<br />
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Folie 2
Entwicklung seit 1993<br />
1993-1997<br />
Fortbildungsreihe zum offenen Unterricht in Deutsch und Mathematik, zur<br />
Öffnung des Horts (zahlreiche Schulen in Thüringen)<br />
1995-1998<br />
Vorläuferprojekte zur Rhythmisierung (11 Schulen), KüU<br />
Klassenstufenübergreifender Unterricht (10 Schulen), zur Schulentwicklung und<br />
andere (vgl. Impulse 35)<br />
1999-2000<br />
Projekt Veränderte Schuleingangsphase (5 Schulen)<br />
Wiss. Untersuchungen Prof. Benkmann<br />
2000-2003<br />
Schulversuch Veränderte Schuleingangsphase (16-14 Schulen)<br />
Wiss. Begleitung Prof. Carle<br />
2003-2006<br />
Projekt Optimierte Schuleingangsphase (25 Schulen)<br />
Ohne Wiss. Begleitung, Zeit für den Aufbau des regionalen<br />
Unterstützungssystems für den Disseminationsprozess, Erweiterung des Pools<br />
der Modellschulen<br />
2004-2005<br />
Entwicklung von Checklisten zur Unterstützung der internen und externen<br />
Evaluation in der Schuleingangsphase und als Basis für eine gemeinsame<br />
Wissensbasis, im Thüringer Qualitätsrahmen (Fokusgruppe aus allen Ebenen des<br />
Unterstützungssystems und Planungszelle aus ThILLM/Ministerium, Entwicklung:<br />
Prof. Carle)<br />
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Folie 3
Zur Vorauswahl der Schulen im Schulversuch<br />
Vorannahme:<br />
Für ein so komplexes Erneuerungsprojekt in nur 3,5 Jahren<br />
benötigen die Schulen eine gute Ausgangslage.<br />
Ausschreibung des Ministeriums:<br />
Über 30 Bewerbungen landesweit<br />
Es wurden nur Schulen aufgenommen, die ihren Antrag plausibel<br />
begründen, die zumindest geöffneten Unterricht zeigen<br />
konnten und die nicht im Standort gefährdet waren.<br />
Für den Aufbau der Strukturen für den Disseminationsprozess<br />
sollten die Schulen gut im Land verteilt sein.<br />
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Folie 4
<strong>Staatliche</strong> <strong>Grundschule</strong><br />
Vogteischule<br />
Oberdorla<br />
„August Petermann“<br />
Bleicherode<br />
Hörselbergschule<br />
Wutha<br />
Farnroda<br />
<strong>Staatliche</strong> <strong>Grundschule</strong><br />
Rottleben<br />
<strong>Staatliche</strong> <strong>Grundschule</strong><br />
Heldrungen<br />
Schulversuch<br />
<strong>Staatliche</strong> <strong>Grundschule</strong><br />
„Johannes Falk“ Weimar<br />
GS Sömmerda<br />
erhält die<br />
Zustimmung des<br />
Trägers nicht<br />
<strong>Staatliche</strong> <strong>Grundschule</strong><br />
„Christoph-Martin-Wieland“<br />
Weimar<br />
<strong>Staatliche</strong><br />
<strong>Grundschule</strong><br />
Marksuhl<br />
<strong>Staatliche</strong><br />
<strong>Grundschule</strong><br />
Unterweid<br />
<strong>Staatliche</strong> <strong>Grundschule</strong><br />
„Am Stollen“ Ilmenau<br />
<strong>Staatliche</strong> <strong>Grundschule</strong><br />
„Karl Zink“ Ilmenau<br />
<strong>Staatliche</strong> <strong>Grundschule</strong><br />
Eisfeld<br />
<strong>Staatliche</strong> <strong>Grundschule</strong><br />
Rottenbach 2002 Schulschließung<br />
<strong>Staatliche</strong> <strong>Grundschule</strong><br />
Neuhaus<br />
<strong>Staatliche</strong> <strong>Grundschule</strong><br />
Saalfeld/ Gorndorf
Im Jahr 2000-2001<br />
Im Jahr 2001-2002<br />
Im Jahr 2002-2003<br />
16/15 Schulen im<br />
Schulversuch<br />
972 Schülerinnen<br />
42 Stammgruppen<br />
15 Schulen im<br />
Schulversuch<br />
1012 Schülerinnen<br />
54 Stammgruppen<br />
14 Schulen im<br />
Schulversuch<br />
982 Schülerinnen<br />
57 Stammgruppen,<br />
davon 9 mit Jg. 1-4 (52) WW<br />
195<br />
MitarbeiterInnen<br />
192<br />
MitarbeiterInnen<br />
Beteiligte des<br />
Schulversuchs<br />
129 GS-<br />
Lehrer-<br />
Innen<br />
51 Hort-<br />
Erzieherinnen<br />
141 GS-<br />
Lehrer-<br />
Innen<br />
36 Hort-<br />
Erzieherinnen<br />
15 Sonderpädagoginnen<br />
15 Sonderpädagoginnen<br />
6 Schulbegleiterinnen<br />
ThILLM<br />
4 Schulbegleiterinnen<br />
ThILLM<br />
3 Schulbegleiterinnen<br />
ThILLM<br />
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Folie 6
Schulversuchsstruktur<br />
Zentraler Beirat:<br />
Elternvertretung, Schulärzte,<br />
Schulpsychologen etc.<br />
Lenkungsgruppe: Ministerium, ThILLM, Wiss. Begleitung (2 x jährl.)<br />
Wiss. Begleitung<br />
Projektmanagement:<br />
ThILLM<br />
Unterstützung<br />
Zentrale Rückmeldung der Wiss. Begleitung<br />
im Mai und im Januar jeden Jahres<br />
Zentrale<br />
Fortbildung<br />
Werkstätten<br />
Schulen im<br />
Schulversuch<br />
Regionaler Beirat:<br />
Elternvertretung, Schulärzte,<br />
Schulpsychologen etc.<br />
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Schulbegleitung<br />
- Organisation<br />
- Unterricht<br />
Folie 7
Die prozessbegleitende Auswertung des<br />
Schulversuchs 2000-2003<br />
1. Laufzeit des Schulversuchs: März 2000-Juli 2003<br />
2. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgte als formative<br />
Evaluation, d.h. Erkenntnisse wurden laufend an die<br />
beteiligten Ebenen zurückgespiegelt und<br />
schulversuchsöffentlich diskutiert<br />
3. Es erfolgten liberalisierende Maßnahmen der<br />
Landesregierung:<br />
Flexible Schuleingangsphase im Schulgesetz<br />
Alle Kinder werden in den Bildungsgang GS eingeschult<br />
4. Das ThILLM hat seine Angebote aufgrund der<br />
Zwischenergebnisse laufend verbessert und systematisiert,<br />
den Transfer in die Breite geplant<br />
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Folie 8
Zielstellung des Schulversuchs<br />
Welche Bedingungen sind erforderlich für<br />
• den Unterricht aller Kinder<br />
• in jahrgangsgemischten Stammgruppen<br />
• mit der Möglichkeit, die Schuleingangsphase<br />
in ein bis drei Jahren zu durchlaufen<br />
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Folie 9
Vorgehensweise der Wiss. Begleitung<br />
• Herstellung der Evaluierbarkeit<br />
– Fokussierung von Dimensionen der Entwicklung<br />
– Definition von Fortschrittsmaßen (Niveaus)<br />
– Sicherung des systematischen Entwickelns<br />
• Erhebungen zweimal jährlich und Anlass bezogen, Methoden:<br />
– Stärken-Schwächen-Analyse<br />
– Engpassanalyse<br />
– Videogestützte Unterrichtsbeobachtung<br />
– Beobachtung der Fortbildung<br />
– Expertenratings<br />
– Interviews<br />
– Schriftliche Befragungen<br />
• Auswertung:<br />
– Fallbezogen<br />
– Schulversuchsbezogen<br />
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Folie 10
Definition von<br />
sieben<br />
Dimensionen und<br />
vier Niveaus der<br />
Entwicklung<br />
7<br />
Jahrgangsmischg.<br />
Integrat. Didaktik<br />
1<br />
Leistungsdokum.<br />
2<br />
Optimale<br />
Organisationsstruktur<br />
für die Flexibilisierung<br />
6<br />
Gemeinde<br />
Ausgangsbasis<br />
Rhythmisierung<br />
3<br />
Didaktische<br />
Entwicklung<br />
provozierende<br />
Veränderung<br />
Eltern<br />
Mehrpädagogens.<br />
5<br />
4<br />
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Folie 11
Beispiel :<br />
Wie weit ist die Entwicklung der Schule in den<br />
einzelnen Bereichen am Zeitpunkt x?<br />
Beispielschule 1<br />
Jahrgangsmischung<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Didaktik<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Leistung<br />
Rhythmisierung<br />
Elternarbeit<br />
Mehrpädagogensystem<br />
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Folie 12
Maße<br />
Jahrgangsmischung<br />
0 keine Jahrgangsmischung<br />
1 Jahrgangsmischung klappt organisatorisch<br />
2 Es gibt ein wie auch immer geartetes pädagogisches Konzept der<br />
Jahrgangsmischung<br />
3 Jahrgangsmischung wird in den Lernaufgaben systematisch und<br />
begründet berücksichtigt<br />
4 Jahrgangsmischung wird im Alltag pädagogisch genutzt, um eine<br />
höhere Lernqualität aller zu erreichen<br />
Allgemein formuliert:<br />
0 Element nicht vorhanden<br />
1 Element organisatorisch eingeführt<br />
2 Element organisatorisch eingeführt und pädagogisch<br />
konzeptionell bekannt<br />
3 Element wird in Einzelaktionen (z.B. Lernaufgaben) pädagogisch<br />
didaktisch genutzt<br />
4 Element ist Alltagsnormalität und wird pädagogisch gezielt<br />
genutzt, um eine höhere Lernqualität zu erreichen<br />
5 Element ist strukturell integriert und seine Nutzung routinisiert<br />
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Folie 13
Umbau des Schiffes bei voller Last auf hoher See<br />
Erwartbare Schwierigkeiten<br />
Leistungsprozess<br />
Entwicklungsprozess<br />
Schule ist für die<br />
Kinder da.<br />
Qualität des<br />
Unterrichts muss<br />
beibehalten werden.<br />
Strukturen umbauen<br />
Alte Routinen<br />
aufbrechen<br />
Neue Strategien<br />
entwickeln<br />
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Folie 14
Abschlussauswertung des Schulversuchs<br />
1. Entwicklung der Schulen wurde<br />
dokumentiert (Fallanalysen)<br />
2. Verallgemeinerbare Gelingensbedingungen<br />
und Hindernisse im Leistungs- und im<br />
Entwicklungsprozess wurden extrahiert<br />
3. Veröffentlichung der Ergebnisse im<br />
Internet, im ThILLM-Heft (Mai 2004) und<br />
als Buch (1. Aufl. Sept. 2004, 2. Aufl. Feb.<br />
2005)<br />
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Folie 15
Typische Entwicklung einer Schule<br />
1996-1999<br />
Projekt Rhythmisierung, Wort Welt Wir, Mathe 2000<br />
1998/1999 Einführung der Jahrgangsmischung<br />
1999/ 2000 Projekt Veränderte Schuleingangsphase<br />
2000-2003<br />
Schulversuch Veränderte Schuleingangsphase<br />
2000 SWOT: Trotz Jahrgangsmischung überwiegend frontaler Unterricht<br />
insb. im Kursunterricht, im offenen Unterricht individuelles Üben<br />
2001 Elternbefragung: Akzeptanz des Schulversuchs bei Eltern<br />
schwach, Abwanderungen<br />
Engpassanalyse: Heterogene Kompetenzsituation im Kollegium,<br />
systematische innerschulische Qualifizierung nötig,<br />
Folgearbeiten: offene Aufgaben, schulinterner Lehrplan,<br />
differenzierte Wochenpläne, reichhaltige Leistungsdokumentation,<br />
Förderschullehrerin wechselt bedarfsgerecht<br />
2002 Engpassanalyse: Förderung der Kinder aus Multiproblemfamilien<br />
gelingt erst, als auch im Kurs differenziert gearbeitet wird, besser.<br />
Elternbefragung: Werte bessern sich<br />
2003 SWOT: Schule gewinnt an Zulauf<br />
Schule ist geeignet als Modellschule<br />
Fokus: individuelle<br />
Förderung der<br />
Kinder aus<br />
Multiproblemfamilien<br />
Ca. 90 Fobi-Stunden jährl.<br />
pro Stammgruppe
Gelingensbedingungen im<br />
Leistungsprozess<br />
• Notwendige Voraussetzungen vor Einführung der<br />
Jahrgangsmischung (als die didaktische<br />
Veränderung provozierende<br />
Organisationsmaßnahme)<br />
• Notwendige Entwicklungen auf dem Weg zur<br />
veränderten Schuleingangsphase<br />
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Folie 17
Notwendige Voraussetzungen der Schule vor<br />
Einführung der Jahrgangsmischung<br />
1. Akzeptanz im Kollegium<br />
2. Akzeptanz bei den Eltern<br />
3. Erfahrung mit der Organisation geöffnetem Unterrichts<br />
4. Erfahrung mit Binnendifferenzierung (mind. 3 Niveaus)<br />
5. Bereitschaft zur Teamarbeit<br />
6. Bereitschaft in der Schule vorzubereiten<br />
7. Fortbildungsbereitschaft<br />
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Folie 18
Sach- und Raumausstattung<br />
• Mobiliar- und Materialausstattung in jedem Klassenzimmer: Regale,<br />
Arbeitsplätze, Ateliers, Rückzugsmöglichkeiten, Ablagen für jedes<br />
Kind, Platz für Sitzkreis.<br />
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Folie 19
Gelingensbedingungen für den Unterricht (Seph)<br />
• neue leitende Vorstellungen von Lernen und Leisten, multipler dynamischer<br />
Begabung, Wertschätzung der Kinder,<br />
• Akzeptanz von Offenheit als Merkmal des Unterrichtsprozesses, d. h.<br />
möglichst wenig planerische Festlegung für die Kinder bei gleichzeitig<br />
möglichst tiefgehender eigener Durchdringung des Unterrichtsgegenstandes,<br />
um vor dem Hintergrund der eigenen vertieften Kenntnisse auf die Lernwege<br />
der Kinder mit guten Impulsen eingehen zu können,<br />
• Schärfung der unterrichtsimmanenten diagnostischen Kompetenz<br />
• eine geschärfte Problemwahrnehmung und die Bereitschaft, sich offenbar<br />
werdenden Problemen zu stellen,<br />
• die aktive und methodische Suche nach immer besseren pädagogischen<br />
Möglichkeiten, planvolle aktive Unterrichtsentwicklung,<br />
• die Kooperation im Lehr-Lern-Prozess und Einbindung aller Betroffenen in die<br />
Planung<br />
• Spirallehrplan als Basis des jahrgangsübergreifenden schulinternen Plans<br />
• Verknüpfung von Beobachtung, Planung, Unterricht, Leistungsdokumentation<br />
• Schulhort als Möglichkeit des offenen Ganztagsbetriebs mit Rhythmisierung<br />
über den ganzen Tag<br />
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Folie 20
Engpässe im Entwicklungsprozess des<br />
Schulversuchs<br />
• Unklare Leitungsaufgabe<br />
• Geringes Bewusstsein und Können im Bereich des<br />
systematischen Entwickelns<br />
• Abgrenzungen (z.B. Schulbegleiter werden nicht ohne<br />
weiteres von Schulen angefordert)<br />
• Externe Entwicklungen mit massiven Auswirkungen (z.B.<br />
Floating, Schulschließung)<br />
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Folie 21
Schlüsse aus dem Versuch für die<br />
Einführung des Regelfalls<br />
• Neue Aufgaben im Disseminationsprozess<br />
– Auf geringeres Ausgangsniveau der Schulen eingehen<br />
– Mehr Unterstützung bereitstellen<br />
– Klare Perspektiven schaffen<br />
– Entwicklung einer landesweiten flankierenden Struktur<br />
• Erwartbare Engpässe<br />
– Ungeklärte Leitungsfragen sind in der Masse nicht mehr<br />
ad hoc aufzufangen<br />
– Zu wenig kompetente Partner im Unterstützungssystem<br />
– Wilde Einstiege und Misserfolge mit unkontrollierbarer<br />
Systemwirkung<br />
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Folie 22
Detaillierte Empfehlungen für den Disseminationsprozess<br />
• Beseitigung der Problempunkte im Schulgesetz (Zensuren, Anrechnung der<br />
Schulbesuchsdauer in der Schuleingangsphase auf Pflichtschuljahre)<br />
• Einsatz einer Leitung des Disseminationsprozesses mit hoher Führungskompetenz<br />
und gutem Projektmanagement<br />
• Entwicklung einer langfristigen transparenten Strategie der Einführung der<br />
flexiblen Schuleingangsphase (Minimum 5 Jahre bei Schulen mit guten<br />
Voraussetzungen, bis zu 8 Jahren bei Schulen mit Regelvoraussetzungen)<br />
• Sukzessive Einführung der Schuleingangsphase, immer nur so viele Schulen, wie gut<br />
unterstützt werden können<br />
• Klarheit darüber, was genau eingeführt werden soll und breite Streuung dieser<br />
Informationen, um eine möglichst abgestimmte Ziel- und Wissensbasis zu erreichen<br />
• Schaffung von Verbindlichkeiten (Zielführungssystem, Qualitätsmanagement,<br />
Personalentwicklung, Formen interner und externer Evaluation, weiterhin Einbindung<br />
in den Thüringer Qualitätsrahmen)<br />
• Aufbau einfacher regionaler Unterstützungssysteme unter Nutzung des Potentials<br />
der Versuchsschulen<br />
• Zusätzliche Bereitstellung von Spezialkompetenzen, z.B. für die Prozessmoderation,<br />
Fortbildungsangebote<br />
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Folie 23
Zum Stand des Disseminationsprozesses<br />
• Hohe Motivation aller Beteiligten<br />
• Großes Engagement auf allen Ebenen<br />
• Viele interessierte Schulen<br />
• Entwicklungen aus dem Schulversuch und dem Projekt vorhanden<br />
• Internetunterstützte Entwicklungshilfe – Einführung 09/2005<br />
• Guter Wille, Interesse, Entwicklungen und Engagement ist eine gute<br />
aber keinesfalls tragfähige Basis für die anstehende Reform<br />
• Engpässe bestehen zur Zeit vor allem im regionalen<br />
Unterstützungssystem: Leitung, Kapazität, Qualifikation, Rollen,<br />
Abstimmung, Herstellung von Verbindlichkeit<br />
• Abstimmung zwischen den Ebenen deutet sich an, schlägt aber noch<br />
nicht durch<br />
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Folie 24
Wie geht es weiter?<br />
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Folie 25