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Erfahrungen im Modellversuch zur Neustrukturierung des ...

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B Voraussetzungen und Verläufe<br />

7 <strong>Modellversuch</strong> Schulanfang<br />

tappen ihres Reformweges gegangen sind. Die Auswertung macht deutlich wie langwierig und<br />

komplex solche Entwicklungsprozesse sind. Es ließen sich aber auch Hypothesen darüber ableiten,<br />

welche Rolle reformpädagogische Modellvorstellungen in Reformprozessen spielen.<br />

Hinsichtlich der neuen Anforderungen, welche sich aus den <strong>Modellversuch</strong>en für die Lehrerinnen<br />

und Lehrer ergeben, ermittelte ich zunächst aus allen Berichten, die dort aufgeführten<br />

notwendigen bzw. mangelnden Kompetenzen. Sie ließen sich unter fünf Kategorien fassen:<br />

1. Aufgaben, die sich durch das neue didaktische Konzept ergeben<br />

2. Aufgaben, die sich aufgrund der erweiterten Schülerschaft stellen<br />

3. Die Umstellung der Unterrichtsplanung auf heterogen gewordene Gruppen<br />

4. Spezielle Anforderungen, die sich aufgrund der exponierten Schulversuchs-Stellung<br />

ergeben<br />

5. Die Bewältigung <strong>des</strong> Erneuerungsprozesses.<br />

Dann versuchte ich diese Kategorien mit Beispielen aus einzelnen Schulversuchen zu füllen.<br />

Anhand der Dokumente lässt sich nachvollziehen, welche Entwicklungsprozesse die Schulen,<br />

die am Schulversuch beteiligten Lehrerinnen und Lehrer und (aus Sicht der Lehrpersonen) die<br />

Schülerinnen und Schüler <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Initiierung <strong>des</strong> Versuchs durchlebt haben.<br />

Alle Schulen standen darüber hinaus für Rückfragen <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

7.3 Die Ausgangslage der Schulen<br />

Da die Schulen sehr unterschiedliche Vorerfahrungen mit den pädagogischen und organisatorischen<br />

Bedingungen <strong>des</strong> Schulversuchs hatten, fielen auch ihre Lernprozesse unterschiedlich aus.<br />

Es muss betont werden, dass alle Schulen schon in der Anfangsphase enorm viel geleistet haben,<br />

wenn auch in unterschiedlichen Bereichen.<br />

In die hier dargestellte Auswertung gingen solche Aussagen der Anträge und <strong>des</strong> ersten Berichts<br />

ein, die sich auf die Vorbereitung und Vorerfahrung für die Einrichtung <strong>des</strong> <strong>Modellversuch</strong>s<br />

beziehen. Von 10 Schulen waren vier Schulen bereits vor Beginn <strong>des</strong> <strong>Modellversuch</strong>s<br />

'Volle Halbtagsschule' und hatten bereits <strong>Erfahrungen</strong> mit einer entzerrten und rhythmisierten<br />

Gestaltung <strong>des</strong> Vormittags gemacht (vgl. BURK{ XE "BURK" } / RONTE-RASCH{ XE "RONTE-<br />

RASCH" } u. a.). Demgegenüber führten nur zwei Schulen bei Antragstellung Integrationsklassen,<br />

vier hatten jedoch Erfahrung in der Kooperation mit Sonderschulen <strong>im</strong> Rahmen von Förderungsmaßnahmen.<br />

Offenen Unterricht mit Wochenplanarbeit gaben vier Schulen als relevante<br />

Vorerfahrung an. An zwei dieser Schulen gab es einen wöchentlichen Austausch der Klassen in<br />

einem Forum vor dem Wochenende. Teamarbeit kannten zwei Schulen und ebenfalls zwei Schulen<br />

hatten den gleitenden Unterrichtsbeginn am Morgen schon eingeführt. Lediglich eine Schule<br />

hebt ihr soziales Engagement <strong>im</strong> schulischen Umfeld als wichtige Anfangsvoraussetzung hervor.<br />

Die meisten einschlägigen Vorerfahrungen brachten die beiden ältesten Schulversuche mit. Drei<br />

nannten keine besonderen Vorerfahrungen.<br />

7.3.1 Die anfänglichen Projektziele der Schulen<br />

Die Zielrichtung, unter der die Schulen starteten, war zwar formal beschrieben, hinsichtlich ihrer<br />

Ausgestaltung aber sehr offen. Im Einzelnen lagen den Anträgen diein Abschnitt 7.1.2.4 beschriebenen,<br />

staatlicherseits vorgegebenen Projektinhalte zugrunde (NIEDERSÄCHSISCHER<br />

LANDTAG 1995b, Drucksache 13 / 1023, 1f).<br />

Tatsächlich stellte sich das anfängliche Programm wie in der folgenden Abbildung 7-2 dar.<br />

Der kreative Umgang der Schulen mit den Vorgaben lässt sich auch dadurch belegen, dass die<br />

Schulen beispielsweise unter einer jahrgangsübergreifenden Anfangsklasse Unterschiedliches<br />

verstanden. Das Spektrum reichte zum Antragszeitpunkt von einer Klasse ohne Zurückstellungen<br />

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