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Erfahrungen im Modellversuch zur Neustrukturierung des ...

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B Voraussetzungen und Verläufe<br />

7 <strong>Modellversuch</strong> Schulanfang<br />

reflexion über den Veränderungsprozeß erforderlich ist, um die vielfältigen Zusammenhänge<br />

allmählich verstehen zu lernen. Diese kann nur in der Auseinandersetzung mit Personen geschehen,<br />

die außerhalb <strong>des</strong> Geschehens stehen. Durch die Schule alleine, sind sie, zumin<strong>des</strong>t zu Beginn<br />

eines Veränderungsprozesses, vermutlich nicht zu leisten.<br />

Um ihre diagnostische, erzieherische und unterrichtspraktische Kompetenz auszubauen, benötigen<br />

die Lehrpersonen einen umfangreichen Fundus an Wissen über die Entwicklung der<br />

Schülerinnen und Schüler und zwar bezogen auf konkrete Lern- und Verhaltensbereiche. Dieses<br />

Wissen kann vor Beginn eines so weitgehenden <strong>Modellversuch</strong>s noch nicht vorausgesetzt werden.<br />

Fehlt es zugleich an Zeit, Mitteln und methodischer Phantasie für systematisches Exper<strong>im</strong>entieren<br />

in neuen Situationen sowie an der Möglichkeit, von einer kompetenten anderen Person<br />

zu lernen, dann wird die Basis für weiterführende Lernprozesse in der Arbeitssituation zu<br />

schmal. Zudem können eigene Versuche in komplexen Situationen nur dann gewinnbringend<br />

ausgewertet werden, wenn sie systematisch protokolliert und möglichst durch Konfrontation mit<br />

<strong>Erfahrungen</strong> anderer oder mit theoriegeleiteten Erklärungsversuchen reflektiert werden. Beiläufiges<br />

Lernen gar, ist nur möglich, wenn ein entsprechen<strong>des</strong> Modell vorhanden ist.<br />

Bei<strong>des</strong>, die Möglichkeit durch Exper<strong>im</strong>entieren als auch von einem Modell zu lernen – für<br />

die Grundschullehrerin meist eine Sonderpädagogin oder eine Sozialpädagogin und umgekehrt -<br />

war in den einzelnen Schulversuchen unterschiedlich ausgeprägt. So hat eine Grundschule sich<br />

die Lernprozesse der Kinder <strong>im</strong> differenzierten Unterricht anhand von Entwicklungs- und Lerndiagrammen<br />

bewusst gehalten, die erstens rein quantitativ mit einem einfachen Pfeil beschreiben,<br />

ob ein Kind gemessen am Klassendurchschitt gerade schneller oder langsamer vorankommt,<br />

eine Aufholphase eingelegt hat oder mit einem Problem steckenbleibt und Hilfe braucht,<br />

die (zweitens) ebenso auf dem Pfeil vermerkt wird wie (drittens) der Inhalt seiner Arbeit. Mit<br />

diesem einfachen Instrument ist es gelungen, die Lernprozesse einer ganzen Klasse zwar sehr<br />

grob, aber nachvollziehbar zu protokollieren. Ein solches Protokoll bietet dann eine geeignete<br />

Grundlage für die Reflexion <strong>des</strong> unterrichtlichen Handelns <strong>im</strong> Lehrerinnenteam der Klasse<br />

(LF201, An2).<br />

Hilfreich wären auch hier mehr methodische und mediale Unterstützung. Denn auch die<br />

Steuerung der eigenen schulischen Lernprozesse geht besser, wenn hierfür geeignete Methoden<br />

und Medien angewandt werden können. Diese sind aber bisher nirgendwo so formuliert, dass<br />

Schulen ohne zusätzliche aufwendige Studien davon profitieren könnten. Als ein Beispiel für<br />

solche Methoden mag der folgende, inhaltlich gestufte Zeitplan für die Vorbereitung und Durchführung<br />

eines Schulprojektes dienen (Abbildung 7-7, von unten nach oben zu lesen).<br />

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