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Erfahrungen im Modellversuch zur Neustrukturierung des ...

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B Voraussetzungen und Verläufe<br />

7 <strong>Modellversuch</strong> Schulanfang<br />

• Wie wissen wir Eltern, wo unser Kind leistungsmäßig steht, wenn wir keinen<br />

Vergleich mit den anderen Kindern der Klasse haben?<br />

• Wie können wir mit den Kindern üben, wenn sie keine Fibel bekommen?<br />

Bewährte Prinzipien der Elternarbeit sind:<br />

• rechtzeitige und umfassende Information der Elternvertreter der Schule und der<br />

Kindergärten <strong>des</strong> Einzugsgebiets, beiden ihre wichtige Mittlerrolle verdeutlichen<br />

• langfristige Anbahnung von Kontakten zu den Eltern der Schulanfänger (ca. 9 Monate vor<br />

der Einschulung), mehrere Elternabende, Einbindung der Eltern in die Vorbereitung <strong>des</strong><br />

Schulanfangs<br />

• eine gute Begründung der Vorteile der Schulversuchsbedingungen, eine klar verständliche<br />

Darstellung der neuen Strukturen und Mitgestaltungsmöglichkeiten für die Eltern<br />

• Werbung für den Schulversuch durch positive Öffentlichkeitsarbeit in den Medien<br />

Gelingt die Elternarbeit nicht, so kann die St<strong>im</strong>mung sich leicht gegen den <strong>Modellversuch</strong> wenden.<br />

Die Bewältigung elternlicher Skepsis kann während der Anfangsphase erhebliche Energie<br />

<strong>des</strong> Kollegiums binden.<br />

Berichtspflicht<br />

Die Schulversuchsberichte wurden von den Schulen mit sehr unterschiedlichem Aufwand angefertigt.<br />

Sie haben sehr stark den Charakter eines Berichts für einen Fremden und weniger den<br />

einer Überprüfung der eigenen Planung.<br />

Um nicht zusätzliche Arbeit zu haben, erscheint es mir <strong>des</strong>halb sinnvoll, den Bericht von<br />

Anfang an so zu gestalten, dass er nach innen und außen Rechenschaft über den Verlauf <strong>des</strong><br />

Versuchs gibt. Dazu müsste seitens <strong>des</strong> Kultusministeriums eine Art Checkliste herausgegeben<br />

werden, die den Schulen ein Grobraster für wichtige Aspekte gibt. Jeder Bericht sollte mit dem<br />

geplanten Verlauf und seiner Begründung beginnen, den tatsächlichen Verlauf mit den <strong>Erfahrungen</strong><br />

beschreiben, vor allem die Überwindung entstandener Engpässe sowie noch vorhandene<br />

ungelöste Probleme darstellen. Auf dieser Basis könnte dann eine veränderte Planung für den<br />

nächsten Berichtsabschnitt folgen. Das erfordert grundlegende Kenntnisse von Projektplanungsmethoden<br />

min<strong>des</strong>tens bei den ProjektleiterInnen in den Schulen.<br />

7.4.2.5 Erneuerungskompetenz<br />

In allen ausgewerteten <strong>Modellversuch</strong>en <strong>zur</strong> <strong>Neustrukturierung</strong> <strong>des</strong> Schulanfangs (Hessen,<br />

Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen) fordern die Lehrerinnen und Lehrer mehr<br />

Unterstützung durch Fortbildung. Wissenschaftliche Begleitung verstehen sie folglich in diesem<br />

Sinne, nämlich als Möglichkeit, sich Hilfe von außen zu holen. Die Enttäuschung ist groß,<br />

wenn die beteiligten WissenschaftlerInnen dem nicht <strong>im</strong> gewünschten Maße nachkommen können<br />

und statt <strong>des</strong>sen damit beginnen, den Mangel und seine Wirkungen zu vermessen. Ich leite<br />

daraus ab, dass die Erneuerung der Schulen viel mehr Kooperation zwischen verschiedenen<br />

Experten erfordert, als bislang angenommen wird.<br />

Für die Schulen besonders wichtig war offenbar der Kontakt mit Vorbildern, vor allem anderen<br />

Schulen, die bereits jahrgangsübergreifenden Unterricht etc. praktizierten. Darüber hinaus<br />

lernten die Beteiligten aus den drei unterschiedlichen Professionsbereichen (Grundschul-, Sozial-,<br />

Sonderpädagogik) <strong>im</strong> Projekt voneinander. Wenn für eine Reflexion <strong>des</strong> gemeinsamen<br />

Lernprozesses zusätzliche Zeit und eine Moderation <strong>zur</strong> Verfügung stehen würden, könnte dieser<br />

Lernprozess sicherlich noch intensiviert werden.<br />

In allen Berichten wird deutlich, dass die Führungsaufgaben der Schulleitung durch den<br />

<strong>Modellversuch</strong> <strong>im</strong>mens zunehmen. Sie betreffen die Repräsentation der Schule nach außen<br />

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