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Erfahrungen im Modellversuch zur Neustrukturierung des ...

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B Voraussetzungen und Verläufe<br />

7 <strong>Modellversuch</strong> Schulanfang<br />

• Zugewiesene Lehrpersonen waren <strong>im</strong> Vorfeld nicht über den Inhalt ihrer Aufgaben<br />

<strong>im</strong> Schulversuch informiert worden<br />

• Für die Teambesprechungen standen keine Anrechungsstunden <strong>zur</strong> Verfügung,<br />

weswegen sie als Zusatzbelastung empfunden wurden<br />

Unter <strong>Modellversuch</strong>sbedingungen wurden diese Mißstände als besonders hemmend bewusst.<br />

Sobald sich eine Ebene <strong>des</strong> Schulsystems (hier die Einzelschulen) entwickelt, fallen die Missstände<br />

bei der nächst höheren Ebene besonders auf, hier bei der Schulaufsicht. So sind entwickeltere<br />

Schulen weniger bereit, derartige vermeidbare, ja hausgemachte Probleme, hinzunehmen.<br />

Das spricht aus manchem Bericht. Um einen guten Einstieg zu gewährleisten, müsste zeitig<br />

vor Beginn <strong>des</strong> Versuchs feststehen, welche Grundschul-, Sonder- und SozialpädagogInnen zusammenarbeiten<br />

werden, damit sie die nötigen Vorarbeiten treffen können.<br />

Vergleicht man die Vorbereitungszeiten der Projekte mit denen, die in der einschlägigen<br />

Fachliteratur <strong>zur</strong> Reorganisation von Betrieben genannt werden, so sind diese in sämtlichen<br />

einzelschulbezogenen <strong>Modellversuch</strong>en, die mir bekannt sind, viel zu gering angesetzt (siehe<br />

hierzu Kapitel 10). Für diese Annahme spricht der Befund, dass viele Modellschulen zumeist<br />

nur ungenügend vorbereitet waren hinsichtlich der Sicherung einer ausreichenden Zust<strong>im</strong>mung<br />

aller am Schulgeschehen Beteiligten, der Schaffung einer tragfähigen Infrastruktur für Information<br />

und Kooperation der Beteiligten sowie der projektvorbereitenden Sicherung der Kompetenzen,<br />

Kooperationen und Ressourcen255. Dies führte zwar nicht zum Scheitern der Projekte, kostete<br />

aber viel unnötige Kraft.<br />

In der folgenden Übersicht (Abbildung 7-4) sind zwei der vielen Neuerungskomplexe zusammengefasst,<br />

die <strong>im</strong> <strong>Modellversuch</strong> <strong>zur</strong> <strong>Neustrukturierung</strong> <strong>des</strong> Schulanfangs <strong>im</strong> Vorfeld planerisch<br />

zu bedenken gewesen wären: erstens hinsichtlich der veränderten Zusammenarbeit nach<br />

innen und außen, der Vorbereitung von Informationen für das Umfeld und der Planung von Kooperationen<br />

in der Schule und mit zusätzlichen ExpertInnen; zweitens die Vorbereitung der<br />

durch den <strong>Modellversuch</strong> notwendig veränderten Klassenzusammenstellung. Didaktische und<br />

schulentwicklungsprozessbezogene Aspekte, die ebenfalls einer Vorausplanung bedürfen, sind<br />

hier noch nicht berücksichtigt. Doch schon die zwei dargestellten Aspekte lassen erahnen, wie<br />

umfangreich die Vorausplanung eines solchen Schulversuchs angelegt werden müsste und welch<br />

große Rolle dafür die Garantie einer Planungssicherheit hinsichtlich der zugewiesenen Ressourcen<br />

spielt. Institutionell verankerte, regionbezogene Unterstützungssysteme beispielsweise<br />

in Lernwerkstätten oder Lehrerzentren wären sicherlich hilfreich, stellen sich doch die jeweiligen<br />

Probleme vor dem Hintergrund der jeweils vorhandenen Kompetenzen und Ressourcen an<br />

den verschiedenen Schulen unterschiedlich dar und erfordern dementsprechend eine individualisierte<br />

und flexible Hilfestellung. Es wäre vermessen zu glauben, eine solche Unterstützung für<br />

Schulen <strong>im</strong> Wandel könne von irgendeiner heute bereits existierenden Institution nebenbei erledigt<br />

werden (vgl. Kapitel 10).<br />

Jahrgangsübergreifende<br />

Klassen<br />

keine Zurückstellungen<br />

mehr,<br />

Vorbereitung <strong>im</strong> Jahr vor<br />

Beginn <strong>des</strong> Versuchs: Information,<br />

Kooperation<br />

Information der Eltern<br />

Absprache mit dem Kindergarten<br />

(u.ä.), Information der El-<br />

Notwendige Vorbereitung<br />

der Klassenzusammenstellung<br />

bei der Einschulung<br />

über das Übliche hinaus<br />

Überlegungen <strong>zur</strong> Klassengröße,<br />

<strong>zur</strong> Organisation der<br />

Mischung<br />

Fördermöglichkeiten berücksichtigen,<br />

keine Häufung von<br />

255 Für Teamentwicklung habe ich einen solchen langwierigen Entwicklungsprozess beschrieben (Carle{ XE<br />

"Carle" } 1995 b).<br />

245

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