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Erfahrungen im Modellversuch zur Neustrukturierung des ...

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B Voraussetzungen und Verläufe<br />

7 <strong>Modellversuch</strong> Schulanfang<br />

(Argument: Klassen sind <strong>im</strong>mer jahrgangsgemischt) bis <strong>zur</strong> Einrichtung von Klassen, welche<br />

die Klassenstufen 0 (Schulkindergarten), 1 und 2 vereinen und von den Kindern individuell<br />

schnell durchlaufen werden können.<br />

Ursprüngliches Programm<br />

der Schulen<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

keine Zurückstellungen ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja 10<br />

Förderung der<br />

Schulfähigkeit<br />

lernprozessbegleitende<br />

Diagnostik<br />

ja ja nein k.A. nein ja ja ja ja ja 7<br />

ja ja nein ja nein ja ja ja k.A. nein 6<br />

keine Wiederholungen ja k.A. nein k.A. nein ja nein nein k.A. nein 2<br />

individuelle Zeit für die<br />

Eingangsklasse<br />

Integration behinderter<br />

Kinder<br />

jahrgangsgemischte<br />

Klassen<br />

halbjährliche<br />

Einschulung<br />

ja k.A. ja k.A. nein ja ja ja ja ja 7<br />

ja ja ja ja nein ja ja ja k.A. ja 8<br />

nein ja ja ja ja ja z.T. ja ja ja 8<br />

nein ja nein nein nein nein nein nein k.A. nein 1<br />

Volle Halbtagsschule ja ja ja ja nein ja ja ja ja nein 8<br />

Kannkinder-Einschulung ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja 10<br />

Abbildung 7-2: Das geplante Programm der Modellschulen <strong>zur</strong> <strong>Neustrukturierung</strong> <strong>des</strong> Schulanfangs<br />

in Niedersachsen<br />

7.3.2 Begründungen für die Wahl der einzelnen Projektkomponenten<br />

Nicht alle Projektkomponenten erhielten in den Anträgen eine spezielle Begründung. Den Unterlagen<br />

zufolge wurden die offenen Begriffe, mit denen die Komponenten in der staatlichen<br />

<strong>Modellversuch</strong>sausschreibung bezeichnet worden waren, von den Schulen vor allem handlungszielbezogen<br />

gefüllt, indem die veränderte Situation nach dem Umstrukturierungsprozess<br />

vorweggenommen wurde. Bei den von den Schulen vorab skizzierten Modellen handelt es<br />

sich also um Zielmodelle nicht um Prozessmodelle.<br />

Die AntragstellerInnen hatten zu Beginn vornehmlich das Ergebnis <strong>des</strong> Projekts <strong>im</strong> Sinn<br />

nicht den Weg dorthin, anders als dies etwa in Schulprogrammen gefordert wäre. Eine typische<br />

Begründung für jahrgangsübergreifende Klassen ist die folgende: "Die altersgemischte Gruppe<br />

bietet Differenzierungsmöglichkeiten, um schwächeren Schülerinnen und Schülern ohne Druck<br />

und Gesichtsverlust Lernanregungen auf ihrem Anspruchsniveau zu geben - und die erforderliche<br />

Zeit, die sie benötigen. Sie können ein zusätzliches Jahr in der Lerngruppe verbleiben, ohne<br />

den Makel <strong>des</strong> 'Sitzenbleibens' erleben zu müssen... Zu den großen Fördermöglichkeiten für unterschiedlich<br />

begabte Kinder kommt noch ein sozialer Aspekt, der in Zeiten zunehmender Aggression<br />

und Gewaltbereitschaft <strong>im</strong>mer wichtiger wird: Im täglichen Umgang von Großen und<br />

Kleinen miteinander kann Toleranz und Achtung gelernt werden: Durch die größere Altersstreuung<br />

unter den Kindern entstehen Situationen, in denen ohne Konkurrenzdenken Hilfe gegeben<br />

und Hilfe angenommen werden kann" (LF901, 6). Die Lehrerinnen verweisen in ihrem<br />

Schulkonzept auf vielfältige positive <strong>Erfahrungen</strong>: in anderen europäischen Ländern, in Kindergärten,<br />

in Montessori- und Jenaplanschulen.<br />

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