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65 Jahre - IG Metall Wolfsburg

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6 | Festschrift <strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>IG</strong>M Die <strong>Jahre</strong> 1974 - 1992<br />

Dem Krisendruck standhalten<br />

Ölpreisschock, drohender Streik und Arbeitszeitverkürzung:<br />

Jede Menge Bewegung in den 70er und 80er <strong>Jahre</strong>n<br />

Der Ölpreisschock vom Sep-<br />

werden, indem die Belegschaft<br />

Streik. Ein Kompromiss in letz-<br />

im Juni 1979 zur Ausrichtung<br />

tember 1973 machte die Unter-<br />

um rund 25.000 reduziert wer-<br />

ter Minute verhinderte einen<br />

des Weltautomobilkongresses in<br />

nehmenskrise offenkundig, die<br />

durch eine veraltete Modellpa-<br />

den sollte – davon 10.000 Massenentlassungen.<br />

Arbeitskampf. Diese Tarifauseinandersetzung<br />

bildete einen<br />

<strong>Wolfsburg</strong>, in dessen Verlauf der<br />

VW-Weltautomobilausschuss<br />

lette, einen Absatzeinbruch und<br />

die hohen Investitionskosten des<br />

Übergangs zu der neuen Fahrzeuggeneration<br />

mit wassergekühlten<br />

Frontmotoren hervorgerufen<br />

wurde.<br />

Nachdem im Februar 1975 Toni<br />

Schmücker als Vorstandsvorsitzender<br />

gefolgt war, setzte zwar<br />

ein intensiver Meinungsaustausch<br />

zwischen Unternehmens-<br />

Einschnitt im Verhältnis zwischen<br />

Unternehmensleitung und<br />

<strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>. Der Belegschaftsabbau<br />

bei Volkswagen reduzierte<br />

auch den Mitgliederbestand.<br />

gegründet wurde – ein früher<br />

gewerkschaftlicher Vorläufer<br />

des VW-Weltkonzernbetriebsrats.<br />

Zum 31. Dezember 1980<br />

stellten die immerhin 10.036<br />

Angestellten schon ein Fünftel<br />

vorstand und dem Betriebsrat<br />

Nach 1976 spielten die Novellie-<br />

der 54.539 Mitglieder.<br />

Der 1. Bevollmächtigte Bernhard<br />

sowie der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> ein. Jedoch<br />

rung des Betriebsverfassungs-<br />

Tyrakowski gab bereits auf der<br />

setzte Schmücker seinen Plan<br />

gesetzes und die paritätische<br />

Zu Beginn der 1980er <strong>Jahre</strong><br />

Vertreterversammlung am 15.<br />

des radikalen Belegschaftsab-<br />

Mitbestimmung eine große Rolle.<br />

erschwerten die Arbeitslosigkeit<br />

November 1974 bekannt, dass<br />

baus im Aufsichtsrat gegen die<br />

Dabei bildete die Professionali-<br />

und nachlassendes Wirtschafts-<br />

er einen Rentenantrag gestellt<br />

Stimmen der Arbeitnehmerver-<br />

sierung der Betriebsräte- und<br />

wachstum die gewerkschaftliche<br />

habe. Nachfolger wurde ein<br />

treter durch. Die Interessenver-<br />

der Gewerkschaftsarbeit eine<br />

Arbeit. Bereits 1974 entwickelte<br />

Jahr später Walter Kaufmann.<br />

tretung erreichte aber, dass die<br />

wesentliche Voraussetzung zur<br />

die <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> das Konzept, durch<br />

Unter dem neuen Vorstands-<br />

Unternehmenspläne deutlich<br />

Nutzung der erweiterten Mit-<br />

eine Verkürzung der Lebensar-<br />

vorsitzenden Rudolf Leiding<br />

verschlechterten sich die Bezie-<br />

entschärft wurden.<br />

wirkungsmöglichkeiten. In den<br />

Fokus gewerkschaftlicher Arbeit<br />

beitszeit älteren Arbeitnehmern<br />

ein vorzeitiges Ausscheiden zu<br />

hungen zunehmend. Er zeigte<br />

Kurze Zeit später stand die<br />

rückte nun das Thema „Humani-<br />

ermöglichen. Die tarifpoliti-<br />

gegenüber dem Betriebsrat<br />

und der Gewerkschaft keinerlei<br />

Gesprächsbereitschaft. Für<br />

große Unruhe sorgte der Plan<br />

S1: Der Konzern sollte saniert<br />

Belegschaft bei Volkswagen<br />

unter Schmücker erstmals vor<br />

einem Streik. Bei den Urabstimmungen<br />

votierten 88,58 Prozent<br />

der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>-Mitglieder für<br />

sierung der Arbeitswelt“.<br />

Parallel konkretisierte die Ortsverwaltung<br />

ihre internationalistische<br />

Orientierung. Dies führte<br />

sche Antwort der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> auf<br />

die zunehmende Arbeitslosigkeit<br />

lautete: Arbeitszeitverkürzung.<br />

1977 wurde auf dem<br />

Gewerkschaftstag der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong><br />

erstmals die Einführung der<br />

35-Stunden-Woche mit vollem<br />

Lohnausgleich gefordert. Diese<br />

Forderung wurde zum großen<br />

Ziel der Gewerkschaftsbewegung.<br />

Der Kampf um die 35-Stunden-<br />

Woche wurde auch zu einer<br />

politischen Auseinandersetzung<br />

mit dem konservativen Bundeskanzler<br />

Helmut Kohl. Auch bei<br />

Volkswagen nahm die Auseinandersetzung<br />

um die Arbeitszeitverkürzung<br />

an Schärfe zu.<br />

1985 gelang bei VW aber der<br />

Durchbruch.<br />

1977 wurde erstmals die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich gefordert.<br />

Im weiteren Verlauf der Tarifauseinandersetzung<br />

des <strong>Jahre</strong>s 1984<br />

gewann ein Konflikt an Brisanz:<br />

der Kampf um den Streikpara-

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