Finanzhilfen der Länder in den Jahren 2000 bis 2007 - Institut für ...
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Aufgaben e<strong>in</strong>mischt, die orig<strong>in</strong>är marktwirtschaftlich s<strong>in</strong>d, o<strong>der</strong> ob er klassische<br />
Staatsaufgaben wahrnimmt. Referenzsystem ist also die Lehre von <strong>den</strong> privaten<br />
und von <strong>den</strong> öffentlichen Gütern (vgl. hierzu z.B. Blankart 2006). E<strong>in</strong> öffentliches<br />
Gut ist charakterisiert durch Nichtrivalität im Konsum und durch Nichtausschließbarkeit<br />
zahlungsunwilliger Konsumenten, e<strong>in</strong> privates Gut durch Konsumrivalität<br />
und Ausschließbarkeit über Preise. Die Nichtrivalität des Konsums<br />
ist e<strong>in</strong> notwendiges, aber ke<strong>in</strong> h<strong>in</strong>reichendes Kriterium dafür, dass e<strong>in</strong> Gut nicht<br />
von Unternehmen angeboten wird; Nichtausschließbarkeit muss h<strong>in</strong>zukommen.<br />
E<strong>in</strong> Theaterstück ist über Preise f<strong>in</strong>anzierbar und kann privat angeboten wer<strong>den</strong>,<br />
wenngleich es <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Kapazitätsgrenze als Klubgut geme<strong>in</strong>sam genutzt<br />
wer<strong>den</strong> kann, also Eigenschaften e<strong>in</strong>es öffentlichen Gutes besitzt.<br />
Wird e<strong>in</strong> öffentliches Gut bereitgestellt, so kann nicht von e<strong>in</strong>er F<strong>in</strong>anzhilfe<br />
gesprochen wer<strong>den</strong>. Wer<strong>den</strong> h<strong>in</strong>gegen Steuern für die Versorgung mit privaten<br />
Gütern e<strong>in</strong>gesetzt, die ohne weiteres privat angeboten wer<strong>den</strong> könnten, so wird<br />
e<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzhilfe diagnostiziert. Wichtig ist, dass <strong>F<strong>in</strong>anzhilfen</strong> nicht nur dann<br />
vorliegen können, wenn Güter von Unternehmen im eigentlichen S<strong>in</strong>ne erzeugt<br />
wer<strong>den</strong>, son<strong>der</strong>n auch dann, wenn sie vom Staat o<strong>der</strong> von Organisationen ohne<br />
Erwerbszweck erstellt wer<strong>den</strong>. Wer<strong>den</strong> <strong>F<strong>in</strong>anzhilfen</strong> wie beschrieben abgegrenzt,<br />
so bewirken sie e<strong>in</strong>e Verzerrung <strong>der</strong> Produktionsstruktur.<br />
Ist e<strong>in</strong>e Staatsausgabe verteilungspolitisch motiviert, wird hier danach differenziert,<br />
ob e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e hilfsbedürftige Gruppe begünstigt wer<strong>den</strong> soll o<strong>der</strong><br />
breite Bevölkerungsgruppen. Im ersten Fall wird die Ausgabe nicht zu <strong>den</strong> <strong>F<strong>in</strong>anzhilfen</strong><br />
gezählt, im zweiten wird e<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzhilfe diagnostiziert, weil ke<strong>in</strong>e<br />
sozialpolitische Maßnahme im eigentlichen S<strong>in</strong>n vorliegt. 1<br />
2.2 <strong>F<strong>in</strong>anzhilfen</strong> e<strong>in</strong>schließlich und ausschließlich <strong>der</strong> Grenzfälle<br />
Bei <strong>der</strong> Abgrenzung wird so verfahren, dass e<strong>in</strong>e Ober- und e<strong>in</strong>e Untergrenze<br />
für die <strong>F<strong>in</strong>anzhilfen</strong> ausgewiesen wer<strong>den</strong>, <strong>in</strong>dem Positionen, die zwischen<br />
Subvention und Nichtsubvention liegen, e<strong>in</strong>mal erfasst und e<strong>in</strong>mal nicht erfasst<br />
wer<strong>den</strong>. Dieses pragmatische Vorgehen ist erfor<strong>der</strong>lich, da <strong>in</strong> bestimmten Fällen<br />
__________<br />
1 Näheres zum Def<strong>in</strong>itorischen, zu Beispielen und zu Abgrenzungsproblemen f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong><br />
früheren Publikationen (siehe z.B. Boss und Rosenschon 2006).