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Beratung und Kooperation im Kontext von häuslicher ... - ifb - Bayern

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gewährleistet sein. Ist dies nicht gegeben, sollten möglichst umfassende persönliche<br />

Sprechzeiten angeboten werden <strong>und</strong> es sollte außerhalb dieser Zeiten zumindest die<br />

Möglichkeit bestehen, r<strong>und</strong> um die Uhr eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter zu<br />

hinterlassen. Ein Rückruf sollte spätestens nach Ablauf eines Werktages zugesagt werden.<br />

• Lage der Einrichtung<br />

Die Lage der <strong>Beratung</strong>sstelle ist für alle Einrichtungen, die persönliche <strong>Beratung</strong>sgespräche<br />

in eigenen Räumen anbieten, <strong>von</strong> zentraler Bedeutung. Für die Klientel ist zum einen<br />

eine gute Verkehrsanbindung wichtig. Zum anderen sollte aus Gründen der Anonymität<br />

darauf geachtet werden, dass für Außenstehende nicht unmittelbar ersichtlich ist, wem<br />

der Besuch der Klient(inn)en gilt. Ideal ist beispielsweise ein Gebäude mit mehreren Geschäfts-<br />

<strong>und</strong> Praxisräumen. Um die Sicherheit sowohl für die Klient(inn)en als auch für die<br />

Berater(innen) zu erhöhen, sollte die Stelle in einem möglichst belebten Stadtviertel liegen.<br />

Die Zugangswege sollten abends gut beleuchtet <strong>und</strong> es sollten gut einsehbare Parkplätze<br />

vorhanden sein.<br />

• Gestaltung der <strong>Beratung</strong>sräume <strong>und</strong> Organisation des <strong>Beratung</strong>sablaufs<br />

Werden <strong>Beratung</strong>en in eigenen Räumen angeboten, sollte bereits durch die Art der Gestaltung<br />

der Unterschied zu Behörden oder Behandlungsz<strong>im</strong>mern medizinischer Professionen<br />

deutlich werden. Neben einer ansprechenden <strong>und</strong> Sicherheit vermittelnden Einrichtung<br />

ist auf die Schallisolierung der <strong>Beratung</strong>sräume als eine wichtige bauliche<br />

Voraussetzung zu achten (Firle et al. 1996: 42). Ratsuchende sollten zeitnah einen persönlichen<br />

oder telefonischen Gesprächstermin erhalten. Das Erstgespräch sollte am selben<br />

Tag, spätestens jedoch vor Ablauf <strong>von</strong> drei Werktagen stattfinden.<br />

• Hoher lokaler Bekanntheitsgrad<br />

Um das eigene Angebot bekannt zu machen, empfiehlt sich die Kombination mehrerer<br />

Strategien. Zentral ist dabei die Zusammenarbeit mit allen weiteren relevanten Berufsgruppen,<br />

die in Fällen häuslicher Gewalt <strong>und</strong> Stalking involviert sind (s. hierzu auch I Kap.<br />

3 u. II Kap. 3.2). Die entsprechenden Kolleg(inn)en sollten dafür gewonnen werden, als<br />

Multiplikator(inn)en sowohl mündlich als auch durch Weitergabe schriftlicher Informationen<br />

auf das <strong>Beratung</strong>sangebot aufmerksam zu machen. Daneben ist eine aktive Öffentlichkeitsarbeit<br />

erforderlich, die auf die Gewaltproblematik <strong>und</strong> vorhandene Hilfsangebote<br />

aufmerksam macht. 40<br />

Setting der <strong>Beratung</strong>sgespräche<br />

Im Unterschied zu vielen anderen psychosozialen <strong>Beratung</strong>sangeboten ist in der Opferberatung<br />

eine flexible Handhabung des <strong>Beratung</strong>ssettings sinnvoll (s. Schürmann 2004: 528).<br />

Die Gestaltungsmöglichkeiten werden <strong>von</strong> der konzeptionellen Ausrichtung geprägt – eine<br />

Fachberatung, die sich auf telefonische <strong>Beratung</strong>en konzentriert, hat zumeist weniger Spielräume<br />

als eine Stelle, die sowohl telefonische als auch face-to-face Kontakte anbietet<br />

(s. I Kap. 4). Gr<strong>und</strong>sätzlich fordert ein niedrigschwelliger Zugang jedoch eine möglichst<br />

hohe Variationsbreite <strong>von</strong> <strong>Beratung</strong>ssettings.<br />

• Form der <strong>Beratung</strong> <strong>und</strong> Einbezug weiterer Personen<br />

Vorteilhaft insbesondere <strong>im</strong> Fall längerfristiger <strong>Beratung</strong>sangebote ist es, wenn die Gespräche<br />

sowohl telefonisch als auch <strong>im</strong> persönlichen Kontakt erfolgen können. Wünschenswert<br />

ist zudem, dass face-to-face Kontakte nicht nur in den Räumen der <strong>Beratung</strong>sstelle,<br />

sondern auch aufsuchend möglich sind. Soweit die Klient(inn)en einen<br />

entsprechenden Bedarf äußern, sollten Angehörige, Kinder oder Fre<strong>und</strong>innen/Fre<strong>und</strong>e in<br />

40 Für weiterführende Hinweise zur Gestaltung der Öffentlichkeitsarbeit s. Smolka/Rupp 2005 u. L<strong>im</strong>mer/ Mengel 2005a.<br />

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