Beratung und Kooperation im Kontext von häuslicher ... - ifb - Bayern
Beratung und Kooperation im Kontext von häuslicher ... - ifb - Bayern
Beratung und Kooperation im Kontext von häuslicher ... - ifb - Bayern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
I <strong>Kontext</strong> der Fachberatung<br />
Gr<strong>und</strong>legende Entscheidungen zur inhaltlichen Konzeption der Fachberatung<br />
<strong>Beratung</strong>sspektrum:<br />
Umfassende Erstinformation <strong>und</strong> Clearing<br />
Begleitende Unterstützung der Betroffenen zur Situations- <strong>und</strong> Krisenbewältigung<br />
auch über einen längeren Zeitraum<br />
Unterstützung bei der Aufarbeitung der Gewalterfahrungen<br />
Zugang:<br />
Ausschließlich Selbstmelder(innen) <strong>und</strong>/oder:<br />
• Pro-aktive <strong>Beratung</strong><br />
• Zugehende <strong>Beratung</strong> <strong>im</strong> Einverständnis mit den Betroffenen („pro-aktiv light“)<br />
Ort der <strong>Beratung</strong>:<br />
Telefonische <strong>Beratung</strong> <strong>und</strong>/oder:<br />
• Face-to-face <strong>Beratung</strong> in Komm-Strukturen<br />
• Face-to-face <strong>Beratung</strong> in Geh-Strukturen<br />
Zielgruppe:<br />
Spezifische <strong>Beratung</strong> für Frauen bzw. Männer versus<br />
geschlechtsübergreifende <strong>Beratung</strong><br />
Ausschließlich erwachsene Betroffene <strong>von</strong> Gewalt versus erwachsene Betroffene<br />
sowie deren minderjährige Kinder<br />
Weitere spezialisierte Angebote (z. B. <strong>Beratung</strong> für homosexuelle Opfer)<br />
Einbezug der gewaltverübenden<br />
Person:<br />
Auf Wunsch der Gewaltbetroffenen sind themenbezogene gemeinsame Gespräche<br />
mit der gewaltverübenden Person möglich/nicht möglich<br />
Auf Wunsch der Gewaltbetroffenen ist punktuelle fallbezogene <strong>Kooperation</strong> mit<br />
Tätereinrichtungen möglich<br />
Systematische <strong>Kooperation</strong> mit Angeboten der Täterarbeit<br />
Abb. I 4.1: Gr<strong>und</strong>legende Entscheidungen zur inhaltlichen Konzeption der Fachberatung · Quelle: Eigene Zusammenstellung.<br />
In den folgenden Abschnitten wird auf ausgewählte konzeptionelle Entscheidungen näher<br />
eingegangen: Die Frage der Zielgruppe der <strong>Beratung</strong> (s. I Kap. 4.1), dem Zugang zur <strong>Beratung</strong><br />
(s. I Kap. 4.2), dem Ort der <strong>Beratung</strong> (s. I Kap. 4.3) sowie der <strong>Kooperation</strong> mit Einrichtungen<br />
der Täterarbeit (s. I Kap. 4.4). Dabei werden die unterschiedlichen Positionen benannt<br />
sowie Argumente <strong>und</strong> empirische Belege vorgestellt, die für bzw. gegen die jeweilige<br />
Ausgestaltung sprechen. Eine abschließende Bewertung, welche Konzeption sich am besten<br />
bewährt, kann nicht vorgenommen werden. Dies liegt zum einen daran, dass bislang keine<br />
vergleichende Evaluation der Arbeitsansätze vorliegt. Zum anderen haben sich die Angebote<br />
zumeist vor dem Hintergr<strong>und</strong> regionaler Besonderheiten ausgebildet. Ein <strong>Beratung</strong>sansatz,<br />
der sich an einem best<strong>im</strong>mten Ort bewährt hat, dürfte daher nicht ohne Weiteres auf<br />
andere Regionen übertragbar sein.<br />
42