Beratung und Kooperation im Kontext von häuslicher ... - ifb - Bayern
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• Es sollten Empfehlungen zum Einsatz geeigneter Interventionen zum Opferschutz <strong>und</strong><br />
speziell zu Maßnahmen der Sicherung hoch gefährdeter Betroffener erarbeitet werden.<br />
• Gr<strong>und</strong>sätzlich ist die Polizei verpflichtet, bei jeglichen Einsätzen festgestellte Gefährdungen<br />
des Kindeswohls an das Jugendamt zu übermitteln. Die Transparenz der Zuständigkeiten<br />
ist hierbei <strong>von</strong> großer Bedeutung, ebenso die gemeinsame Entwicklung <strong>von</strong> Kriterien,<br />
an denen eine Gefährdung zu erkennen ist <strong>und</strong> wie entsprechende Meldungen<br />
umgesetzt werden können (s. hierzu u. a. Fladung 2003). Auch existieren Modellprojekte,<br />
in denen der ASD in Fällen häuslicher Gewalt pro-aktiv tätig wird, beispielsweise PJS in<br />
Nürnberg (PJS 2003c) oder STOP Stuttgart (Burkhardt 2003).<br />
• Kommt es innerhalb einer Familie mehrfach zu Einsätzen der Polizei, besteht die Gefahr<br />
einer verringerten Interventionswahrscheinlichkeit <strong>und</strong> -intensität, da der Tatbestand der<br />
Wiederholung normalisierend wirken kann (s. u. a. Seith 2003: 92; PJS 2003b: 25; Obergfell-Fuchs/Kury<br />
2005: 299). Diese Problematik gilt es, gemeinsam zu reflektieren <strong>und</strong> geeignete<br />
Lösungsstrategien zu entwickeln.<br />
4. Konzeptionelle Weichenstellungen be<strong>im</strong> Aufbau<br />
<strong>von</strong> Fachberatungsstellen<br />
Die Entwicklung psychosozialer Hilfsangebote für Betroffene häuslicher Gewalt wurde maßgeblich<br />
<strong>von</strong> der Frauenbewegung initiiert, deren aktive Mitstreiterinnen vor r<strong>und</strong> 30 Jahren<br />
damit begannen, spezialisierte Einrichtungen zur Unterstützung gewaltbetroffener Frauen<br />
<strong>und</strong> Mädchen aufzubauen. Mit dem gewachsenen gesellschaftlichen Problembewusstsein<br />
gegenüber häuslicher Gewalt <strong>und</strong> Nachstellungen wurde auch der <strong>Beratung</strong>sbedarf der Betroffenen<br />
zunehmend als eine öffentliche Aufgabe wahrgenommen <strong>und</strong> es wurden in verschiedenen<br />
B<strong>und</strong>esländern Fachberatungsangebote entwickelt <strong>und</strong> gefördert. Dies geschah<br />
<strong>und</strong> geschieht meistens in enger <strong>Kooperation</strong> mit den bereits vor Ort bestehenden Angeboten<br />
für gewaltbetroffene Frauen. Die gegründeten Einrichtungen <strong>und</strong> Initiativen mussten<br />
stets auf die spezifischen regionalen Besonderheiten abgest<strong>im</strong>mt werden <strong>und</strong> die konkrete<br />
Ausgestaltung der Angebote ist entsprechend heterogen. Diese Vielfalt beschränkt sich<br />
nicht allein auf die Organisationsstrukturen, wie z. B. die Trägerschaft der Einrichtungen,<br />
sondern betrifft auch die konzeptionelle Ausgestaltung. Einen Überblick über gr<strong>und</strong>legende<br />
inhaltliche Weichenstellungen, über die be<strong>im</strong> Auf- <strong>und</strong> Ausbau des <strong>Beratung</strong>sangebots entschieden<br />
werden muss, findet sich in Abb. I 4.1.<br />
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