21.12.2013 Aufrufe

Beratung und Kooperation im Kontext von häuslicher ... - ifb - Bayern

Beratung und Kooperation im Kontext von häuslicher ... - ifb - Bayern

Beratung und Kooperation im Kontext von häuslicher ... - ifb - Bayern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kultur der gemeinsamen Zusammenarbeit stattfinden. Zu den unverzichtbaren Gr<strong>und</strong>lagen<br />

einer förderlichen Kultur zählen gegenseitige Akzeptanz <strong>und</strong> Vertrauen. Das bedeutet<br />

u. a., dass die Bündnispartner(innen) die Arbeitsgr<strong>und</strong>lagen der jeweils anderen Profession<br />

<strong>und</strong> die sich daraus ergebenen Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen der <strong>Kooperation</strong> kennen<br />

<strong>und</strong> akzeptieren. Alle Beteiligten sollten sich an der Entwicklung einer nach außen erkennbaren<br />

gemeinsamen Identität des Bündnisses beteiligen.<br />

• Umfassende Ressourcenanalyse<br />

Wichtige Ressourcen der Bündnispartner sollten näher best<strong>im</strong>mt werden. Relevant sind<br />

in diesem Zusammenhang: Infrastruktur (Räumlichkeiten, Kommunikationseinrichtungen<br />

usw.), finanzielle Mittel, bereits bestehende Kontakte <strong>und</strong> bewährte <strong>Kooperation</strong>sbeziehungen<br />

zwischen den Institutionen, Zeitbudgets der Teilnehmenden sowie spezifische<br />

Kompetenzen, wie z. B. Erfahrungen <strong>im</strong> Umgang mit Gruppen, mit Problem- <strong>und</strong> Konfliktregelung<br />

oder <strong>im</strong> Sozial- bzw. Projektmanagement (für weitere Hinweise s. Eichler/Grefer/<br />

Metz-Göckel/Möller/Schütte 2002: 137-140).<br />

• Gemeinsame Erarbeitung einer Problemdefinition<br />

Jeder Akteur sollte seine Sicht auf die Schwachstellen der aktuellen Angebote <strong>und</strong> Vorgehensweisen<br />

in Fällen <strong>von</strong> Gewalt vorstellen <strong>und</strong> konkrete Aufgaben für die gemeinsame<br />

Arbeit benennen. Im Zuge gemeinsamer Aushandlungsprozesse gilt es, die Problemfelder<br />

zu benennen, die <strong>im</strong> Rahmen der Zusammenarbeit bearbeitet werden sollen.<br />

• Zieldefinition<br />

An die Best<strong>im</strong>mung der Problemsicht schließt sich die Festlegung der Arbeitsziele an.<br />

Gerade in der ersten Phase empfiehlt es sich, zunächst kurz- oder mittelfristig erreichbare<br />

Aufgaben in den Vordergr<strong>und</strong> zu stellen. Die Zieldefinition sollte sehr präzise erfolgen.<br />

Der damit verb<strong>und</strong>ene Diskussionsprozess gewährleistet einen realistischen Erwartungshorizont<br />

unter den Beteiligten. Eine konkrete Hilfestellung bietet hierbei das SMART-Prinzip.<br />

Demnach sind Ziele zu spezifizieren („S“), eine Zielerreichung muss messbar („M“)<br />

sein, die Ziele sind für alle Beteiligten attraktiv („A“) sowie realistisch („R“) <strong>und</strong> es werden<br />

Arbeitsschritte mit verbindlichen Terminen („T“) vereinbart (s. Schiersmann/Thiel<br />

2000).<br />

• Analysen <strong>von</strong> Schnittstellen, Nutzergruppen <strong>und</strong> Schlüsselsituationen<br />

Folgende Analysen bilden eine der zentralen Gr<strong>und</strong>lagen der gemeinsamen inhaltlichen<br />

Arbeit:<br />

- Schnittstellen: Zunächst gilt es, vorliegende Berührungspunkte bei der Bearbeitung <strong>von</strong><br />

häuslicher Gewalt zwischen allen Akteuren zu identifizieren <strong>und</strong> zu klären, welche Kommunikationswege<br />

<strong>im</strong> Arbeitsalltag bestehen, um sich über diese Schnittstellen auszutauschen.<br />

Nach Erfahrungen <strong>im</strong> Rahmen des Rheinland-pfälzischen Interventionsprojekts<br />

gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen (RIGG) empfiehlt es sich, ein<br />

Ablaufdiagramm zu erstellen, mit dem die Schnittstellen identifiziert werden können.<br />

Zur Unterstützung der gemeinsamen Arbeit wurde <strong>von</strong> RIGG eine Arbeitsmaterialie entwickelt,<br />

die die dargestellten Analysen erleichtert (s. III Materialien, S. 105 f).<br />

- Nutzungsanalyse: Zu klären ist, welche Nutzergruppen mit den vorhandenen Angeboten<br />

erreicht werden <strong>und</strong> zu welchen Gruppen bislang kein ausreichender Zugang besteht.<br />

33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!