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Beratung und Kooperation im Kontext von häuslicher ... - ifb - Bayern

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III Materialien zur Unterstützung der <strong>Beratung</strong>spraxis <strong>und</strong> der fallübergreifenden Zusammenarbeit<br />

MUM Checkliste zur pro-aktiven Erstberatung<br />

Die Checkliste dient der Unterstützung der <strong>Beratung</strong>spraxis <strong>und</strong> soll den Beratenden einen Überblick über<br />

alle zentralen Inhalte der pro-aktiven Erstberatung des Münchner Unterstützungsmodells zur Erstberatung<br />

<strong>von</strong> Opfern häuslicher Gewalt (MUM) geben. Die Checkliste umfasst Themen, die bei jedem Erstkontakt angesprochen<br />

werden sollten. In Fällen, in denen aufgr<strong>und</strong> situativer Umstände oder der aktuellen Befindlichkeit<br />

der Betroffenen nicht alle Themen <strong>im</strong> Rahmen des ersten Kontakts besprochen werden können, sollten zumindest<br />

die markierten Bereiche behandelt werden (in der Checkliste mit „!“ vor dem Kästchen markiert). Die<br />

Abklärung der weiteren Themen kann <strong>im</strong> Rahmen eines Folgetermins geschehen. Zu einzelnen Themen werden<br />

Formulierungen vorgeschlagen (<strong>im</strong> Text kursiv <strong>und</strong> fett hervorgehoben). Doch selbstverständlich sind die<br />

Beratenden sowohl in der Formulierung als auch der Reihenfolge, in der die Themen besprochen werden, frei.<br />

Findet die <strong>Beratung</strong> in einer akuten Stresssituation statt, ist weniger Information „mehr“. Besonders in diesen<br />

Fällen gilt daher:<br />

• Betroffenen ausreichend Raum geben, um die eigene Situation darzustellen<br />

• Nur wenige zentrale Bereiche klären (markierte Themen)<br />

• Zeitnahen Folgetermin vereinbaren<br />

Kontaktaufnahme am Telefon<br />

! Ansprechpartner(in) Spreche ich mit Frau/Herrn ...?<br />

identifizieren<br />

! Beziehungsaufnahme Mein Name ist ...<br />

Ich arbeite für... <strong>und</strong> habe Ihre Telefonnummer <strong>von</strong> der Polizei erhalten,<br />

die bei Ihnen wegen häuslicher Gewalt/Nachstellungen <strong>im</strong> Einsatz war.<br />

Ich möchte erst einmal nachfragen, wie es Ihnen jetzt geht.<br />

! Terminabsprache Können Sie jetzt offen mit mir sprechen?<br />

Haben Sie Zeit?<br />

Falls anderer Zeitpunkt gewünscht:<br />

Wie <strong>und</strong> wann kann ich Sie erreichen?<br />

Wenn Sie das Telefonat abbrechen müssen:<br />

Wie kann ich Sie erreichen oder wollen Sie mich anrufen?<br />

! <strong>Beratung</strong>sangebot Meine Aufgabe ist es, gewaltbetroffene Menschen zu unterstützen.<br />

kurz vorstellen<br />

Bei Bedarf weitere Informationen vermitteln:<br />

• Angebot konkretisieren: Anlaufstelle, Sicherheitsplan <strong>und</strong> weitere<br />

Handlungsmöglichkeiten entwickeln, Information zum Hilfesystem geben<br />

• Rahmen: Vertraulichkeit, Kostenfreiheit, Entscheidungsautonomie<br />

• Zu Rückfragen ermutigen<br />

! <strong>Beratung</strong>swunsch Möchten Sie unser Angebot in Anspruch nehmen?<br />

Abklärung der aktuellen Befindlichkeit<br />

! Gesamtbefindlichkeit Haben Sie Verletzungen da<strong>von</strong>getragen, haben Sie Schmerzen?<br />

& medizinischer Ver- Falls ja: Medizinische Versorgung <strong>und</strong> Beweissicherung besprechen<br />

sorgungsbedarf Fühlen Sie sich <strong>im</strong> Augenblick stabil <strong>und</strong> aufnahmefähig?<br />

Falls nein: Stabilisierung hat Vorrang<br />

! Versorgungsbedarf Haben Sie Kinder, die die Gewalt miterlebt haben oder selbst <strong>von</strong> der<br />

weiterer Personen Gewalt betroffen waren?<br />

Sind weitere Personen <strong>von</strong> Gewalt betroffen?<br />

Falls Kinder oder weitere Personen betroffen sind:<br />

• Braucht die/der Betreffende eine medizinische Versorgung?<br />

Wirkt die/der Betroffene sehr belastet?<br />

• Gegebenenfalls medizinische Versorgung <strong>und</strong> Möglichkeiten der<br />

Stabilisierung besprechen<br />

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