Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb
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Berufsmobilität <strong>und</strong> <strong>Lebensform</strong> 95<br />
Tabelle 5.20: Nachteile von Ortsfestigkeit, Rankingliste<br />
Nachteil<br />
groß bzw. sehr groß<br />
(Antworten mit einer Zustimmung von über 40%; 1 aus 10 Items) N %<br />
Man lernt nichts Neues kennen 25 45<br />
Quelle: Standardisierte Befragung<br />
Die Nachteile lassen sich grob zwei Faktoren zuordnen (erklärte Gesamtvarianz: 61% 26 ):<br />
• Beschränkung: Man hat das Gefühl etwas zu verpassen (11%; n=9), man fühlt sich belächelt<br />
(n=2) <strong>und</strong> eingeengt (n=4), man ist der Meinung, dass ein Partner beruflich zurückstecken<br />
muss, wenn beide an einem Ort bleiben wollen (11%; n=6). Als weiterer Nachteil<br />
wird betont, dass jeder jeden kennt (18%; n=10) <strong>und</strong> daraus soziale Kontrolle resultiert.<br />
(erklärte Varianz: 32%)<br />
• Beruf: Am Wohnort sind keine <strong>berufliche</strong>n Verbesserungen mehr möglich, wohingegen<br />
an einem anderen Ort bessere Verdienstmöglichkeiten bestünden. Zudem wird man immer<br />
abhängiger vom aktuellen Arbeitgeber. (erklärte Varianz: 29%)<br />
Die Auswirkungen der <strong>Lebensform</strong> auf die Beziehung zu Fre<strong>und</strong>en, Eltern <strong>und</strong> Kindern werden<br />
durchweg positiv eingeschätzt. Über 80% aller Ortsfesten mit Kindern im Haushalt<br />
(n=29) bewerten die Folgen ihrer <strong>Lebensform</strong> als sehr positiv für ihre Kinder. Von allen Ortsfesten<br />
bezeichnen 60% (n=33) die Auswirkungen für die eigenen Eltern als positiv <strong>und</strong> 87%<br />
(n=48) für den Fre<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Bekanntenkreis.<br />
Dauer der <strong>Lebensform</strong><br />
Insgesamt 31% (n=17) der Ortsfesten können sich vorstellen, in Zukunft einmal einen Fernumzug<br />
zu unternehmen. Eine Person würde gerne, kann aber nicht, 20% (n=11) wollen definitiv<br />
nicht <strong>und</strong> für die meisten (44%; n=24) ist diese Frage kein Thema. Diejenigen, die<br />
durchaus mobil werden würden, können sich diverse Anlässe vorstellen. So wären im <strong>berufliche</strong>n<br />
Bereich für 65% (n=11) kein Arbeitsplatz am Wohnort, für 47% (n=8) bessere Arbeitsbedingungen,<br />
für 59% (n=10) ein besserer Verdienst, für 53% (n=9) bessere Karrierechancen<br />
<strong>und</strong> für 59% (n=10) eine zukunftssichere Stelle ausschlaggebende Gründe. Weiterhin geben<br />
53% (n=9) eine attraktivere Stadt/Region, 65% (n=11) <strong>berufliche</strong> Veränderungen des Partners,<br />
59% (n=10) private Gründe des Partners <strong>und</strong> schließlich 65% (n=11) private familiäre<br />
Gründe an. Diese mehr oder weniger ungeteilte Zustimmung zu allen Gründen verweist darauf,<br />
dass Nichtmobile in der Mehrzahl Mobilität nicht prinzipiell ablehnen <strong>und</strong> bei Vorliegen<br />
signifikanter Anreize möglicherweise mobil werden würden.<br />
Zusammenfassung Ortsfeste<br />
Ortsfeste sind Personen, die bisher keinen Anlass hatten, ihren Wohnort oder ihre Heimatregion<br />
zu verlassen. Die Ortsfesten sind mit ihrer Situation insgesamt sehr zufrieden, was man<br />
an den vielen geäußerten Vorteilen <strong>und</strong> nur wenigen Nachteilen der <strong>Lebensform</strong> ablesen<br />
kann, so dass sie auch keinen Anlass sehen, sich um eine Veränderung ihrer Situation zu be-<br />
26 Faktoranalyse: Extraktionsmethode: Hauptkomponentenanalyse; SPSS; Rotationsmethode: Varimax mit Kaiser-Normalisierung;<br />
aufgr<strong>und</strong> zu geringer Kommunalitäten ohne „man lernt nichts Neues kennen“