Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb
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<strong>ifb</strong> - Materialien 8-2001<br />
nem Ort zu vereinbaren. Dafür muss die Familie Flexibilität <strong>und</strong> Mobilität aufbringen. Beide<br />
Eigenschaften, die Möglichkeit, Flexibilität zu beweisen <strong>und</strong> die Möglichkeit neue Erfahrungen<br />
zu machen, schätzen Umzugsmobile sehr hoch ein. Nachteile der <strong>Lebensform</strong> sind der<br />
Verlust dessen, was man sich am alten Wohnort aufgebaut hat, vor allem des alten Fre<strong>und</strong>eskreises.<br />
Doch überwiegen die Vorteile, sogar für den Partner, der sich durch den Umzug e-<br />
benfalls häufig beruflich verbessern konnte. Wohl aufgr<strong>und</strong> dieser Erfahrungen rechnen auch<br />
viele bei einem weiteren Fernumzug, den sich über die Hälfte durchaus vorstellen kann, mit<br />
weiteren <strong>berufliche</strong>n Verbesserungen.<br />
Rejectors<br />
Merkmale der <strong>Lebensform</strong><br />
Rejectors sind Personen, die sich aus <strong>berufliche</strong>n Gründen überlegen mussten, mobil zu werden<br />
<strong>und</strong> die diese Möglichkeit ausgeschlagen haben, um Mobilität zu vermeiden. Für 47%<br />
(n=16) war der Auslöser für derartige Überlegungen ein konkretes Stellenangebot, für nochmals<br />
47% (n=16) war dies eine drohende Versetzung <strong>und</strong> für eine Person kam die Frage im<br />
Zusammenhang mit dem Berufseinstieg auf. Bei der Hälfte der Befragten (n=17) liegt die Ablehnung<br />
höchstens ein Jahr zurück, bei 24% (n=8) zwischen zwei <strong>und</strong> vier Jahren <strong>und</strong> bei<br />
26% (n=9) fünf Jahre oder mehr. Für wiederum die Hälfte (n=17) der Befragten hätte die Entfernung<br />
zum neuen Arbeitsort 500 km oder mehr betragen, für 35% (n=12) wären dies zwischen<br />
200 <strong>und</strong> 500 km gewesen <strong>und</strong> für 15% (n=5) zwischen 100 km <strong>und</strong> 200 km. Insgesamt<br />
67% (n=21) haben das abgelehnte Stellenangebot aber beruflich als durchaus sehr attraktiv<br />
bewertet. Die neue Stelle hätte für 74% (n=25) einen besseren Verdienst bedeutet <strong>und</strong> für<br />
62% (n=21) bessere Karrierechancen. Die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen, hätten<br />
85% (n=29) befürwortet. Solche Stellenangebote werden allerdings fast immer mit dem Wissen<br />
um die aktuelle sichere Stelle verweigert, denn die Möglichkeit, überhaupt einen Arbeitsplatz<br />
zu haben, haben nur 18% (n=6) abgelehnt, ebenso eine zukunftssicherere Stelle (21%;<br />
n=7).<br />
Gründe für die <strong>Lebensform</strong><br />
Den wichtigsten Gr<strong>und</strong> für die Ablehnung des Stellenangebotes stellen die Weigerung des<br />
Partners mitzuziehen oder andere familiäre Gründe dar. Der Partner wusste in allen Fällen<br />
über das Stellenangebot Bescheid <strong>und</strong> während sich die Hälfte (n=17) unentschieden oder unparteiisch<br />
verhalten hat, waren 47% (n=16) der Partner definitiv für die Ablehnung. Weiterhin<br />
ist entscheidend, dass man sich am Wohnort wohlfühlt. Vor allem im Hinblick auf die Kinder<br />
<strong>und</strong> deren Entwicklungsmöglichkeiten stellt dies einen wichtigen Gr<strong>und</strong> zum Bleiben dar.<br />
Obwohl von den Kindern selbst in vier Fällen mindestens ein Kind für einen Umzug war.<br />
Schließlich bezeichnen sich viele der Rejectors als sehr heimatverb<strong>und</strong>en. Gegen Mobilität<br />
<strong>und</strong> hier ist vor allem Umzugsmobilität gemeint, sprechen auch ganz praktische Gründe, wie<br />
Wohneigentum <strong>und</strong> ein unattraktiver neuer Arbeitsort. Kaum jemand gibt an, dass die aktuelle<br />
Wohnregion für seinen Beruf die optimalen Möglichkeiten bieten würde (n=3), aber viele<br />
haben den finanziellen (35%; n=12), zeitlichen <strong>und</strong> persönlichen (24%; n=8) Aufwand eines<br />
Umzuges gescheut. Drei wollen nach mehreren Umzügen nun länger an einem Ort bleiben<br />
<strong>und</strong> haben das Stellenangebot deshalb abgelehnt.