Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb
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82 ifb - Materialien 8-2001 Tabelle 5.11: Vorteile der Lebensform Fernbeziehung, Rankingliste Vorteile groß bzw. sehr groß (Antworten mit einer Zustimmung von über 40%; 5 aus 14 Items) N % Jeder von uns kann eigene Interessen verfolgen und wir sind trotzdem als Paar zusammen 106 65 Die gemeinsame Zeit, die man als Paar miteinander verbringt, ist intensiver 91 56 Ich kann eine attraktive berufliche Tätigkeit ausüben 77 48 Ich kann dadurch überhaupt berufstätig sein 71 44 Keiner von uns beiden muss seine Arbeit * aufgeben Angabe in Klammern nur für Personen mit erwerbstätigem Partner * auch im Sinne von Ausbildung Quelle: Standardisierte Befragung Zu den wichtigsten Nachteilen der Lebensform zählen die Belastung durch das Fahren und die Zeitknappheit. Zudem sind mit dieser Lebensform auch hohe Kosten verbunden. Allerdings stellt diese Lebensform die Partnerschaft an sich keinesfalls in Frage, nur 7% (n=11) geben an, die Partnerschaft würde unverbindlich bleiben oder man würde sich fremd werden (15%; n=25) und nur 4% (n=6) halten es für schwierig, einander treu zu bleiben. Entsprechend ist auch nur für 8% (n=13) die eigene Eifersucht und für 13% (n=21) die Eifersucht des Partners ein Problem. Trotzdem entstehen durch die Lebensform auch Probleme in der Partnerschaft. So ist für 29% (n=47) die Umstellung vom Alleinleben auf die Zeit, die man gemeinsam verbringt, schwierig und 21% (n=34) geben an, dass es durch die Lebensform zu Konflikten in der Partnerschaft kommt. In den Trennungsphasen fühlt man sich oft einsam (27%; n=44), es fehlt die Unterstützung des Partners im Alltag und es ist schlicht anstrengend, alles alleine organisieren zu müssen (15%; n=25). Bei Paaren mit Kindern fehlt weniger die Unterstützung des Partners bei der Kindererziehung (n=1), vielmehr fehlt der abwesende Partner den Kindern (n=3). Tabelle 5.12: Nachteile der Lebensform Fernbeziehung, Rankingliste Nachteile 67 (18) 41 (58) groß bzw. sehr groß (Antworten mit einer Zustimmung von über 40%; 4 aus 16 Items) N % Das Fahren ist belastend 111 69 Wir haben zu wenig Zeit füreinander 106 65 Die Kosten, die insgesamt entstehen, sind sehr hoch 78 48 Mir fehlt die Unterstützung meines Partners im Alltag 64 40 Quelle: Standardisierte Befragung Die Auswirkungen der Lebensform für die eigenen Eltern werden von 20% (n=32) als positiv und von 23% (n=37) als negativ bewertet. Ähnlich unentschieden stellt sich die Situation bei den Auswirkungen für den Freundeskreis dar. Diese bewerten 35% (n=57) als positiv und 32% (n=52) als negativ. Für diejenigen LATs mit Kindern fällt das Ergebnis dagegen eindeutig positiv aus, denn 78% (n=7) bewerten die Auswirkungen als sehr positiv und niemand als negativ.
Berufsmobilität und Lebensform 83 Dauer der Lebensform Nach den Zukunftsplänen gefragt, hat mehr als die Hälfte aller LATs (56%; n=90) vor, in absehbarer Zeit in einem gemeinsamen Haushalt zu leben. Nur 9% (n=15) würden gerne, können aber nicht. Insgesamt 17% (n=28) möchten dies definitiv nicht und für weitere 18% (n=29) ist dies zur Zeit kein Thema. Die ausschlaggebenden Gründe für ein beabsichtigtes Zusammenziehen sind partnerschaftlicher (95%; n=100) und persönlicher (93%; n=98) Natur. Auch finanzielle Gründe spielen für 31% (n=32) eine Rolle. Immerhin fast 29% (n=30) geben schließlich Kinder als Grund an, davon aber nur zwei, die tatsächlich Kinder haben. Ausschlaggebend scheint hier der Kinderwunsch zu sein, denn 33% (n=10) dieser Gruppe möchten bald ein Kind und 50% (n=15) haben einen Kinderwunsch, den sie aber erst später realisieren wollen. Zusammenfassung Fernbeziehungen Fernbeziehungen sind auch in der Selbstdefinition überwiegend Paare mit zwei eigenständigen Haushalten, wobei die Entfernung zwischen diesen von unter 15 Minuten bis hin zu mehr als 24 Stunden schwankt, folglich ebenso der Kontakt. Vom täglichen Besuch bis hin zu Wochenendbeziehungen oder noch weniger gemeinsamen Tagen pro Monat (auf das Jahr umgerechnet) ist die gesamte Bandbreite vertreten. Der häufigste Grund für eine solche Lebensform sind berufliche Ambitionen, die nur in dieser Lebensform mit denen des Partners vereinbart werden können. Andere Gründe treten dabei eher in den Hintergrund, wobei die Unabhängigkeit vom Partner durchaus eine Rolle spielt. Aber auch hier bedeutet dies nicht, dass die Lebensform das Beziehungsideal darstellt. Der Großteil möchte irgendwann mit seinem Partner zusammenziehen, wobei auch der Kinderwunsch eine gewisse Rolle spielt. Kinder scheinen mit dieser Beziehungsform eher unvereinbar zu sein, was sich u.a. dadurch bestätigt, dass nur 6% der befragten LATs Kinder haben. Dies weist auf einen zweiten Aspekt der Beziehungsform hin: LAT scheint eher eine vorfamiliale Lebensform zu sein, auch insofern, als der Großteil der Befragten noch ledig ist und viele noch in Ausbildung stehen. Wie auch für andere Berufsmobile ist für LATs ihre Lebensform eine Möglichkeit, Beruf und Partnerschaft mehr oder weniger optimal zu verbinden, wobei aber auch Belastungen durch das Fahren, die Zeitknappheit und die hohen Kosten zu verzeichnen sind. Umzugsmobile Merkmale der Lebensform Umzugsmobile sind aus beruflichen Gründen zusammen mit ihrem Partner und eventuell Kindern umgezogen, wobei die Umzugsdistanz mindestens 50 km betragen musste, um zu gewährleisten, dass mit dem Umzug ein vollständiger Wechsel des privaten Umfeldes erfolgt ist. Bei 8% (n=5) dieser Gruppe betrug die Umzugsentfernung 50 bis unter 100 km, bei 42% (n=28) zwischen 100 bis unter 500 km und bei 50% (n=34) mehr als 500 km. Unter diesen Umzügen befinden sich drei ins Ausland und sieben Rückumzüge aus dem Ausland (11%). Der Umzug liegt bei einem Viertel (n=17) nicht mehr als ein Jahr zurück, bei 21% (n=14) ca. zwei Jahre, bei 15% (n=10) zwischen drei und vier Jahren, schließlich bei 39% zwischen fünf bis sieben Jahren. Bei über einem Drittel (34%; n=23) fielen Umzug und Stellenantritt zeitlich mehr oder weniger zusammen. Bei 36% (n=24) lagen zwischen Arbeitsbeginn und Umzug
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Berufsmobilität <strong>und</strong> <strong>Lebensform</strong> 83<br />
Dauer der <strong>Lebensform</strong><br />
Nach den Zukunftsplänen gefragt, hat mehr als die Hälfte aller LATs (56%; n=90) vor, in absehbarer<br />
Zeit in einem gemeinsamen Haushalt zu leben. Nur 9% (n=15) würden gerne, können<br />
aber nicht. Insgesamt 17% (n=28) möchten dies definitiv nicht <strong>und</strong> für weitere 18%<br />
(n=29) ist dies zur Zeit kein Thema. Die ausschlaggebenden Gründe für ein beabsichtigtes<br />
Zusammenziehen sind partnerschaftlicher (95%; n=100) <strong>und</strong> persönlicher (93%; n=98) Natur.<br />
Auch finanzielle Gründe spielen für 31% (n=32) eine Rolle. Immerhin fast 29% (n=30) geben<br />
schließlich Kinder als Gr<strong>und</strong> an, davon aber nur zwei, die tatsächlich Kinder haben. Ausschlaggebend<br />
scheint hier der Kinderwunsch zu sein, denn 33% (n=10) dieser Gruppe möchten<br />
bald ein Kind <strong>und</strong> 50% (n=15) haben einen Kinderwunsch, den sie aber erst später realisieren<br />
wollen.<br />
Zusammenfassung Fernbeziehungen<br />
Fernbeziehungen sind auch in der Selbstdefinition überwiegend Paare mit zwei eigenständigen<br />
Haushalten, wobei die Entfernung zwischen diesen von unter 15 Minuten bis hin zu mehr<br />
als 24 St<strong>und</strong>en schwankt, folglich ebenso der Kontakt. Vom täglichen Besuch bis hin zu Wochenendbeziehungen<br />
oder noch weniger gemeinsamen Tagen pro Monat (auf das Jahr umgerechnet)<br />
ist die gesamte Bandbreite vertreten. Der häufigste Gr<strong>und</strong> für eine solche <strong>Lebensform</strong><br />
sind <strong>berufliche</strong> Ambitionen, die nur in dieser <strong>Lebensform</strong> mit denen des Partners vereinbart<br />
werden können. Andere Gründe treten dabei eher in den Hintergr<strong>und</strong>, wobei die Unabhängigkeit<br />
vom Partner durchaus eine Rolle spielt. Aber auch hier bedeutet dies nicht, dass<br />
die <strong>Lebensform</strong> das Beziehungsideal darstellt. Der Großteil möchte irgendwann mit seinem<br />
Partner zusammenziehen, wobei auch der Kinderwunsch eine gewisse Rolle spielt. Kinder<br />
scheinen mit dieser Beziehungsform eher unvereinbar zu sein, was sich u.a. dadurch bestätigt,<br />
dass nur 6% der befragten LATs Kinder haben. Dies weist auf einen zweiten Aspekt der Beziehungsform<br />
hin: LAT scheint eher eine vorfamiliale <strong>Lebensform</strong> zu sein, auch insofern, als<br />
der Großteil der Befragten noch ledig ist <strong>und</strong> viele noch in Ausbildung stehen. Wie auch für<br />
andere Berufsmobile ist für LATs ihre <strong>Lebensform</strong> eine Möglichkeit, Beruf <strong>und</strong> Partnerschaft<br />
mehr oder weniger optimal zu verbinden, wobei aber auch Belastungen durch das Fahren, die<br />
Zeitknappheit <strong>und</strong> die hohen Kosten zu verzeichnen sind.<br />
Umzugsmobile<br />
Merkmale der <strong>Lebensform</strong><br />
Umzugsmobile sind aus <strong>berufliche</strong>n Gründen zusammen mit ihrem Partner <strong>und</strong> eventuell<br />
Kindern umgezogen, wobei die Umzugsdistanz mindestens 50 km betragen musste, um zu<br />
gewährleisten, dass mit dem Umzug ein vollständiger Wechsel des privaten Umfeldes erfolgt<br />
ist. Bei 8% (n=5) dieser Gruppe betrug die Umzugsentfernung 50 bis unter 100 km, bei 42%<br />
(n=28) zwischen 100 bis unter 500 km <strong>und</strong> bei 50% (n=34) mehr als 500 km. Unter diesen<br />
Umzügen befinden sich drei ins Ausland <strong>und</strong> sieben Rückumzüge aus dem Ausland (11%).<br />
Der Umzug liegt bei einem Viertel (n=17) nicht mehr als ein Jahr zurück, bei 21% (n=14) ca.<br />
zwei Jahre, bei 15% (n=10) zwischen drei <strong>und</strong> vier Jahren, schließlich bei 39% zwischen fünf<br />
bis sieben Jahren. Bei über einem Drittel (34%; n=23) fielen Umzug <strong>und</strong> Stellenantritt zeitlich<br />
mehr oder weniger zusammen. Bei 36% (n=24) lagen zwischen Arbeitsbeginn <strong>und</strong> Umzug