Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb

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21.12.2013 Aufrufe

76 ifb - Materialien 8-2001 Über ein Viertel gibt außerdem an, die Mobilitätserfordernisse hätten sich eben so ergeben (26%; n=15) und man vermeidet den Aufwand einer neuen Stellensuche (16%; n=9). Tabelle 5.8: Gründe für einen mobilen Beruf Was spricht für Sie heute dafür, diesen Beruf auszuüben? (Antworten mit einer Zustimmung von über 40%; 5 aus 10 Items) Grund ist wichtig bzw. sehr wichtig N % Das Tätigkeitsprofil entspricht meinen Fähigkeiten/meiner Persönlichkeit 50 88 Gute Arbeitsbedingungen 42 74 Ich will diesen Beruf ausüben, da gehört Mobilität dann eben dazu 42 74 Gute Verdienstmöglichkeiten 41 72 Ich bin gern unterwegs 26 46 Quelle: Standardisierte Befragung Soziodemographische Merkmale Im Folgenden werden die Wohn-, Familien- und Erwerbssituation der Varimobilen näher dargestellt: • Wohnsituation Über die Hälfte der Varimobilen unserer Stichprobe wohnen in einer Großstadt (53%; n=30), während die Übrigen relativ gleichmäßig auf die weiteren Gemeindegrößen verteilt sind. Wiederum über die Hälfte (56%; n=32) leben im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung. Varimobile leben größtenteils zu zweit (44%; n=25) oder zu viert (32%; n=18) im Haushalt. Was die Wohndauer betrifft, lebt nur eine Person schon immer an ihrem aktuellen Wohnort. Bis zu drei Jahren leben 16% (n=9) an ihrem Wohnort, zwischen drei und sechs Jahren 19% (n=11), zwischen sechs und neun Jahren 16% (n=9), zwischen zehn und neunzehn Jahren 30% (n=17) und schließlich 18% (n=10) seit mindestens zwanzig Jahren. • Familiensituation Drei Viertel (n=43) aller Varimobilen sind verheiratet, davon vier wiederverheiratet. Ein Varimobiler lebt in Trennung, weitere drei sind geschieden und insgesamt 18% (n=10) sind ledig. Fast 65% (n=37) sind länger als zehn Jahre mit ihrem Partner zusammen, andererseits auch 16% (n=9) erst zwischen ein und zwei Jahren. Schließlich hatte die Mehrzahl (40%; n=23) vor der aktuellen Partnerschaft nur eine „feste“ Beziehung, die länger als ein Jahr dauerte. Für ein Viertel (n=14) ist die aktuelle auch die erste lange Beziehung, dagegen hatten 16% (n=9) vorher schon drei oder mehr feste Partnerschaften. Insgesamt 68% (n=39) haben eigene Kinder, davon wiederum 73% (n=28) aus der aktuellen Partnerschaft. Bei 53% (n=30) leben Kinder im Haushalt, wobei das jüngste Kind in 20% (n=6) dieser Fälle bis zu drei Jahre alt ist, in vier Fällen zwischen vier und sechs Jahre, in 23% (n=7) zwischen sieben und zwölf sowie in 37% (n=11) aller Fälle zwischen zwölf und achtzehn Jahre. Von denjenigen ohne Kinder möchten 39% (n=7) keine Kinder, davon jeweils über die Hälfte (n=4) sowohl aus beruflichen als auch aus persönlichen Gründen. Von denjenigen mit Kindern möchten die meisten (92%; n=36) keine weiteren, weil sie bereits so viele haben, wie sie wollen (75%; n=27), über ein Viertel (28%; n=10) geben aber auch berufliche Gründe an.

Berufsmobilität und Lebensform 77 • Erwerbssituation Mehr als zwei Drittel aller Varimobilen sind Angestellte (68%; n=39). Beamte machen 16% (n=9) aus und Selbständige/Freiberufler 12% (n=7). Der Großteil (90%; n=51) arbeitet Vollzeit und 9% (n=5) Teilzeit, wobei die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit der Vollerwerbstätigen nur bei 16% (n=8) der sogenannten Normalarbeitszeit von 38 bis 40 Stunden entspricht. Insgesamt 45% (n=23) arbeiten zwischen 41 und 50 Stunden pro Woche, nochmals 35% (n=18) mehr als 50 Stunden. Vor- und Nachteile der Lebensform Die Vorteile, die Varimobile mit ihrer Lebensform verbinden, ist die große Selbständigkeit, mit der sie ihre Arbeit erledigen können und müssen. Hinzu kommt die Möglichkeit, immer wieder neue Erfahrungen zu machen und der Routine des „normalen“ Unternehmensalltags zu entkommen. Als Vorteil im privaten Bereich wird nur die Tatsache gewertet, dass man die gemeinsame Zeit miteinander intensiver verbringt. Mehr als ein Viertel (26%; n=15) zählt aber auch die zeitweilige Unabhängigkeit vom Partner zu den Vorteilen der Lebensform. Tabelle 5.9: Vorteile eines mobilen Berufes, Rankingliste Vorteile groß bzw. sehr groß (Antworten mit einer Zustimmung von über 40%; 4 aus 7 Items) N % Ich kann sehr selbständig arbeiten 46 81 Man lernt immer wieder Neues kennen 45 79 Die gemeinsame Zeit, die man als Paar/Familie miteinander verbringt, ist intensiver 28 49 Man bleibt vom täglichen „Kleinkrieg“ im Unternehmen weitgehend verschont 25 44 Quelle: Standardisierte Befragung Mit einer Faktorenanalyse können die obigen Ergebnisse weiter zusammengefasst werden. Die sieben Vorteile bilden drei Dimensionen, die 70% der Gesamtvarianz erklären und die sich wie folgt beschreiben lassen: • Partnerschaft und Beruf: Durch die relativ scharfe Trennung zwischen Familie und Beruf kann man sich jeweils voll auf das eine konzentrieren (37%; n=21); die Zeit, die man mit der Familie verbringt, ist intensiver, als wenn man sich jeden Tag sehen würde. Zu diesem Bereich zählt aber auch die zeitweilige Unabhängigkeit vom Partner. (erklärte Varianz: 27%) • Arbeitsbezogene Vorteile: Die ständige Mobilität verschont vor der Routine des Unternehmensalltags und bringt außerdem bestimmte Vergünstigungen mit sich, z.B. Dienstwagen (18%; n=10). (erklärte Varianz: 22%) • „Abenteuerlust“: Personen, die mobile Berufe ausüben, schätzen die große Selbständigkeit, die damit verbunden ist und die Möglichkeit, immer wieder Neues kennenzulernen. (erklärte Varianz: 21%) Von einer Auswahl von vierzehn möglichen Nachteilen der Lebensform erfuhren nur vier eine Zustimmung über 40%. Diese beziehen sich vor allem auf den privaten Bereich und handeln von Zeitknappheit für den Partner, die Kinder und die Freunde. Ein weiterer wichtiger Nachteil ist die Belastung durch das Fahren bzw. Fliegen. Probleme mit Treue (n=3), der ei-

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Über ein Viertel gibt außerdem an, die Mobilitätserfordernisse hätten sich eben so ergeben<br />

(26%; n=15) <strong>und</strong> man vermeidet den Aufwand einer neuen Stellensuche (16%; n=9).<br />

Tabelle 5.8: Gründe für einen mobilen Beruf<br />

Was spricht für Sie heute dafür, diesen Beruf auszuüben?<br />

(Antworten mit einer Zustimmung von über 40%; 5 aus 10 Items)<br />

Gr<strong>und</strong> ist wichtig bzw.<br />

sehr wichtig<br />

N %<br />

Das Tätigkeitsprofil entspricht meinen Fähigkeiten/meiner Persönlichkeit 50 88<br />

Gute Arbeitsbedingungen 42 74<br />

Ich will diesen Beruf ausüben, da gehört Mobilität dann eben dazu 42 74<br />

Gute Verdienstmöglichkeiten 41 72<br />

Ich bin gern unterwegs 26 46<br />

Quelle: Standardisierte Befragung<br />

Soziodemographische Merkmale<br />

Im Folgenden werden die Wohn-, Familien- <strong>und</strong> Erwerbssituation der Varimobilen näher dargestellt:<br />

• Wohnsituation<br />

Über die Hälfte der Varimobilen unserer Stichprobe wohnen in einer Großstadt (53%; n=30), während<br />

die Übrigen relativ gleichmäßig auf die weiteren Gemeindegrößen verteilt sind. Wiederum über die<br />

Hälfte (56%; n=32) leben im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung. Varimobile leben größtenteils<br />

zu zweit (44%; n=25) oder zu viert (32%; n=18) im Haushalt. Was die Wohndauer betrifft, lebt nur eine<br />

Person schon immer an ihrem aktuellen Wohnort. Bis zu drei Jahren leben 16% (n=9) an ihrem<br />

Wohnort, zwischen drei <strong>und</strong> sechs Jahren 19% (n=11), zwischen sechs <strong>und</strong> neun Jahren 16% (n=9),<br />

zwischen zehn <strong>und</strong> neunzehn Jahren 30% (n=17) <strong>und</strong> schließlich 18% (n=10) seit mindestens zwanzig<br />

Jahren.<br />

• Familiensituation<br />

Drei Viertel (n=43) aller Varimobilen sind verheiratet, davon vier wiederverheiratet. Ein Varimobiler<br />

lebt in Trennung, weitere drei sind geschieden <strong>und</strong> insgesamt 18% (n=10) sind ledig. Fast 65% (n=37)<br />

sind länger als zehn Jahre mit ihrem Partner zusammen, andererseits auch 16% (n=9) erst zwischen ein<br />

<strong>und</strong> zwei Jahren. Schließlich hatte die Mehrzahl (40%; n=23) vor der aktuellen Partnerschaft nur eine<br />

„feste“ Beziehung, die länger als ein Jahr dauerte. Für ein Viertel (n=14) ist die aktuelle auch die erste<br />

lange Beziehung, dagegen hatten 16% (n=9) vorher schon drei oder mehr feste Partnerschaften.<br />

Insgesamt 68% (n=39) haben eigene Kinder, davon wiederum 73% (n=28) aus der aktuellen Partnerschaft.<br />

Bei 53% (n=30) leben Kinder im Haushalt, wobei das jüngste Kind in 20% (n=6) dieser Fälle<br />

bis zu drei Jahre alt ist, in vier Fällen zwischen vier <strong>und</strong> sechs Jahre, in 23% (n=7) zwischen sieben<br />

<strong>und</strong> zwölf sowie in 37% (n=11) aller Fälle zwischen zwölf <strong>und</strong> achtzehn Jahre. Von denjenigen ohne<br />

Kinder möchten 39% (n=7) keine Kinder, davon jeweils über die Hälfte (n=4) sowohl aus <strong>berufliche</strong>n<br />

als auch aus persönlichen Gründen. Von denjenigen mit Kindern möchten die meisten (92%; n=36)<br />

keine weiteren, weil sie bereits so viele haben, wie sie wollen (75%; n=27), über ein Viertel (28%;<br />

n=10) geben aber auch <strong>berufliche</strong> Gründe an.

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