Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb
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<strong>ifb</strong> - Materialien 8-2001<br />
5 Merkmale mobiler <strong>und</strong> nicht mobiler <strong>Lebensform</strong>en –<br />
Ergebnisse der standardisierten Befragung<br />
Im Folgenden werden die Merkmale mobiler <strong>und</strong> nicht mobiler <strong>Lebensform</strong>en auf der Basis<br />
der Daten der knapp 800 standardisierten Interviews dargestellt. Als <strong>Lebensform</strong>en werden in<br />
diesem Zusammenhang ausschließlich partnerschaftliche Konstellationen bezeichnet, die ein<br />
jeweils spezielles Arrangement von <strong>berufliche</strong>r Mobilität oder Nichtmobilität in Verbindung<br />
mit Partnerschaft <strong>und</strong> eventuell Elternschaft darstellen. Das Kapitel beginnt mit einer Deskription<br />
der einzelnen <strong>Lebensform</strong>en, wobei gezeigt werden soll, welche Gründe zu einer<br />
bestimmten <strong>Lebensform</strong> führen <strong>und</strong> was diese auszeichnet. Von Interesse sind hierbei, neben<br />
Spezifika der jeweiligen <strong>Lebensform</strong>, familiale <strong>und</strong> <strong>berufliche</strong> Konstellationen, aber auch<br />
Vorteile <strong>und</strong> Belastungen, die entstehen. Im Anschluss werden wichtige Merkmale im Vergleich<br />
behandelt. Dazu gehören z.B. Einkommenshöhe <strong>und</strong> Kosten der <strong>Lebensform</strong>en, aber<br />
auch das Belastungsausmaß oder die Auswirkungen auf bestimmte Lebensbereiche. In diesem<br />
Kontext soll dann auch der Frage nachgegangen werden, ob die <strong>Lebensform</strong>en einen eigenständigen<br />
Einfluss auf das Belastungsempfinden haben.<br />
In einem nächsten Schritt wird die Frage aufgeworfen, wer in solchen <strong>Lebensform</strong>en lebt, d.h.<br />
es wird von der <strong>Lebensform</strong>ebene auf die Personebene gewechselt. Mobile <strong>und</strong> nicht mobile<br />
Menschen sollen einerseits anhand „harter“ Fakten, d.h. soziodemographischer Merkmale,<br />
wie Alter <strong>und</strong> Geschlecht, andererseits anhand persönlicher Einstellungen <strong>und</strong> Werthaltungen<br />
charakterisiert werden. Auch diese Analyse ist als Vergleich angelegt.<br />
Da in der vorliegenden Studie ausschließlich partnerschaftliche <strong>Lebensform</strong>en untersucht<br />
werden, wird im Anschluss daran der Fokus auf eine zweite Gruppe von Personen gerichtet:<br />
Die Partner mobiler Personen. Auch hier werden soziodemographische <strong>und</strong> subjektive Merkmale<br />
zur Auswertung herangezogen. Von Interesse ist in diesem Zusammenhang außerdem<br />
die Übereinstimmung der Partner mit den mobilen Personen in ausgewählten Bereichen.<br />
Am Ende des Kapitels steht schließlich ein zusammenfassender Vergleich zwischen den mobilen<br />
<strong>und</strong> den nicht mobilen Gruppen.<br />
5.1 Unterschiede <strong>und</strong> Gemeinsamkeiten mobiler <strong>und</strong> nicht mobiler <strong>Lebensform</strong>en<br />
5.1.1 Mobilitätsinduzierte <strong>und</strong> familiensoziologisch relevante Merkmale der <strong>Lebensform</strong>en<br />
Fernpendler<br />
Merkmale der <strong>Lebensform</strong><br />
Fernpendeln wird in der vorliegenden Studie als eigenständige <strong>Lebensform</strong> behandelt, da sich<br />
im Vergleich zu „normalen“ nicht mobilen <strong>Lebensform</strong>en durch den überlangen Arbeitsweg<br />
(mindestens eine St<strong>und</strong>e einfach) eine Art täglicher Obligationszeit zwischen Wohn- <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />
ergibt, die bei anderen <strong>Lebensform</strong>en so nicht existiert (Hagemann-White et al.<br />
1996, 189). Die Wegezeit der 65 Fernpendler in unserer Studie beträgt bei 40% (n=26) bis zu