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Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb

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Berufsmobilität <strong>und</strong> <strong>Lebensform</strong> 5<br />

Einige einführende <strong>und</strong> dankende Worte<br />

Mobilität ist einer der Schlüsselbegriffe der Gegenwart. Das gilt nicht nur für Verkehrsmobilität <strong>und</strong> für soziale<br />

Auf- <strong>und</strong> Abstiegsprozesse. Gesellschaftlich noch bedeutsamer ist Mobilität in Zeiten der Globalisierung im Sinne<br />

von Beweglichkeit <strong>und</strong> Flexibilität von Menschen <strong>und</strong> von Strukturen. In diesem Sinne hat sich Mobilität zu<br />

einer sozialen Norm entwickelt, die als Strukturmerkmal allen Organisationen abverlangt <strong>und</strong> als Persönlichkeitsmerkmal<br />

von immer mehr Menschen erwartet wird. Diese Entwicklung ist in vielen Lebensbereichen spürbar,<br />

am deutlichsten im Berufsleben. Sich rasch auf Veränderungen einzustellen, nicht zu fest an Bestehendem<br />

festzuhalten, offen für neue Entwicklungen zu sein ist das Gebot der modernen Ökonomie. Das wirkt sich in<br />

vielfältiger Weise auf den berufstätigen Menschen aus. Leitfigur der Moderne ist das „mobile Subjekt“, verfügbar,<br />

leistungsbereit, ungeb<strong>und</strong>en. Eine der Folgen ist, dass immer mehr Menschen mit <strong>berufliche</strong>n Mobilitätserfordernissen<br />

konfrontiert sind <strong>und</strong> diese Anforderungen in ihr <strong>berufliche</strong>s <strong>und</strong> vor allem auch in ihr privates<br />

Leben integrieren müssen.<br />

Wie sehen diese Erfordernisse aus? Wie gehen die Menschen damit um? Welche Risiken <strong>und</strong> Chancen bergen<br />

sie? Wer ist mobil <strong>und</strong> wer zeigt keine Bereitschaft? <strong>Sind</strong> in einer zusammenwachsenden Weltgesellschaft <strong>berufliche</strong><br />

Mobilitätserfordernisse überhaupt noch mit einem herkömmlichen Familienleben vereinbar? Stellt Familie<br />

eine unüberwindliche Mobilitätsbarriere dar? Was kann die Politik tun, um geeignete Rahmenbedingungen<br />

für eine zukunftsfähige Gestaltung des Arbeits- <strong>und</strong> des Familienlebens zu schaffen? Was können Unternehmen<br />

in ihrem eigenen Interesse tun, um die Mobilitätsbereitschaft ihrer Beschäftigten familienverträglich zu beeinflussen<br />

<strong>und</strong> die belastenden Folgen <strong>berufliche</strong>r Mobilität abzumildern? Das sind die Ausgangsfragen dieser Studie<br />

über das schwierige Verhältnis von <strong>berufliche</strong>m <strong>und</strong> privatem Leben.<br />

Zum ersten Mal wird mit dieser Untersuchung auf einer breiten empirischen Basis versucht, Einblicke in die Lebenssituationen<br />

mobiler Menschen <strong>und</strong> ihrer Familien zu erhalten. Insgesamt wurden etwa 1.100 Interviews mit<br />

mobilen Menschen in verschiedenen mobilen <strong>Lebensform</strong>en <strong>und</strong> mit deren LebenspartnerInnen sowie, zum Vergleich,<br />

mit einigen nicht mobilen Menschen <strong>und</strong> deren PartnerInnen in der gesamten B<strong>und</strong>esrepublik geführt. In<br />

vieler Hinsicht musste dabei Neuland beschritten werden, bei der Gewinnung der Stichprobe ebenso wie bei der<br />

Konstruktion der insgesamt dreißig verschiedenen Messinstrumente <strong>und</strong> bei der Form der Datenerhebung.<br />

Ein Projekt wie dieses entwickelt sich in manchen Phasen zu einem kleinen Unternehmen. Annähernd vierzig<br />

Personen waren in den vergangenen 28 Monaten zeitweise für das Projekt tätig. Allen, die am Gelingen dieser<br />

Studie mitgewirkt haben, sei an dieser Stellen herzlich für ihr Engagement <strong>und</strong> ihre Fachkenntnis gedankt. Unser<br />

besonderer Dank gilt den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen, die zeitlich befristet bzw. zur Bearbeitung<br />

spezifischer Aufgaben im Projekt mitgewirkt haben. Zu nennen ist hier insbesondere Rotraut Oberndorfer, die<br />

das Kapitel über die Alltagsgestaltung mobiler <strong>Lebensform</strong>en <strong>und</strong> den Abschnitt über Lebensgestaltung zwischen<br />

Selbst- <strong>und</strong> Fremdbestimmung erstellt hat. Unser Dank gilt auch allen beteiligten Firmen, Behörden <strong>und</strong><br />

Organisationen, die uns im Rahmen der Stichprobengewinnung unterstützt haben, den Interviewerinnen, studentischen<br />

MitarbeiterInnen, den Sekretärinnen, die die Interviews transkribiert haben sowie den Frauen <strong>und</strong> Männern,<br />

die sich, trotz teilweise erheblicher Zeitknappheit, als Interviewpartnerinnen <strong>und</strong> –partner zur Verfügung<br />

gestellt haben.<br />

Norbert F. Schneider Mainz, im September 2001

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