Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb
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Berufsmobilität <strong>und</strong> <strong>Lebensform</strong> 45<br />
rungen bislang widersetzten, zum anderen solche Paare mit <strong>und</strong> ohne Kinder, denen sich<br />
die Frage <strong>berufliche</strong>r Mobilität nicht gestellt hat.<br />
3.3 Forschungsdesign<br />
Das Gesamtdesign weist vier bedeutsame Merkmale auf:<br />
• Die theoretische Einbettung orientiert sich am oben beschriebenen „integrativen Paradigma“,<br />
wobei akteurbezogene Variablen <strong>und</strong> strukturelle Faktoren integriert werden.<br />
• Die Anlage der Studie ist interdisziplinär, indem bei der Untersuchung der Vor- <strong>und</strong><br />
Nachteile der einzelnen <strong>Lebensform</strong>en, neben soziologisch relevanten Kriterien, psychologische<br />
Konzepte im Rahmen der Stresstheorien eine große Rolle spielen.<br />
• Methodisch wurde ein Methodenmix aus drei aufeinander aufbauenden Verfahren gewählt:<br />
Analysen öffentlich zugänglicher repräsentativer Daten, standardisierte Telefonbefragung<br />
<strong>und</strong> leitfadengestützte qualitative Interviews. Bei der Analyse repräsentativer<br />
Massendaten (Mikrozensus <strong>und</strong> Sozioökonomisches Panel) soll ein Einblick in die<br />
Verbreitung <strong>und</strong> in die Charakteristika mobiler partnerschaftlicher <strong>und</strong> familialer <strong>Lebensform</strong>en<br />
gegeben werden. In der standardisierten Telefonbefragung wurden 400 mobile<br />
Personen, davon in 242 Fällen auch ihre Partner sowie 89 nicht mobile Personen <strong>und</strong> 56<br />
Partner befragt. Ein Teil dieser Personen, insgesamt 309, wurde einige Monate später<br />
auch qualitativ interviewt.<br />
• Gr<strong>und</strong>gesamtheit waren alle in einer partnerschaftlichen <strong>Lebensform</strong> lebenden berufstätigen<br />
Personen zwischen 25 bis 59 Jahren mit oder ohne Kinder. Personen ohne Partner,<br />
d.h. Singles <strong>und</strong> Alleinerziehende, gehörten nicht zur Gr<strong>und</strong>gesamtheit. Bei einer <strong>Lebensform</strong>,<br />
den Fernbeziehungen, wurden in geringem Umfang auch in Ausbildung befindliche<br />
Personen zwischen 20 <strong>und</strong> 24 Jahren einbezogen. Die Konzeption der Studie<br />
sah vor, dass bei einem größeren Teil der <strong>Lebensform</strong>en beide Partner unabhängig voneinander<br />
mit ähnlichen Messinstrumenten befragt wurden.<br />
Nach umfangreichen Vorstudien wurden fünf Figuren mobiler <strong>Lebensform</strong>en <strong>und</strong>, als Vergleichsgruppen,<br />
zwei Figuren nicht mobiler <strong>Lebensform</strong>en definiert (vgl. Kap. 1). In Abhängigkeit<br />
von den einzelnen Gruppen wurden unterschiedliche Verfahren zur Stichprobengewinnung<br />
für die standardisierten Interviews herangezogen. Im Fall der nicht mobilen <strong>Lebensform</strong>en<br />
<strong>und</strong> der Umzugsmobilen wurden Daten der Einwohnermeldedateien ausgewählter<br />
Regionen (Großraum München, Rhein-Main-Gebiet, Südthüringen <strong>und</strong> Oberfranken) über<br />
Personen mit entsprechenden Merkmalen verwendet <strong>und</strong> daraus Zufallsstichproben gezogen.<br />
Bei Varimobilen, Shuttles <strong>und</strong> Fernpendlern wurde gezielt in Großbetrieben <strong>und</strong> öffentlichen<br />
Verwaltungen geworben, Annoncen in Zeitungen geschaltet <strong>und</strong> Aufrufe in gewerkschaftlichen<br />
<strong>und</strong> branchenspezifischen Periodika platziert. Der Rücklauf war sehr unterschiedlich.<br />
Einige Aktionen brachten kaum Teilnehmer, andere waren als durchaus erfolgreich anzusehen.<br />
Paare mit getrennten Haushalten wurden vornehmlich dadurch rekrutiert, indem zufällig<br />
ausgewählte Telefonnummern angerufen wurden, unter denen nur ein Name eingetragen war.<br />
Die angetroffenen Personen wurden dann befragt, ob sie in einer <strong>Lebensform</strong> leben, die nach