Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb
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<strong>ifb</strong> - Materialien 8-2001<br />
mit <strong>und</strong> ohne Kinder zu vergleichen, die im Verlauf ihrer Partnerschaftsbiographie nicht mobil<br />
waren. Daraus leiten sich folgende konkrete Fragen ab:<br />
1. Durch welche äußeren Strukturmerkmale zeichnen sich auf Mobilität abgestellte partnerschaftliche<br />
bzw. familiale <strong>Lebensform</strong>en aus? Es werden Informationen zur Mobilitätsform<br />
(u.a. Haushaltsentwicklung, Alltagsorganisation, Merkmale der Mobilität), zu strukturellen<br />
Merkmalen der Partnerschaft bzw. der Familie sowie zu individuellen Merkmalen<br />
der Familienmitglieder erhoben. Dies führt zu den Fragen<br />
2. Wer ist mobil? <strong>und</strong> Wer sind die Partner mobiler Personen? Dabei geht es darum, soziodemographische<br />
Merkmale, Persönlichkeitsmerkmale <strong>und</strong> subjektive Dispositionen mobiler<br />
Menschen <strong>und</strong> ihrer Partner im Gruppenvergleich darzustellen.<br />
3. Welche konkreten Umstände geben den Ausschlag, eine partnerschaftliche bzw. familiale<br />
<strong>Lebensform</strong> auf Mobilitätserfordernisse abzustellen? Individuelle Motive <strong>und</strong> äußere Erfordernisse,<br />
die bei der Entscheidung für eine mobile partnerschaftliche <strong>Lebensform</strong> eine<br />
Rolle spielen, sollen differenziert beschrieben <strong>und</strong> analysiert werden. Dabei geht es auch<br />
um die Frage, inwieweit die konkrete <strong>Lebensform</strong> als frei gewählt oder als ein von nicht<br />
beeinflussbaren äußeren Bedingungen erzwungenes Arrangement erlebt wird.<br />
4. Welchen Stellenwert haben mobile <strong>Lebensform</strong>en in der Partnerschaftsbiographie? Hier<br />
geht es darum, Antworten auf die Frage zu finden, wie mobile <strong>Lebensform</strong>en in die längerfristige<br />
Konzeption der Partnerschafts- <strong>und</strong> Berufsbiographie eingebettet sind. Dabei<br />
ist auch von Interesse, inwieweit mobile <strong>Lebensform</strong>en als zeitlich befristete Phasen oder<br />
als langfristige bzw. dauerhafte <strong>Lebensform</strong> konzipiert werden, <strong>und</strong> an welche <strong>berufliche</strong>n<br />
oder familialen Ereignisse eine Veränderung der <strong>Lebensform</strong> geknüpft wird.<br />
5. Welche spezifischen Gestaltungsaufgaben <strong>und</strong> welche spezifischen Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />
werden mit unterschiedlichen mobilen <strong>Lebensform</strong>en verb<strong>und</strong>en? Es soll untersucht werden,<br />
welche Anforderungen die Partner bei der Ausgestaltung ihrer <strong>Lebensform</strong> wahrnehmen<br />
<strong>und</strong> welche individuellen Lösungen sie im Umgang mit diesen Anforderungen<br />
entwickeln. Ferner soll die subjektive Bewertung der eigenen <strong>Lebensform</strong> erhoben <strong>und</strong><br />
der Frage nachgegangen werden, unter welchen Bedingungen die <strong>Lebensform</strong> als vorteilhaft<br />
bzw. als nachteilig bewertet wird.<br />
6. Werden mobile <strong>Lebensform</strong>en als different oder als normal wahrgenommen? Erleben mobile<br />
Menschen ihre <strong>Lebensform</strong> als vom Normalitätskonzept abweichend <strong>und</strong> welche Reaktionen<br />
ihrer sozialen Umwelt in Bezug auf ihre <strong>Lebensform</strong> nehmen sie wahr? Welcher<br />
Art sind wahrgenommene Reaktionen, sind sie ausgrenzend, bedauernd oder anerkennend?<br />
7. Welche Unterschiede bestehen zwischen mobilen Paaren bzw. Familien <strong>und</strong> solchen Paaren<br />
bzw. Familien, die sich nicht mobil zeigen? Es wird untersucht, welche Unterschiede<br />
auf der Ebene individueller, partnerschaftlicher <strong>und</strong> familialer Merkmale sowie auf der<br />
Ebene externer Bedingungen <strong>und</strong> Anforderungen zwischen mobilen Paaren <strong>und</strong> Paaren,<br />
die sich bislang nicht mobil zeigten, bestehen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich die<br />
letztgenannte Gruppe aus zwei Teilgruppen zusammensetzt: Zum einen Paare mit <strong>und</strong> ohne<br />
Kinder, die mit Mobilitätsanforderungen konfrontiert wurden <strong>und</strong> sich diesen Anforde-