Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb
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Berufsmobilität <strong>und</strong> <strong>Lebensform</strong> 43<br />
dort gegeben, wo, wie in diesem Fall, das Wissen über den Untersuchungsgegenstand vergleichsweise<br />
gering ist <strong>und</strong> Aussagen über die subjektiven Sinnsetzungen <strong>und</strong> Handlungsorientierungen<br />
gemacht werden sollen. Auch kann es, wie bei unserer Fragestellung, sinnvoll<br />
sein, das Phasenmodell umzudrehen, d.h. mit der Auswertung quantitativer Daten zu beginnen<br />
<strong>und</strong> deren Ergebnisse mit qualitativ gewonnenen Erkenntnissen zu differenzieren (vgl.<br />
Kelle <strong>und</strong> Erzberger 1999).<br />
Im Einzelnen wurde das hier verwendete Verfahren eines umgedrehten Phasenmodells im<br />
Sinne der Logik der Triangulation mit folgenden Zielsetzungen konzipiert:<br />
• Im Mittelpunkt dieses Projekts stehen kleine Bevölkerungsgruppen, über die bislang noch<br />
wenig bekannt ist. Daher ist es sinnvoll, im Sinne der „Logik der Triangulation“, quantitativ<br />
<strong>und</strong> qualitativ gewonnene Daten zur wechselseitigen Validierung heranzuziehen.<br />
Das ist v.a. deshalb wichtig, weil bei vielen Themen kein zum Vergleich geeigneter Forschungsstand<br />
vorhanden ist.<br />
• Da die standardisierte Befragung vor der qualitativen durchgeführt wurde, konnten deren<br />
Ergebnisse zur gezielten Auswahl der Teilnehmer für die qualitativen Interviews herangezogen<br />
werden.<br />
• Die Ergebnisse der standardisierten <strong>und</strong> der qualitativen Befragung sollen mit dem Ziel<br />
kombiniert werden, allgemeine Aussagen über die Lebenslage mobiler <strong>Lebensform</strong>en mit<br />
den Spezifika konkreter Lebensumstände zu verbinden. Damit sollen, im Sinne einer<br />
Verbindung von Makro- <strong>und</strong> Mikroebene, strukturelle Einflüsse auf das soziale Leben,<br />
individuelle Entscheidungskriterien sowie situative Handlungsanreize differenziert werden.<br />
• Die Ergebnisse der auf die aktuellen Lebensumstände fokussierenden standardisierten<br />
Befragung können mit den Einblicken der auch auf die biographische Prozesshaftigkeit<br />
abzielenden qualitativen Befragung verknüpft werden.<br />
Diese Ziele werden in ähnlicher Form als Stärken <strong>und</strong> Möglichkeiten einer „mixed methodology“<br />
diskutiert (z.B. Punch 1998; Tashakkori <strong>und</strong> Teddlie 1998).<br />
3.2 Spezifische Forschungsfragen<br />
In der vorliegenden Untersuchung soll erstmals der Frage nachgegangen werden, wie Menschen<br />
in partnerschaftlichen <strong>Lebensform</strong>en, mit oder ohne Kinder, mit <strong>berufliche</strong>n Mobilitätserfordernissen<br />
umgehen <strong>und</strong> welche konkreten Lösungen sie im Hinblick auf die Wahl<br />
<strong>und</strong> die Ausgestaltung ihrer <strong>Lebensform</strong> entwickeln. Dabei interessiert die Entstehung der bestehenden<br />
<strong>Lebensform</strong>, ihre subjektive Bewertung sowie die weiteren Pläne zur Gestaltung<br />
der Berufs-, Partnerschafts- <strong>und</strong> Familienbiographie. Ferner soll untersucht werden, inwieweit<br />
die Wahl <strong>und</strong> das subjektive Erleben der <strong>Lebensform</strong> von Merkmalen der Partner (z.B. soziodemographische<br />
Merkmale) <strong>und</strong> der Partnerschaft (z.B. Merkmale der Binnenstruktur) beeinflusst<br />
werden. Eine weitere Zielsetzung ist es, die <strong>Lebensform</strong>en <strong>und</strong> Lebenssituationen, privat<br />
<strong>und</strong> beruflich, von Paaren mit <strong>und</strong> ohne Kinder, die sich mobil zeigen, mit solchen Paaren