Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb
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Berufsmobilität <strong>und</strong> <strong>Lebensform</strong> 135<br />
wohnen, also seltener durch Wohneigentum geb<strong>und</strong>en sind, planen doch viele an den Hauptwohnsitz<br />
zurückzukehren. Die <strong>Lebensform</strong> wird meist nur für eine begrenzte Dauer geplant,<br />
wobei zumindest in dieser Phase <strong>berufliche</strong> gegenüber familialen Zielen deutlich im Vordergr<strong>und</strong><br />
stehen.<br />
Der Anteil der Verheirateten ist in den anderen untersuchten Gruppen im Vergleich zu den<br />
beiden bisher betrachteten wesentlich höher. Nimmt man das Kriterium Kinder im Haushalt<br />
hinzu, dann bilden sich wiederum zwei Untergruppen. Auf der einen Seite finden sich Fernpendler<br />
<strong>und</strong> Varimobile, bei denen etwas seltener Kinder leben als bei Rejectors, Umzugsmobilen<br />
<strong>und</strong> Ortsfesten. Betrachtet man Fernpendler <strong>und</strong> Varimobile nur nach den hier ausgewählten<br />
Merkmalen, also nicht nach der Art der Mobilität, dann bietet sich für beide <strong>Lebensform</strong>en<br />
ein ähnliches Bild. Die Erwerbstätigkeit der Partner liegt im Gruppenvergleich auf einem<br />
mittleren Niveau <strong>und</strong> beide Gruppen leben häufig in der eigenen Wohnung. Die beiden<br />
<strong>Lebensform</strong>en sind sich also formal relativ ähnlich, was aber zur Charakterisierung der beiden<br />
<strong>Lebensform</strong>en nicht ausreicht. Wichtig wäre hier z.B. der bedeutsame Unterschied hinsichtlich<br />
des Grads der Selbstbestimmtheit bei der Entstehung dieser <strong>Lebensform</strong>en.<br />
Die letzte größere Gruppe setzt sich aus Umzugsmobilen, Rejectors <strong>und</strong> Ortsfesten zusammen,<br />
also den drei Gruppen, die bereits in anderen Zusammenhängen häufiger als ähnlich<br />
charakterisiert wurden, weil sich Umzugsmobile aufgr<strong>und</strong> ihrer nur punktuellen Mobilität in<br />
vielerlei Hinsicht nicht sehr von sesshaften Personen unterscheiden. Was die hier betrachteten<br />
Aspekte der <strong>Lebensform</strong> betrifft, findet man allerdings sehr deutliche Unterschiede. In den<br />
beiden nicht mobilen Gruppen ist der Partner sehr häufig erwerbstätig <strong>und</strong> der Anteil der<br />
Wohneigentümer relativ hoch, was bei Umzugsmobilen genau umgekehrt ist. Die Erwerbstätigkeit<br />
des Partners <strong>und</strong> Wohneigentum stellen vor allem bei Rejectors, aber auch bei Ortsfesten<br />
ein Mobilitätshindernis dar. Dass beides bei Umzugsmobilen nicht in diesem Ausmaß gegeben<br />
ist, scheint die Mobilitätsentscheidung zu begünstigen.<br />
Die Merkmale, die signifikant die Gruppen trennen, d.h. die Familiensituation, die Erwerbstätigkeit<br />
des Partners <strong>und</strong> bis zu einem gewissen Umfang auch Wohneigentum, können alle ein<br />
gravierendes Umzugshindernis darstellen. Je nachdem welche sonstigen Gegebenheiten die<br />
Entscheidungssituation beeinflussen, kann dies zu einer Ablehnung von Mobilität oder zu<br />
Formen von Ersatzmobilität wie Fern- oder Wochenendpendeln führen. Hinsichtlich der ausgewählten<br />
Vergleichsmerkmale bestehen Ähnlichkeiten zwischen Fernbeziehungen <strong>und</strong> Shuttles<br />
sowie zwischen Varimobilen <strong>und</strong> Fernpendlern. Trotz dieser Ähnlichkeiten dominieren<br />
auch zwischen diesen Gruppen die Unterschiede.