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Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb

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Berufsmobilität <strong>und</strong> <strong>Lebensform</strong> 131<br />

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Partner von Umzugsmobilen, Rejectors <strong>und</strong><br />

Ortsfesten zu den wenig belasteten Gruppen gehören <strong>und</strong> die jeweilige <strong>Lebensform</strong> auch<br />

dementsprechend positiv bewerten. Während Umzugsmobile in der Mobilität des Partners<br />

auch für sich selbst sinnvolle neue Erfahrungsmöglichkeiten finden <strong>und</strong> den Zusammenhalt<br />

der Familie gewährleistet sehen, spielt bei Ortsfesten <strong>und</strong> Rejectors vor allem die Ortsverb<strong>und</strong>enheit<br />

eine wichtige Rolle bei der Beurteilung. Zwar beklagen Umzugsmobile den partiellen<br />

Verlust des sozialen Netzwerks, aber in der Gesamtbewertung findet dies keinen Niederschlag.<br />

Anders die Situation in den beständig mobilen Gruppen. Hier wird der mobilitätsbedingte<br />

Zeitmangel beklagt, der sich negativ auf die Partnerschaft auswirkt <strong>und</strong> sich auch bei der Kindererziehung<br />

bemerkbar macht. Dies wird durch die Vorteile, die Intensität der gemeinsam<br />

verbrachten Zeit <strong>und</strong> die größeren persönlichen Freiräume, nur bedingt ausgeglichen.<br />

Entsprechend hoch ist das Belastungsniveau <strong>und</strong> entsprechend negativ fällt meist auch die<br />

Bewertung der eigenen <strong>Lebensform</strong> aus. Insgesamt zeigt sich, dass der eigenständige Einfluss<br />

der Mobilitätsform auf die Beurteilung der eigenen <strong>Lebensform</strong> höher ist als die von soziodemographischen<br />

Merkmalen ausgehende Wirkung.<br />

5.3.2 Partnerschaftskonstellationen – Egalität oder Komplementarität?<br />

Nach der Darstellung der Sicht der mobilen Personen <strong>und</strong> ihrer Partner werden in diesem Abschnitt<br />

die einzelnen Paare in den Blick genommen <strong>und</strong> die Partnerübereinstimmung in zentralen<br />

Themenbereichen geprüft. Dazu werden das Belastungsausmaß <strong>und</strong> die Rangliste für<br />

Beruf, Partnerschaft <strong>und</strong> Kinder einander gegenübergestellt.<br />

Zur Erinnerung: Die am stärksten belasteten Gruppen unter den mobilen Personen waren<br />

Fernpendler (52%) 48 <strong>und</strong> Shuttles (49%), gefolgt von Varimobilen (39%), LATs (28%), Umzugsmobilen<br />

(9%), Rejectors (7%) <strong>und</strong> Ortsfesten (2%). Von den Partnern waren diejenigen<br />

der Shuttles am stärksten belastet (47%), gefolgt von denjenigen der Fernpendler (36%), Varimobile<br />

(35%), Umzugsmobilen (13%), Ortsfesten (6%) <strong>und</strong> Rejectors (0%). Betrachtet man<br />

nun die Paarebene, dann ist bei den meisten der Fernpendlern <strong>und</strong> Varimobilen die Belastung<br />

für die mobile Person höher als für den Partner, bei Shuttles, Umzugsmobilen <strong>und</strong> Ortsfesten<br />

sind dagegen beide meist gleich stark belastet.<br />

Bei Fernpendlern ist vor allem die mobile Person durch die Mobilität selbst, d.h. das Fahren,<br />

belastet. Die Folgen für die nicht mobile Person scheinen dagegen weniger gravierend zu<br />

sein. Ein Gr<strong>und</strong> könnte darin liegen, dass es nicht zu längeren Trennungsphasen kommt, wie<br />

z.B. bei Shuttles. Auch bei Varimobilen sind die mobilen Personen meist höher belastet als<br />

die Partner, allerdings auf einem etwas niedrigeren Niveau, d.h. die Partner sind im Vergleich<br />

zu den Fernpendlern öfter gleich stark oder stärker belastet. Die Erklärung dafür ist wohl ähnlich<br />

wie bei den Fernpendlern, nur dass hier teilweise die genannten Trennungsphasen hinzukommen,<br />

die dann durchaus auch für den Partner stärker belastend sind.<br />

48 Angaben in Klammern: Anteil der (sehr) stark belasteten

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