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Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb

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Berufsmobilität <strong>und</strong> <strong>Lebensform</strong> 129<br />

Zusammenfassend: Mobile <strong>und</strong> nicht mobile <strong>Lebensform</strong>en - Belastung aus Sicht der Partner<br />

Betrachtet man zuerst die mobilen Gruppen, dann bewerten vor allem die Partner der Umzugsmobilen<br />

die Mobilität des Partners positiv, was nicht weiter verw<strong>und</strong>ert, wenn man bedenkt,<br />

dass mit dem Umzug vor allem Vorteile wahrgenommen wurden. In der Folge entstehen<br />

kaum Belastungen <strong>und</strong> auch die Folgen für Kinder <strong>und</strong> Partnerschaft werden vorteilhaft<br />

bewertet, wobei sich bei den Kindern ein ambivalentes Bild ergibt, da einige Kinder mit dem<br />

Umzug Schwierigkeiten hatten. Bei den Folgen für die eigene Berufstätigkeit liegen die Partner<br />

von Umzugsmobilen dagegen nur im Mittelfeld. Gründe für diese Beurteilung sind, dass<br />

die alte Stelle schlicht aufgegeben werden musste, was nicht allen leicht gefallen ist, auch<br />

wenn sie am neuen Wohnort eine gleichwertige Stelle gef<strong>und</strong>en haben. Zusätzlich sind einige<br />

arbeitslos geworden oder mussten eine schlechtere Stelle akzeptieren, für fast ein Drittel (s.o.)<br />

haben sich die Erwartungen bezüglich der neuen Stelle nicht erfüllt. Insgesamt werden Umzüge<br />

aus Sicht der Partner sehr positiv bewertet, wobei der <strong>berufliche</strong> Bereich etwas abfällt.<br />

Relativ gut bewerten auch die Partner von Varimobilen ihre <strong>Lebensform</strong>, wohl auch deshalb,<br />

weil in diesem Fall Mobilität bedeutet, selbst berufstätig sein zu können <strong>und</strong> Geld zu verdienen.<br />

Allerdings fühlen sie sich durch die Mobilität wesentlich stärker belastet als z.B. Umzugsmobile<br />

<strong>und</strong> betrachten auch die Auswirkungen auf die Partnerschaft sowie auf <strong>und</strong> die<br />

eigene Berufstätigkeit als eher negativ. Die Folgen für Kinder sind in den Augen der Partner<br />

noch schlechter, da der mobile Partner zu wenig Zeit für sie hat <strong>und</strong> sich auch an der Kindererziehung<br />

nicht voll beteiligen kann. Alles in allem bieten Varimobile kein eindeutiges Bild,<br />

was durch die Bewertung der <strong>Lebensform</strong> durch die mobilen Partner zustande kommt, die<br />

trotz der geschilderten Belastungen <strong>und</strong> negativen Auswirkungen insgesamt recht positiv ausfällt.<br />

Partner von Fernpendlern <strong>und</strong> Shuttles sehen ihre <strong>Lebensform</strong> definitiv nicht positiv. Dementsprechend<br />

fühlen sich beide Gruppen, vor allem aber Shuttles, relativ stark belastet. Auch<br />

die Folgen für Partnerschaft <strong>und</strong> die Beziehung zu den Kindern (wenn vorhanden) sind eher<br />

negativ. In beiden Gruppen wird bemängelt, dass der Partner kaum Zeit für die Kinder hat<br />

<strong>und</strong> dass die Erziehung hauptsächlich durch den nicht mobilen Partner geleistet werden muss.<br />

Da die Abwesenheitsphasen von Shuttles durchgehend <strong>und</strong> deshalb länger sind, werden die<br />

Auswirkungen der Mobilität hier noch negativer beurteilt als bei den Fernpendlern. Die Folgen<br />

für die eigene Berufstätigkeit sind mäßig positiv, d.h. die Bewertung liegt in beiden Fällen<br />

über der der Varimobilen, aber unter der von Rejectors <strong>und</strong> Ortsfesten. In beiden Fällen<br />

wurde durch die konkrete Mobilitätsform ein Umzug verhindert, der den Partnern erlaubt,<br />

weiterhin ihren Beruf auszuüben (sofern erwerbstätig), was vor allem bei Shuttles positiv gesehen<br />

wird. Andererseits führt die Mobilität des Partners dazu, dass man die gesamte Alltagsorganisation<br />

alleine zu bewältigen hat, was sich wiederum negativ auf das <strong>berufliche</strong> Engagement<br />

auswirken kann.<br />

Die Bewertung der Nichtmobilität wurde nur von den Partnern von Rejectors erbeten. Diese<br />

fällt, wie aufgr<strong>und</strong> der wahrgenommenen Vor- <strong>und</strong> Nachteile der <strong>Lebensform</strong> nicht anders zu<br />

erwarten, sehr gut aus. In der Folge werden auch die Auswirkungen auf Partnerschaft <strong>und</strong><br />

Kinder als sehr positiv beurteilt, ebenso wie die Folgen für die eigene Berufstätigkeit, die von<br />

allen Gruppen bei den Rejectors die größte Zustimmung erfuhr. Das Ergebnis korrespondiert

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