Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb
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Berufsmobilität <strong>und</strong> <strong>Lebensform</strong> 113<br />
Tabelle 5.27: Wertvorstellungen „Sicherheit versus Neugier“<br />
Für wie wünschenswert erachten<br />
Sie die jeweilige Wertvorstellung?<br />
Fernpendler<br />
N=36<br />
Shuttles<br />
N=40<br />
Varimobile<br />
N=21<br />
LATs<br />
N=52<br />
Umzugsmobile<br />
N=27<br />
Rejectors<br />
N=16<br />
Ortsfeste<br />
N=12<br />
Aufregendes, spannendes<br />
Leben<br />
% 58 60 48 71 56 63 42<br />
Sich selbst verwirklichen<br />
% 86 90 86 87 81 81 92<br />
Auf Wohlstand Wert legen<br />
% 40 45 43 40 44 50 46<br />
Das Leben genießen % 86 80 71 92 89 94 92<br />
Pflichtbewusst sein % 83 58 86 60 89 50 67<br />
Unabhängig sein % 72 72 76 77 67 75 58<br />
Auf Sicherheit bedacht sein<br />
% 50 30 52 44 67 56 67<br />
a stimme (voll) zu<br />
Quelle: Qualitative Befragung<br />
Partnerschaft <strong>und</strong> Familie<br />
Zum Themenbereich Partnerschaft <strong>und</strong> Familie wurden ebenfalls mehrere Aussagen zur Beurteilung<br />
vorgelegt, wobei von der Hypothese ausgegangen wurde, dass sich die Einstellung zu<br />
Ehe <strong>und</strong> Familie zwischen den mobilen <strong>und</strong> nicht mobilen Gruppen unterscheiden würde. Zudem<br />
sollte überprüft werden, ob sich auch Unterschiede innerhalb der mobilen Gruppe, je<br />
nach Mobilitätsform, ergeben. Die dahinterstehende Idee war, dass sich die Einstellung zum<br />
Thema Familie auf die Entscheidung für oder gegen Mobilität <strong>und</strong> auf die Wahl der Mobilitätsform<br />
auswirkt, z.B. dahingehend, ob längere Trennungsphasen akzeptabel sind. Die Aussagen<br />
konnten wieder zwei Dimensionen zugeordnet werden. 45 Der erste Bereich lässt sich als<br />
positive Familienorientierung beschreiben, die sich aus folgenden Aussagen zusammensetzt:<br />
Ehe bedeutet Sicherheit <strong>und</strong> die Übernahme von Verpflichtungen füreinander. Kinder machen<br />
das Leben intensiver, bringen die Partner einander näher <strong>und</strong> bedeuten keinesfalls zuwenig<br />
Zeit für eigene Interessen. Die zweite Dimension stellt dagegen eine negative Familienorientierung<br />
dar. Ehe bedeutet Verzicht auf persönliche Freiheiten, vor allem für Frauen, die für<br />
eine <strong>berufliche</strong> Karriere auf Kinder verzichten sollten, da Berufstätigkeit von Müttern den<br />
Kindern schadet, so dass es besser ist, wenn Mütter zu Hause bleiben.<br />
Ein Mittelwertvergleich der Faktoren zwischen den Gruppen führt zu keinem signifikanten<br />
Ergebnis. Es lassen sich aber tendenzielle Unterschiede hinsichtlich der positiven Familienorientierung<br />
finden. 46 Rejectors fallen insofern auf, als sie Ehe besonders häufig als Sicherheit<br />
empfinden, aber andererseits auch besonders sensibel auf die Einschränkung persönlicher<br />
Freiheiten durch die Ehe reagieren. Überdurchschnittlich viele Rejectors halten eine <strong>berufliche</strong><br />
Karriere <strong>und</strong> Kinder bei Frauen für nicht vereinbar. Von diesen sechs Rejectors waren<br />
45 Faktoranalyse: Extraktionsmethode: Hauptkomponentenanalyse; SPSS; Rotationsmethode: Varimax mit Kaiser-Normalisierung;<br />
erklärte Gesamtvarianz: 49%<br />
46 Das Signifikanzniveau beträgt hier .003 im Gegensatz zu .959 für die negative Familienorientierung.