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Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb

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<strong>ifb</strong> - Materialien 8-2001<br />

Sicherheitsbedürfnis versus Neugier<br />

Die Befragten, die am qualitativen Interview teilgenommen haben, wurden gebeten, bestimmte<br />

Thesen zum Thema Sicherheitsbedürfnis <strong>und</strong> Neugier zu beantworten. 43 Ausgangspunkt<br />

war die Hypothese, dass sich die verschiedenen Gruppen hinsichtlich der ausgewählten<br />

Merkmale signifikant voneinander unterscheiden. Mobile Gruppen würden – gemäß der Vorstellung<br />

von Mobilität als „Synonym für geistige Beweglichkeit, Engagement, Dynamik <strong>und</strong><br />

Einsatzbereitschaft“ (vgl. Kap.1) – stärker durch die Dimension Neugier bestimmt als durch<br />

die Dimension Sicherheitsbedürfnis, die eher den nicht mobilen Gruppen zugeschrieben werden<br />

könne. Mittels einer Faktoranalyse 44 können die Aussagen auch den beiden Bereichen<br />

„Sicherheit“ <strong>und</strong> „Neugier“ zugeordnet werden. Zum Bereich Sicherheit gehören die Lebensziele<br />

Wohlstand, Pflichtbewusstsein <strong>und</strong> Sicherheit, zur Dimension Neugier dagegen ein aufregendes<br />

Leben, Selbstverwirklichung, Unabhängigkeit <strong>und</strong> Lebensgenuss. Ein Mittelwertvergleich<br />

mit den Faktoren führte aber - wider Erwarten – nicht zu signifikanten Unterschieden.<br />

Die in der Studie gemessenen Dimensionen deuten zwar in die Richtung der vorher aufgestellten<br />

Hypothesen - Ortsfeste bewerten von den einzelnen Items Unabhängigkeit am geringsten<br />

<strong>und</strong> Sicherheit am höchsten, scheinen aber auch durch das Alter mit beeinflusst zu<br />

sein. Doch auch hinsichtlich dieser Dimension findet sich kein durchgängiges Muster. Das<br />

Ergebnis schließt nicht aus, dass sich mobile <strong>und</strong> nicht mobile Menschen hinsichtlich ihrer<br />

Persönlichkeitsmerkmale unterscheiden, jedoch weniger nach den hier gemessenen. Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Neugier beeinflussen Entscheidungen für oder gegen eine bestimmte Art von Mobilität<br />

sicherlich im Einzelfall. Die Entscheidung für eine konkrete Mobilitätsform hängt aber<br />

dann von anderen Faktoren, d.h. sowohl von anderen Persönlichkeitsmerkmalen, von soziodemographischen<br />

Merkmalen als auch von strukturellen Gegebenheiten ab, die erstere überlagern<br />

<strong>und</strong>/oder neutralisieren.<br />

43 Die folgenden Prozentangaben beziehen sich nur auf diejenigen, die am qualitativen Interview teilgenommen haben.<br />

44 Faktoranalyse: Extraktionsmethode: Hauptkomponentenanalyse; SPSS; Rotationsmethode: Varimax mit Kaiser-Normalisierung;<br />

erklärte Gesamtvarianz: 50%

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