Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb
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Berufsmobilität <strong>und</strong> <strong>Lebensform</strong> 111<br />
Stellenwert Partnerschaft, Beruf <strong>und</strong> Kinder<br />
Die Befragten wurden gebeten, eine Rangliste ihrer Prioritäten bezüglich Beruf, Partnerschaft<br />
<strong>und</strong> Kinder in ihrer aktuellen Lebenssituation aufzustellen. Die Antworten ohne Doppelnennungen<br />
lassen zwei generelle Muster erkennen: Bei allen Gruppen steht die Partnerschaft an<br />
erster Stelle, während aber an zweiter Stelle bei den mobilen Gruppen der Beruf genannt<br />
wird, rangieren bei den nicht mobilen Gruppen Kinder. Dies ist teilweise auf einen Alterseffekt<br />
zurückzuführen: Je jünger man ist <strong>und</strong> je höher die Bildung, desto mehr muss noch in die<br />
Berufskarriere investiert werden, wobei häufig der Übergang zur Elternschaft aufgeschoben<br />
wird. Ist man im Berufsleben etabliert <strong>und</strong> sind Kinder vorhanden, verschieben sich die Prioritäten<br />
ein weiteres Mal.<br />
Deutlich werden diese Prozesse, wenn man die Doppelnennungen hinzu nimmt. Dann wird<br />
bei LATs <strong>und</strong> Shuttles die Bedeutung von Beruf <strong>und</strong> Partnerschaft dadurch unterstrichen,<br />
dass an dritter Stelle deren Doppelnennung erfolgt <strong>und</strong> Kinder erst an vierter Stelle zusammen<br />
mit Partnerschaft auftauchen. Obwohl sich beide Gruppen vom Durchschnittsalter her relativ<br />
stark unterscheiden (32 Jahre bzw. 39 Jahre), sind die Prioritäten hier ähnlich gelagert. Shuttles<br />
investieren nach einer längeren Ausbildung nun primär in den Beruf <strong>und</strong> LATs sind häufig<br />
noch in der Ausbildung, d.h. am Anfang des gleichen Weges. Dass es aber bei den Shuttles<br />
durchaus bereits Verschiebungen Richtung Familie gibt, deutet sich beim wesentlich geringeren<br />
Anteil derer an, die den Beruf auf Rang eins gesetzt <strong>und</strong> beim größeren Anteil derer,<br />
die Partnerschaft <strong>und</strong> Kinder zusammen genannt haben. Umzugsmobile, die vom Alter her<br />
mit den Shuttles zu vergleichen sind, weisen eine ähnliche Prioritätenreihenfolge auf, mit der<br />
Ausnahme, dass Kinder hier bereits wesentlich wichtiger werden, wohl auch deshalb, weil<br />
Umzugsmobile bereits häufiger Eltern sind. Das gleiche Muster wiederholt sich bei den Fernpendlern.<br />
Das Gegenteil findet man schließlich bei den Varimobilen, die mit einem Durchschnittsalter<br />
von 44 Jahren die älteste Gruppe bilden. Hier fällt der Beruf bei Betrachtung aller<br />
Antwortmöglichkeiten bis auf den vierten Rang zurück.<br />
Tabelle 5.26: Der wichtigste Lebensbereich (Rang 1 a ) in Abhängigkeit von der <strong>Lebensform</strong><br />
Fernpendler<br />
N=65<br />
Shuttles<br />
N=106<br />
N=57<br />
LATs<br />
N=162<br />
Varimobile<br />
Umzugsmobile<br />
N=67<br />
Rejectors<br />
Partnerschaft % 51 42 42 43 45 29 44<br />
Beruf % 22 24 16 42 22 21 16<br />
Kinder % 11 4 2 1 12 29 20<br />
Doppelnennungen<br />
Beruf <strong>und</strong> Partnerschaft % 3 16 19 9 6 3 -<br />
N=35<br />
Ortsfeste<br />
N=54<br />
Partnerschaft <strong>und</strong> Kinder<br />
% 12 14 21 4 15 18 20<br />
Beruf <strong>und</strong> Kinder % 1 - - - - - -<br />
a Die Befragten wurden gebeten, Partnerschaft, Kinder <strong>und</strong> Beruf in eine Reihenfolge zu bringen, die deren Stellenwert in ihrer aktuellen Lebenssituation<br />
entspricht. In Ausnahmefällen konnten auch zwei der Items gleichzeitig an die erste Stelle gesetzt werden - stimme (voll) zu<br />
Quelle: Standardisierte Befragung