Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb
Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb
Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Berufsmobilität <strong>und</strong> <strong>Lebensform</strong> 109<br />
Einstellungen <strong>und</strong> Werthaltungen<br />
Mobilitätsbereitschaft 42<br />
Fernpendler, Rejectors <strong>und</strong> Ortsfeste bezeichnen sich selbst als eher immobil <strong>und</strong> es würde<br />
ihnen schwer fallen, den Wohnort zu wechseln. Eine niedrige Umzugsbereitschaft scheint also<br />
häufig entweder eine Ablehnung von Mobilität oder die spezielle Lösung „Fernpendeln“<br />
zur Folge zu haben. Dagegen weisen Shuttles, Fernbeziehungen, Varimobile <strong>und</strong> Umzugsmobile,<br />
die zusammen mit den LATs den höchsten Anteil an mobilitätsbereiten Personen aufweisen.<br />
Vergleicht man die Folgen von Mobilität für Partnerschaft <strong>und</strong> Kinder aus Sicht der Befragten,<br />
scheint Partnerschaft für viele noch relativ einfach mit Mobilität vereinbar zu sein. Anders<br />
Elternschaft, d.h. nach Meinung bzw. Erfahrung der jeweiligen Gruppen sind vor allem<br />
Kinder ein Mobilitätshindernis. Die höchsten Zustimmungsraten zur Schwierigkeit der Vereinbarung<br />
von Partnerschaft bzw. Elternschaft <strong>und</strong> Mobilität finden sich dabei durchgehend<br />
bei den Rejectors. Dies liefert nochmals einen deutlichen Hinweis darauf, welche Überlegungen<br />
hier bei der Ablehnung der Mobilität eine Rolle spielten. Auch die Ortsfesten bewerten<br />
die Vereinbarkeit von Mobilität <strong>und</strong> Familie im weitesten Sinne als eher schwierig, wobei<br />
diese Aussagen aber nicht auf konkrete Erfahrungen zurückgeführt werden können. Sie liefern<br />
aber gerade deshalb ein gutes Bild darüber, wie Mobilität von Unbeteiligten wahrgenommen<br />
wird bzw. welche Vorstellungen von diesen mit Mobilität verb<strong>und</strong>en werden. Varimobile<br />
haben die Aussagen zur Mobilität eher negativ beurteilt, was hier eventuell auf Erfahrungen<br />
mit der eigenen <strong>Lebensform</strong> zurückgeführt werden kann. Shuttles <strong>und</strong> LATs halten<br />
Mobilität für besonders schwierig, wenn Kinder da sind. Da in beiden <strong>Lebensform</strong>en selten<br />
Kinder leben, scheinen diese Aussagen auch aufgr<strong>und</strong> eigener Erfahrungen gemacht worden<br />
zu sein. Fernpendler liegen meist am unteren Ende der Bewertungsskala, scheinen also keine<br />
derart schlechten eigenen Erfahrungen gemacht zu haben, dass sich dies in besonders negativen<br />
Bewertungen niederschlagen würde.<br />
42 In der standardisierten Befragung sollten Aussagen zur eigenen Mobilitätsbereitschaft <strong>und</strong> zu Mobilität allgemein jeweils<br />
auf einer fünfstufigen Likertskala bewertet werden. Bei einem Mittelwertvergleich (berechnet mit einer Zufallsauswahl<br />
mit gleichen Gruppengrößen) werden zwei signifikant (.05) unterschiedliche Gruppen erkennbar.