Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb

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21.12.2013 Aufrufe

108 ifb - Materialien 8-2001 meisten sind zwischen 30 und 40 Jahre alt. Bei Fernpendlern und Ortsfesten ist das Verhältnis der beiden höheren Altersgruppen leicht zugunsten der höchsten verschoben. Bei Varimobilen und Rejectors finden sich häufiger ältere Personen. Der Anteil der über 40-Jährigen liegt hier jeweils über 60%. Was schließlich die Schulbildung betrifft, haben Shuttles, LATs und Umzugsmobile Abiturientenanteile von jeweils über 80%. Danach folgen die beiden anderen mobilen Gruppen: Fernpendler und Varimobile, schließlich Rejectors und Ortsfeste. Generell gilt, dass die Verteilung der Schulbildung stark vom Alter abhängt, d.h. in den älteren Gruppen sind etwas niedrigere Schulabschlüsse vorherrschend. Da aber der Anteil der über 40-Jährigen bei den Ortsfesten nicht über dem der Rejectors oder der Varimobilen liegt, ist das Ergebnis für diese Gruppe nicht nur auf einen Alterseffekt zurückzuführen. Hier liegt zusätzlich ein Geschlechtseffekt vor, da bei den Ortsfesten überdurchschnittlich viele Frauen in der Stichprobe sind und diese in den höheren Altersgruppen im Durchschnitt eine niedrigere Bildung haben als Männer. Tabelle 5.24: Soziodemographische Merkmale Geschlecht N=65 Shuttles N=106 N=57 N=162 Fernpendler Varimobile Fernbeziehungen Umzugsmobile N=67 Rejectors N=35 Ortsfeste N=54 Männeranteil % 66 51 79 46 70 65 40 Alter unter 30 Jahre 30 bis unter 40 Jahre 40 Jahre und älter Schulbildung % 11 10 7 45 10 9 11 % 40 47 30 39 51 26 40 % 49 43 63 16 39 65 49 niedrig a % 23 11 32 12 18 35 48 hoch b % 77 89 68 88 82 65 52 Beruflicher Ausbildungsabschluss c Lehre o.ä. % 21 10 32 25 14 38 37 Volontariat, Meister, Techniker (Fach-) Hochschul- oder In- genieurschul- abschluss % 9 6 7 11 11 6 21 % 70 84 61 64 75 56 42 a Volks-/Hauptschulabschluss; Mittlere Reife, Realschulabschluss; POS 8. bis POS 10. Klasse, b (Fach)Hochschulreife, Abitur; EOS 12. Klasse, c ohne „kein Abschluss“ und „weiß nicht“ Quelle: Standardisierte Befragung

Berufsmobilität und Lebensform 109 Einstellungen und Werthaltungen Mobilitätsbereitschaft 42 Fernpendler, Rejectors und Ortsfeste bezeichnen sich selbst als eher immobil und es würde ihnen schwer fallen, den Wohnort zu wechseln. Eine niedrige Umzugsbereitschaft scheint also häufig entweder eine Ablehnung von Mobilität oder die spezielle Lösung „Fernpendeln“ zur Folge zu haben. Dagegen weisen Shuttles, Fernbeziehungen, Varimobile und Umzugsmobile, die zusammen mit den LATs den höchsten Anteil an mobilitätsbereiten Personen aufweisen. Vergleicht man die Folgen von Mobilität für Partnerschaft und Kinder aus Sicht der Befragten, scheint Partnerschaft für viele noch relativ einfach mit Mobilität vereinbar zu sein. Anders Elternschaft, d.h. nach Meinung bzw. Erfahrung der jeweiligen Gruppen sind vor allem Kinder ein Mobilitätshindernis. Die höchsten Zustimmungsraten zur Schwierigkeit der Vereinbarung von Partnerschaft bzw. Elternschaft und Mobilität finden sich dabei durchgehend bei den Rejectors. Dies liefert nochmals einen deutlichen Hinweis darauf, welche Überlegungen hier bei der Ablehnung der Mobilität eine Rolle spielten. Auch die Ortsfesten bewerten die Vereinbarkeit von Mobilität und Familie im weitesten Sinne als eher schwierig, wobei diese Aussagen aber nicht auf konkrete Erfahrungen zurückgeführt werden können. Sie liefern aber gerade deshalb ein gutes Bild darüber, wie Mobilität von Unbeteiligten wahrgenommen wird bzw. welche Vorstellungen von diesen mit Mobilität verbunden werden. Varimobile haben die Aussagen zur Mobilität eher negativ beurteilt, was hier eventuell auf Erfahrungen mit der eigenen Lebensform zurückgeführt werden kann. Shuttles und LATs halten Mobilität für besonders schwierig, wenn Kinder da sind. Da in beiden Lebensformen selten Kinder leben, scheinen diese Aussagen auch aufgrund eigener Erfahrungen gemacht worden zu sein. Fernpendler liegen meist am unteren Ende der Bewertungsskala, scheinen also keine derart schlechten eigenen Erfahrungen gemacht zu haben, dass sich dies in besonders negativen Bewertungen niederschlagen würde. 42 In der standardisierten Befragung sollten Aussagen zur eigenen Mobilitätsbereitschaft und zu Mobilität allgemein jeweils auf einer fünfstufigen Likertskala bewertet werden. Bei einem Mittelwertvergleich (berechnet mit einer Zufallsauswahl mit gleichen Gruppengrößen) werden zwei signifikant (.05) unterschiedliche Gruppen erkennbar.

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<strong>ifb</strong> - Materialien 8-2001<br />

meisten sind zwischen 30 <strong>und</strong> 40 Jahre alt. Bei Fernpendlern <strong>und</strong> Ortsfesten ist das Verhältnis<br />

der beiden höheren Altersgruppen leicht zugunsten der höchsten verschoben. Bei Varimobilen<br />

<strong>und</strong> Rejectors finden sich häufiger ältere Personen. Der Anteil der über 40-Jährigen liegt hier<br />

jeweils über 60%.<br />

Was schließlich die Schulbildung betrifft, haben Shuttles, LATs <strong>und</strong> Umzugsmobile Abiturientenanteile<br />

von jeweils über 80%. Danach folgen die beiden anderen mobilen Gruppen:<br />

Fernpendler <strong>und</strong> Varimobile, schließlich Rejectors <strong>und</strong> Ortsfeste. Generell gilt, dass die Verteilung<br />

der Schulbildung stark vom Alter abhängt, d.h. in den älteren Gruppen sind etwas<br />

niedrigere Schulabschlüsse vorherrschend. Da aber der Anteil der über 40-Jährigen bei den<br />

Ortsfesten nicht über dem der Rejectors oder der Varimobilen liegt, ist das Ergebnis für diese<br />

Gruppe nicht nur auf einen Alterseffekt zurückzuführen. Hier liegt zusätzlich ein Geschlechtseffekt<br />

vor, da bei den Ortsfesten überdurchschnittlich viele Frauen in der Stichprobe<br />

sind <strong>und</strong> diese in den höheren Altersgruppen im Durchschnitt eine niedrigere Bildung haben<br />

als Männer.<br />

Tabelle 5.24: Soziodemographische Merkmale<br />

Geschlecht<br />

N=65<br />

Shuttles<br />

N=106<br />

N=57<br />

N=162<br />

Fernpendler<br />

Varimobile<br />

Fernbeziehungen<br />

Umzugsmobile<br />

N=67<br />

Rejectors<br />

N=35<br />

Ortsfeste<br />

N=54<br />

Männeranteil % 66 51 79 46 70 65 40<br />

Alter<br />

unter<br />

30 Jahre<br />

30 bis unter 40<br />

Jahre<br />

40 Jahre <strong>und</strong><br />

älter<br />

Schulbildung<br />

% 11 10 7 45 10 9 11<br />

% 40 47 30 39 51 26 40<br />

% 49 43 63 16 39 65 49<br />

niedrig a % 23 11 32 12 18 35 48<br />

hoch b % 77 89 68 88 82 65 52<br />

Beruflicher Ausbildungsabschluss c<br />

Lehre o.ä. % 21 10 32 25 14 38 37<br />

Volontariat,<br />

Meister, Techniker<br />

(Fach-) Hochschul-<br />

oder In-<br />

genieurschul-<br />

abschluss<br />

% 9 6 7 11 11 6 21<br />

% 70 84 61 64 75 56 42<br />

a<br />

Volks-/Hauptschulabschluss; Mittlere Reife, Realschulabschluss; POS 8. bis POS 10. Klasse, b (Fach)Hochschulreife, Abitur;<br />

EOS 12. Klasse, c ohne „kein Abschluss“ <strong>und</strong> „weiß nicht“<br />

Quelle: Standardisierte Befragung

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