Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb
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Berufsmobilität <strong>und</strong> <strong>Lebensform</strong> 107<br />
len Folgen, die niedrigen Kosten sowie die ökonomische Situation betrifft, mit den Umzugsmobilen<br />
vergleichbar. Anders ist hier die hohe Belastung durch die <strong>Lebensform</strong>, die sich auch<br />
negativ auf die Partnerschaft auswirkt, wobei auch bei den Varimobilen über die Hälfte verheiratet<br />
ist <strong>und</strong> Kinder hat. Ganz anders ist die Lage von Fernpendlern. Die <strong>Lebensform</strong> wurde<br />
für gewöhnlich nicht selbstbestimmt gewählt <strong>und</strong> die Folgen für den Beruf sind nur mäßig<br />
positiv. Das Einkommen von Fernpendlern liegt eher im mittleren bis unteren Bereich. Die<br />
<strong>Lebensform</strong> produziert durch die Fahrtstrecken erhöhte Kosten, was zu einer nur mäßig positiven<br />
Bewertung der finanziellen Folgen führt. Auch die Auswirkungen auf die Partnerschaft<br />
werden von den Fernpendlern, von denen gut die Hälfte verheiratet ist <strong>und</strong> Kinder hat, als negativ<br />
bezeichnet. Insgesamt ist die subjektive Belastung bei dieser <strong>Lebensform</strong> vergleichsweise<br />
hoch. Auch bei Shuttles findet man eine hohe Gesamtbelastung durch die <strong>Lebensform</strong><br />
<strong>und</strong> auch hinsichtlich der Folgen für die Partnerschaft sowie den Beruf ist diese <strong>Lebensform</strong><br />
mit der der Fernpendler vergleichbar. Allerdings haben Shuttles seltener Kinder als Fernpendler,<br />
zudem stellt sich ihre ökonomische Situation besser dar. Gleichzeitig sind aber die Kosten<br />
der <strong>Lebensform</strong>, bedingt durch Fahrt-, Telefon- <strong>und</strong> doppelte Wohnkosten höher. Aus dem<br />
gleichen Gr<strong>und</strong> sind auch bei den Fernbeziehungen die Kosten der <strong>Lebensform</strong> sehr hoch,<br />
was auch hier zu einer negativen Bewertung der finanziellen Folgen führt. Die Folgen für die<br />
Partnerschaft werden von den LATs, von denen über 80% ledig <strong>und</strong> ohne Kinder sind, ebenfalls<br />
negativ bewertet, obwohl die subjektive Gesamtbelastung durch die <strong>Lebensform</strong> wesentlich<br />
niedriger ist, als z.B. bei den vergleichbaren Shuttles.<br />
5.2 Wer ist wie mobil?<br />
5.2.1 Soziodemographische <strong>und</strong> Persönlichkeitsmerkmale mobiler Personen<br />
Im Folgenden werden ergänzend zu den Merkmalen der <strong>Lebensform</strong> Personmerkmale für die<br />
einzelnen Mobilitätsformen dargestellt. Die Ergebnisse aus der Betrachtung der <strong>Lebensform</strong>en<br />
sollen auf diese Weise vertieft werden. In einem ersten Schritt werden soziodemographische<br />
Merkmale der mobilen <strong>und</strong> nicht mobilen Personen im Vergleich über alle Formen dargestellt.<br />
In einem zweiten Schritt folgen persönliche Einstellungen.<br />
Soziodemographische Merkmale<br />
Mobilität in Form von Fernpendeln, mobilen Berufen <strong>und</strong> beruflich bedingten Umzügen ist<br />
männlich dominiert. Bei Varimobilen liegt der Anteil der Männer bei fast 80%, Umzugsmobile<br />
<strong>und</strong> Fernpendler folgen mit 70% bzw. 66%. Anders stellt sich die Situation bei Shuttles<br />
<strong>und</strong> Fernbeziehungen dar, wo das Geschlechterverhältnis ausgeglichen ist. Während unter den<br />
nicht mobilen Gruppen bei Rejectors Männer ebenfalls überrepräsentiert sind, liegt der Fall<br />
bei Ortsfesten gerade umgekehrt. Dadurch dass beide Partner eines Paares als Zielperson gelten,<br />
gelangten hier zufällig mehr Frauen in die Stichprobe.<br />
Bezüglich der Altersverteilung stellen die Fernbeziehungen mit einem durchschnittlichen Alter<br />
von 32 Jahren die jüngste Gruppe dar. Der Anteil der unter 30-Jährigen ist hier also besonders<br />
hoch <strong>und</strong> dementsprechend derjenige der über 40-Jährigen vergleichsweise niedrig.<br />
Umzugsmobile <strong>und</strong> Shuttles befinden sich schwerpunktmäßig in der Familienphase, d.h. die