Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche ... - ifb
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102 ifb - Materialien 8-2001 Tabelle 5.22: Ökonomische Situation Shuttles N=106 N=162 Fernpendler N=65 Varimobile N=57 Fernbeziehungen Umzugsmobile N=67 Rejectors N=35 Ortsfeste N=54 Monatliches Nettoeinkommen von Vollerwerbstätigen a Vollerwerbstätige Unter 2.500 DM Über 5.000 DM N 52 89 48 65 53 23 33 % 12 9 3 15 13 17 24 % 29 36 48 15 47 35 21 Monatliche Kosten der Lebensform in DM, differenziert nach Ausgabeart (Median: M) b Telefonkosten (Kontakt mit Partner) Fahrtkosten zur Arbeit, zum Partner (LAT) Wohnkosten N 30 101 48 151 67 35 54 M 0 90 100 130 0 0 0 N 58 94 37 122 42 29 36 M 350 355 300 300 100 120 150 N 56 106 45 51 60 22 41 M 1.275 1.405 1.000 1.235 1.500 1.200 1.000 Monatliche Gesamtkosten der Lebensform in DM (Median: M) b a nur Personen mit Einkommensangabe b gültige Fälle c Antwort: (sehr) positiv N 27 92 28 33 11 7 9 M 1.670 1.935 1.500 1.920 2.016 1.470 1.065 Positive Auswirkungen auf die finanzielle Situation c % 46 41 53 20 60 21 51 Quelle: Standardisierte Befragung Entstehungsbedingungen, Belastungen und Lebenspläne Nachfolgend werden die Entstehung der Lebensform, die empfundenen Belastungen und die weiteren Pläne der Befragten zur Aufrechterhaltung oder Veränderung der Mobilität verglichen. Entstehungsbedingungen Die Befragten wurden gebeten, auf einer fünfstufigen Likertskala anzugeben, wie hoch sie selbst ihren eigenen Spielraum bei der Wahl ihrer Lebensform einschätzen. Haben sie sich selbstbestimmt und aktiv für eine spezielle Mobilitätsform entschieden, weil sie sich z.B. be-
Berufsmobilität und Lebensform 103 ruflich verbessern wollten oder weil die entsprechende Mobilitätsform auch persönlichen Bedürfnissen entspricht oder fühlten sie sich eher durch äußere Gegebenheiten zu einer bestimmten Wahl gezwungen. Mit äußeren Gegebenheiten sind hierbei strukturelle Zwänge, wie z.B. die des Arbeitsmarkts gemeint. Wichtig sind in diesem Zusammenhang nicht objektive Möglichkeiten, sondern nur die individuell wahrgenommenen und als relevant erachteten. Am häufigsten geben Rejectors an, sie hätten sich für ihre Lebensform entschieden, weil sie es selbst so wollten. Ähnlich antworten aus der mobilen Gruppe die Umzugsmobilen. Auch sie geben sehr häufig an, sich freiwillig für den Umzug entschieden zu haben. In allen drei Gruppen bestanden theoretisch sowohl beruflich als auch auf der Ebene der Ausgestaltung der Mobilität Wahlmöglichkeiten. Beruflich hatte die Mehrheit in den drei Lebensformen mehr oder – im Falle von Ortsfesten weniger – konkrete Alternativen, d.h. konnte sich zwischen mindestens zwei Arbeitsstellen entscheiden. Auf der Ebene der konkreten Mobilitätsform hätten Umzugsmobile evtl. auch einen Zweitwohnsitz errichten oder fernpendeln können. Anders liegt der Fall bei den Varimobilen, bei denen 42% nach eigenen Aussagen freiwillig einen mobilen Beruf gewählt haben. Dass die subjektiv empfundene Freiwilligkeit hier niedriger ist als bei den vorhergehenden Gruppen hängt unter anderem damit zusammen, dass man sich in diesem Fall nicht (nur) für die Mobilität, sondern auch für den Beruf entscheidet und die Mobilität dann mehr oder weniger automatisch mit in Kauf nehmen muss. Bei dieser Gruppe liegen die Wahlmöglichkeiten also bei der Entscheidung für den Beruf, die Mobilitätsform selbst ist dagegen festgelegt. Sollte sich das Stellenprofil geändert haben und es bestanden keine beruflichen Alternativen, existieren so gut wie keine realistischen Wahlmöglichkeiten. Bei Fernpendlern geben ebenfalls 42% an, sie hätten sich freiwillig für die Lebensform entschieden, wobei hier der Anteil derjenigen ohne berufliche Alternative relativ hoch liegt (43%; n=28). Die Wahlmöglichkeiten verlagern sich bei dieser Gruppe von der beruflichen Ebene auf die der Mobilitätsform. Sie können, theoretisch, zwischen verschiedenen Mobilitätsformen, wie z.B. einem Umzug oder einem Zweitwohnsitz wählen. Die Gründe, die für die Wahl letztendlich ausschlaggebend sind, wurden oben bereits angeführt. Bei Shuttles und – zumindest den berufsbedingten – Fernbeziehungen sind die Alternativen dagegen auf beiden Ebenen eingeschränkt. Entsprechend ist der Anteil derjenigen, die ihre Lebensform als frei gewählt bezeichnen, relativ niedrig. Fernpendeln ist bei diesen Konstellationen aufgrund der Entfernungen kaum möglich, es besteht also die Wahl zwischen Umzug und einer Stellenablehnung, die aber bei den meisten aufgrund mangelnder beruflicher Alternativen nicht in Frage kommt. Belastungen Die subjektiv empfundene Belastung durch die Lebensform ist bei den nicht mobilen Gruppen und den Umzugsmobilen am niedrigsten. Bei den übrigen mobilen Gruppen liegt sie bei Fernpendlern am höchsten und nimmt über Shuttles und Varimobilen bis hin zu Fernbeziehungen kontinuierlich ab. Mit einem Mittelwertvergleich 39 lassen sich drei signifikant 40 unterschiedliche Gruppen finden: 39 Berechnet mit einer Zufallsauswahl mit gleichen Gruppengrößen; mit den Originalgruppen überprüft, gleiche signifikante Ergebnisse, mit leicht veränderten Mittelwerten
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<strong>ifb</strong> - Materialien 8-2001<br />
Tabelle 5.22: Ökonomische Situation<br />
Shuttles<br />
N=106<br />
N=162<br />
Fernpendler<br />
N=65<br />
Varimobile<br />
N=57<br />
Fernbeziehungen<br />
Umzugsmobile<br />
N=67<br />
Rejectors<br />
N=35<br />
Ortsfeste<br />
N=54<br />
Monatliches Nettoeinkommen von Vollerwerbstätigen a<br />
Vollerwerbstätige<br />
Unter<br />
2.500 DM<br />
Über<br />
5.000 DM<br />
N 52 89 48 65 53 23 33<br />
% 12 9 3 15 13 17 24<br />
% 29 36 48 15 47 35 21<br />
Monatliche Kosten der <strong>Lebensform</strong> in DM, differenziert nach Ausgabeart (Median: M) b<br />
Telefonkosten<br />
(Kontakt mit<br />
Partner)<br />
Fahrtkosten<br />
zur Arbeit,<br />
zum Partner<br />
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Wohnkosten<br />
N 30 101 48 151 67 35 54<br />
M 0 90 100 130 0 0 0<br />
N 58 94 37 122 42 29 36<br />
M 350 355 300 300 100 120 150<br />
N 56 106 45 51 60 22 41<br />
M 1.275 1.405 1.000 1.235 1.500 1.200 1.000<br />
Monatliche Gesamtkosten der <strong>Lebensform</strong> in DM (Median: M) b<br />
a nur Personen mit Einkommensangabe<br />
b gültige Fälle<br />
c Antwort: (sehr) positiv<br />
N 27 92 28 33 11 7 9<br />
M 1.670 1.935 1.500 1.920 2.016 1.470 1.065<br />
Positive Auswirkungen auf die finanzielle Situation c<br />
% 46 41 53 20 60 21 51<br />
Quelle: Standardisierte Befragung<br />
Entstehungsbedingungen, Belastungen <strong>und</strong> Lebenspläne<br />
Nachfolgend werden die Entstehung der <strong>Lebensform</strong>, die empf<strong>und</strong>enen Belastungen <strong>und</strong> die<br />
weiteren Pläne der Befragten zur Aufrechterhaltung oder Veränderung der Mobilität verglichen.<br />
Entstehungsbedingungen<br />
Die Befragten wurden gebeten, auf einer fünfstufigen Likertskala anzugeben, wie hoch sie<br />
selbst ihren eigenen Spielraum bei der Wahl ihrer <strong>Lebensform</strong> einschätzen. Haben sie sich<br />
selbstbestimmt <strong>und</strong> aktiv für eine spezielle Mobilitätsform entschieden, weil sie sich z.B. be-