Untitled - Aufgehorcht
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Bis das Elektroauto zum Massenphänomen wird, werden noch<br />
Jahre oder gar Jahrzehnte vergehen. Dennoch arbeiten die<br />
Automobilhersteller zwischen Detroit, Wolfsburg und Tokio<br />
derzeit mit Hochdruck an diesem Thema. Mercedes hat<br />
bereits einen Flottenversuch mit Smart gestartet. BMW kündigte<br />
einen Test mit mehreren hundert Elekto-Minis an.<br />
Renault und Nissan planen Projekte mit Elektroautos in Israel<br />
und Portugal. Mitsubishi, Peugeot und Citroen kooperieren<br />
für ein neues Elektrofahrzeug. General Motors will ab 2010<br />
den Chevrolet Volt serienmäßig auf den US-Markt und zeitnah<br />
auch nach Europa bringen. Volkswagen plant für diesen<br />
Zeitpunkt eine Kleinserie des Golf TwinDrive.<br />
Schaut man genauer hinter die Antriebskonzepte, dann wird<br />
deutlich, dass sich die Hersteller eben aufgrund der schon<br />
skizzierten ungelösten Fragen nicht allein auf den Elektromotor<br />
verlassen. So schafft der Volt nicht mehr als 100 Kilometer<br />
mit Batterie. Deshalb hat er auch einen kleinen Verbrennungsmotor<br />
mit an Bord, der Strom für rund 500 Kilometer<br />
erzeugen kann. Der Golf TwinDrive fährt ähnlich, ca.<br />
50 Kilometer mit Batteriebetrieb, auf Langstrecken sorgt der<br />
Verbrennungsmotor für die nötige Power. „Die Gegenwart des<br />
Automobils ist ohne hocheffiziente Benzin- und Dieselmotoren<br />
nicht denkbar. Die Zukunft aber, das ist sicher, wird den<br />
Elektromotoren gehören – betankt an der Steckdose. Auf dem<br />
Weg in diese Zukunft verschmelzen gerade unsere TDI und<br />
TSI mit Elektromotoren und höchst effizienten Batteriesystemen<br />
zu einem neuen Antriebssystem“, erklärte Prof. Dr. Martin<br />
Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, bei<br />
der Vorstellung des TwinDrive.<br />
Während viele Hersteller ihre Elektroauto-Ambitionen im Bereich<br />
der Kleinwagen bzw. der unteren Mittelklasse verwirklichen,<br />
kommt aus den USA ab 2009 mit dem Tesla Roadster<br />
ein Elektrosportwagen, dessen Einstiegspreis bei rund 120.000<br />
Euro liegt. Die europäische Version wird von einem Elektromotor<br />
angetrieben, dessen Leistung laut Tesla von 184 kW/<br />
250 PS auf 221 kW/300 PS gesteigert wurde. Damit beschleunigt<br />
der 1,2 Tonnen schwere und 3,95 Meter lange Wagen in<br />
3,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht ein<br />
Höchsttempo von 200 Stundenkilometern. Immerhin soll er 400<br />
Kilometer weit kommen, bis er die nächste Steckdose braucht.<br />
Ina Reichel<br />
Termin<br />
AufgeHorcht<br />
Das Beste von Diesel<br />
und Otto kombiniert<br />
Das Industriemuseum Chemnitz zeigt bis 25. September<br />
in seinem Eingangsbereich einen VW Touran<br />
mit einem brandneuen CCS-Motor. Das Combined<br />
Combustion System (kombiniertes Verbrennungssystem,<br />
Zündung teils mit Kerze, teils mit Selbstentzündung)<br />
vereint die geringen Emissionen eines Benziners<br />
mit dem geringen Kraftstoffverbrauch eines<br />
Dieselmotors. Mit diesem Projekt führt die VW-Forschung<br />
die jeweiligen Vorzüge von Otto und Diesel<br />
zusammen.<br />
Zu einer extrem sauberen Verbrennung und Emissionsminderung<br />
ist ein spezieller synthetischer<br />
Dieseltreibstoff nötig, der auch aus Erdgas (SynFuel)<br />
oder Biogas (SunFuel) erzeugt werden kann. Das<br />
Verfahren zur Herstellung von Sun-Diesel aus Biomasse<br />
wie Holz und Stroh entwickelte das Unternehmen<br />
Choren im sächsischen Freiberg.<br />
www.saechsisches-industriemuseum.de<br />
Kombiniertes Verbrennungssystem von Diesel und Benzin im neuen CCS-<br />
Motor des VW Touran. Foto: VW<br />
02/2008 43