Untitled - Aufgehorcht
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AufgeHorcht<br />
Februar 1998: Der Gebäudekomplex für die Westfalia Presstechnik in<br />
Crimmitschau nimmt Konturen an.<br />
Wie sich manche Vorzeichen doch wandeln:<br />
Ein Auftrag für die damalige<br />
Westfalia-Muttergesellschaft in Hilchenbach<br />
führte dazu, dass in Crimmitschau<br />
eine Tochterfirma entstand. Mittlerweile<br />
hat sich die Tochter gemausert und die<br />
Mutterrolle übernommen.<br />
Doch der Reihe nach: Das auf Rollformteile<br />
spezialisierte Westfalia-Unternehmen<br />
in Nordrhein-Westfalen konnte nur etwa<br />
die Hälfte des Auftragsumfangs realisieren.<br />
Die andere Hälfte umfasste Stanzteile,<br />
deren Herstellung eine große Presse<br />
erforderte. Deren Aufstellung war jedoch<br />
aufgrund der Gegebenheiten in Hilchen-<br />
34<br />
02/2008<br />
Mathias Schwarzendahl,<br />
seit zehn Jahren<br />
Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung bei<br />
Westfalia Presstechnik.<br />
Der Westfalia-Komplex heute.<br />
Eine Tochter hat<br />
die Mutterrolle übernommen<br />
Westfalia Presstechnik Crimmitschau heute Hauptsitz der Westfalia<br />
Seat Parts Group – Automobilzulieferer mit Metallkompetenz für Sitz, Body und Chassis<br />
Der 4. September 2008 ist für die Westfalia Presstechnik GmbH & Co. KG in Crimmitschau ein historischer Tag.<br />
Das Datum steht für das zehnjährige erfolgreiche Agieren an diesem sächsischen Standort. „AufgeHorcht“ blickt<br />
auf wesentliche Etappen im ersten Jahrzehnt des Automobilzulieferers zurück.<br />
bach nicht möglich. Bei der Suche nach<br />
einer Alternative kamen die bereits bestehenden<br />
Kontakte zum Umformtechnischen<br />
Zentrum Zwickau ins Spiel. „Die<br />
Region war von jeher Autogegend. Es gab<br />
Fachkräfte, eine kompetente Hochschullandschaft.<br />
Außerdem konnten vom damaligen<br />
Umformtechnikkombinat Erfurt<br />
sofort fertige Pressen übernommen werden“,<br />
erinnert der Vorsitzende der<br />
Geschäftsführung, Mathias Schwarzendahl,<br />
an die Standortwahl.<br />
Der erfahrene Umformtechniker steuert<br />
seit November 1997 die Geschicke des<br />
Automobilzulieferers. Damals wurde<br />
übergangsweise in Erfurt produziert,<br />
während in Crimmitschau der Aufbau der<br />
Pressen passierte. Im Mai stand die erste<br />
630-Tonnen-Anlage sozusagen open air.<br />
Die Presse war zwar überdacht, aber die<br />
Hallenwände ringsum wurden erst noch<br />
errichtet. Anfang Juli erfolgte der erste<br />
Hub. Die Premierenteile waren Sitzschienen<br />
für Johnson Controls und Keiper.<br />
Jahresende 1998 liefen schon drei 630-<br />
Tonnen-Pressen, die Komponenten für<br />
Automobilsitze fertigten. „In den ersten<br />
Monaten fiel bereits die Entscheidung,<br />
dass sich Crimmitschau auf gestanzte<br />
Metallkomponenten rund um den Sitz<br />
konzentriert. Es ist das erste und einzige<br />
Werk in der Unternehmensgruppe mit<br />
diesem Produktspektrum“, informiert<br />
Mathias Schwarzendahl, der seit 2005<br />
Jens Mogdans als Geschäftsführer für<br />
Vertrieb & Marketing an seiner Seite<br />
hat.<br />
Die Konzentration auf den Sitz bestimmt<br />
auch heute noch das Geschehen<br />
bei Westfalia Presstechnik, doch mittlerweile<br />
in anderen Dimensionen. Während<br />
in den ersten Jahren vorwiegend die Sitzhersteller<br />
bedient wurden, steht das Unternehmen<br />
heute auch direkt mit Automobilproduzenten<br />
wie BMW, Daimler<br />
oder Volkswagen in Geschäftsbeziehungen.<br />
Die Produkte sind anspruchsvoller,<br />
komplexer geworden, das Teilespektrum<br />
umfangreicher. Neben Metallstrukturen<br />
für den Sitz fertigt das Crimmitschauer<br />
Werk zunehmend Komponenten für den<br />
Body- und Chassisbereich. Letztgenanntes<br />
Feld nimmt bereits rund ein<br />
Viertel des Umsatzes ein. „Wir können<br />
mit Fug und Recht sagen, dass Produkte<br />
von uns in allen Automarken der Welt