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Untitled - Aufgehorcht

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sichtlich Festigkeit und Schwindung ergeben hätten. Quer zur<br />

Faserrichtung ist die Schwindung höher und die erreichbare<br />

Festigkeit geringer. Eine ausgerichtete Faser trägt übrigens erheblich<br />

zur Festigkeitserhöhung bei; mit regellos zusammengekrümmten<br />

Fasern hätte man nur etwa die Eigenschaften<br />

von typisierten Pressmassen erreichen können.<br />

Der Zuschnitt zu rechteckigen Formaten erfolgte durch Einrichtungen<br />

am Ende der sogenannten Vliesstraße, wobei Zuschnittlänge<br />

und Breite nach Wunsch einstellbar waren. Ebenfalls<br />

ließ sich durch eine weitere Entwicklung die Vormaterialbreite<br />

nach Bedarf während des laufenden Vliesbildungsprozesses<br />

verstellen. Das erforderliche Flächengewicht wurde<br />

kontinuierlich durch eine mit Radioisotopen arbeitende Einrichtung<br />

kontrolliert. Kurvenschnitte, wie sie für die Herstellung<br />

der Kotflügel notwendig waren, wurden bei der gefertigten<br />

Stückzahl mit handgeführten elektrischen Rundmessern<br />

ausgeführt. Bei einer weiteren Stückzahlerhöhung hätte sich<br />

auch dieser Vorgang mechanisieren lassen. Vergleiche für die<br />

Aufwendungen hierzu zeigten aber, dass bei den zu zahlenden<br />

Löhnen diese Zuschnittart bis zu einer Produktion von etwa<br />

200.000 Fahrzeugen jährlich preisgünstiger war.<br />

Die Zuschnittabfälle wurden pneumatisch einem sogenannten<br />

Klopfwolf zugeführt, der Verstärkungsfaser und Kunstharz<br />

trennte. Die Baumwolle wurden bei der automatischen Vormaterialbildung<br />

den Mittelschichten wieder zugesetzt, ebenfalls<br />

das ausgetrennte Kunstharz, das man durch einen Siebvorgang<br />

kontinuierlich vor dem Wiedereinsatz reinigte. Die<br />

Rückführung dieser Materialien zu den Verarbeitungsstellen<br />

erfolgte pneumatisch über Rohrsysteme.<br />

Harz-Schwierigkeiten<br />

Schwierigkeiten brachte der Transport des bei höheren Temperaturen<br />

zum Sintern neigenden Kunstharzes. Es kam in Säcken<br />

vom Plastawerk Erkner mit der Eisenbahn nach Zwickau. Im<br />

Sommer traten in den Waggons Temperaturen bis zu etwa 50<br />

Grad Celsius auf, so dass die Entleerung der Säcke durch das<br />

zusammengesinterte Material große körperliche Anstrengungen<br />

verlangte. Die Bereitstellung von Kühlwaggons war nicht<br />

AufgeHorcht<br />

Die Vliesstraße zur Herstellung von Pressteilen auf Phenolharzbasis,<br />

der Technologie, die schließlich viele Jahre für die Trabant-Karosserie<br />

angewendet wurde.<br />

Kurvenschnitte mit Rundmesser.<br />

Die Beschneidung des Materials in<br />

Längs- und Querrichtung erfolgte<br />

mechanisch zu den gewünschten<br />

Formaten.<br />

02/2008 21

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