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Untitled - Aufgehorcht

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AufgeHorcht<br />

Festredner Roland Schulze in der heutigen Ausstellung.<br />

Stadt Zwickau haben damals wesentliche<br />

Prämissen für den Museumsfortbestand<br />

festgeschrieben. Dazu gehörte die<br />

klare Aussage, dass die Stadt das Museum<br />

braucht, und der Förderverein die fachlichen<br />

Voraussetzungen hat, das Museum<br />

zu führen. Audi bekannte weiter, das<br />

Museum nicht betreiben zu wollen, aber<br />

Voraussetzungen für Restaurierung und<br />

Fortbestand zu schaffen, sobald die Besitzverhältnisse<br />

geklärt seien. Diese vernunftgetragene<br />

Haltung von Audi und<br />

der Stadt ist bis heute erhalten, und alle<br />

sind stolz auf die hervorragende Zusammenarbeit.<br />

Im Jahr 2000 passierten die entscheidenden<br />

Schritte. Grundstücks- und Eigentumsfrage<br />

wurden geklärt. Am 12. Dezember<br />

erfolgte die Gründung der<br />

August Horch Museum Zwickau gGmbH,<br />

an der zu je 50 Prozent Audi sowie die<br />

Stadt Zwickau Anteile halten. Ein Beirat<br />

wurde gebildet. Geschäftsführer Rudolf<br />

Vollnhals begann sofort, die Aktivitäten<br />

für den umfangreichen Umbau voranzutreiben.<br />

An einem internationalen<br />

Architektenwettbewerb nahmen 800<br />

Planer teil. Möglich wurden die umfassende<br />

Sanierung und Neugestaltung<br />

10<br />

02/2008<br />

durch eine Spende der Audi AG in Höhe<br />

von 6,6 Millionen Euro, die durch Fördermittel<br />

von Bund und Land auf 8,4<br />

Millionen Euro aufgestockt wurde.<br />

Am 27. September 2002 war Spatenstich.<br />

Am 10. September 2004 konnte das<br />

Museum im neuen Glanz am alten<br />

Standort der Audi-Produktionsstätte eröffnet<br />

werden. Die Innenräume hat die<br />

Agentur Ö-Konzept in kaum zu überbietender<br />

Anschaulichkeit unter Mithilfe<br />

von erfahrenen Fachleuten gestaltet. Ein<br />

Jahr später schon kam ein ergänzender<br />

Abschnitt mit der Darstellung von automobilen<br />

Technologiethemen jener Zeit,<br />

Rundkino und der Horch-Villa dazu. Die<br />

Ausstellungsfläche wurde auf jetzt 3000<br />

Quadratmeter erweitert. Bereits ein<br />

Jahr nach der Eröffnung, am 25. September<br />

2005, wurde der 100.000. Gast<br />

begrüßt. Ab sofort finden die Besucher<br />

auch noch einen neuen Parkplatz vor.<br />

Trotz Flächenzuwachs konnten nicht alle<br />

Wünsche der Experten vollständig<br />

berücksichtigt werden. So hätte der<br />

Förderverein ganz gern noch die für die<br />

Zwickauer so wichtige Duroplasttechnologie<br />

im Original untergebracht. Das<br />

ging aber nicht. Entscheidend dabei aber<br />

ist etwas ganz anderes: In diesen Fällen<br />

nämlich wurden immer Lösungen gefunden,<br />

die einerseits der Bedeutung des<br />

Details und andererseits auch der Verhältnismäßigkeit<br />

der Gesamtdarstellung<br />

gerecht wurden.<br />

Heute zeigt sich folgendes Bild: Geklärte<br />

Rechtsträgerschaft, koordinierte Interessenlage,<br />

weitsichtige Führungsarbeit,<br />

engagierte Mitarbeiter, gute Freunde<br />

und Partner sowie ein reger Förderverein<br />

erzeugen die feste Gewissheit für anhaltende<br />

Erfolge und höchste Besucherzahlen.<br />

Sonderschauen, Vorträge, Firmentreffen,<br />

Sonderführungen, Kulturveranstaltungen<br />

und andere Höhepunkte<br />

hier im Haus ergänzen die Quelle automobilen<br />

Wissens in hervorragender Art<br />

und Weise. Zuverlässigkeit ist eine der<br />

edlen Eigenschaften des Museums. In all<br />

den Jahren der Not, des Umbaus und<br />

der Neustrukturierung war das Haus<br />

außer an den planmäßigen Schließtagen<br />

immer geöffnet. Besucher achten und<br />

die hohen Anforderungen erfüllen, so<br />

heißt heute das Erfolgsrezept.<br />

Diesen hohen Status danken wir auch<br />

den vielen genannten und ungenannten<br />

Männern und Frauen der vergangenen<br />

Arbeitsjahre. Heute kann das Museum<br />

70 Autos zeigen, und es können zu gleicher<br />

Zeit zwei oder drei Veranstaltungen<br />

mit Leihgaben bedient werden. Der Anspruch<br />

und die Güte einer musealen Einrichtung,<br />

die durch Sammeln, Bewahren<br />

und Erhalten von Zeugnissen einer gelebten<br />

Vergangenheit die Funktion eines<br />

kollektiven Gedächtnisses wahrnehmen<br />

soll, wird dann in hohem Maße erfüllt,<br />

wenn auch der Betrachter aus der<br />

Gegenwart diesen Wert erkennen kann.<br />

Ein Blick in das Gästebuch bestätigt nicht<br />

nur das Gesagte, nein, es zeigt auch den<br />

Grad der Bekanntheit des Hauses, den<br />

es sich in wenigen Jahren erworben hat.<br />

Besucher aus den USA, Brasilien, Argentinien,<br />

Kolumbien, Chile, Russland, Weißrussland,<br />

der Ukraine, Usbekistan, Japan,<br />

China, Australien, Sri Lanka oder Malaysia<br />

haben neben vielen Eintragungen aus<br />

dem Inland ihre Zustimmung bekundet.<br />

2006 wurde das Museum im Wettbewerb<br />

„Land der Ideen“ mit dem Ehrentitel<br />

„Ort der Ideen“ ausgezeichnet.<br />

Ebenso ist es einer der 50 Deutschen<br />

Ankerpunkte in der „Route der industriellen<br />

Kultur Europas“.<br />

Aus dem Festvortrag von Roland Schulze<br />

zum 20-jährigen Gründungsjubiläum<br />

des August Horch Museums Zwickau<br />

Fotos: Horch-Museum

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