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Zur Mutterlinieein Bericht von Dr. Warzecha
Liebe Sportfreunde,
2008 beschrieb ich relativ ausführlich einige Hintergründe der Mutterlinienvererbung. Dem gibt
es wenig hinzuzufügen. Wichtig für uns Züchter ist zu wissen, dass es ohne gute Mutterlinien
nicht geht. Eine Mutterlinie ist dann gut, wenn Mutter oder Großmutter oder Urgroßmutter etc..
oder Tochter, Enkelin oder Urenkelin etc.. oder natürlich auch mehrere Tiere dieser Linie oder
deren (auch männliche) Geschwister in der ununterbrochenen Mutterlinie herausragende
Leistung erbrachten. Dies sollte jeder Züchter in seinen eigenen Pedigrees und vor allem bei der
alljährliche Zuchtplanung berücksichtigen. Obwohl ich über dieses Thema seit Jahren
ausführlich berichte, wird es von vielen Züchter immer noch nicht beachtet. Mit dieser Auktion
gibt es wieder die Möglichkeit, sich ausführlich zu informieren oder sogar sich in dieser
wichtigen Hinsicht zu verstärken. Hier stehen hervorragende Weibchen mit besonderen
Mutterlinien, die ihre Qualität vielfach bewiesen haben. An den Pedigrees kann man sehr gut die
Theorie der Mutterlinienvererbung studieren.
hier noch einmal der aktuelle Text aus 2008:
inzwischen sind die Mutterlinien in der Brieftaubenzucht mehr in den Focus vieler Züchter
gerückt. Über das Jahr habe ich vielen Züchtern Sinn und Hintergrund der
Mutterlinienvererbung erklärt und auch die Vererbung der Mutterlinien auf vielen Schlägen
diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass auf nicht wenigen Schlägen in diesem Bereich ein echter
Nachholbedarf besteht - auch und gerade bei der Besetzung der Zuchtschläge.
Und so haben wir uns in diesem Jahr wieder entschlossen eine Versteigerung von Weibchen
mit excellenten Mutterlinien vorzunehmen, an der Sie nun bis Sonntag abend teilnehemen
können.
Gespräche mit Spitzenzüchtern und das Studium ungezählter Pedigrees führen mir selbst immer
wieder vor Augen wie wichtig die Mutterlinie in jedem ambitionierten Zucht- und Reisebestand
ist.
Züchter, die sich bisher weniger oder gar nicht um die Mutterlinien in ihrem Bestand Gedanken
machten, haben in dieser Auktion Gelegenheit etwas über dieses Thema zu lernen oder sich sogar
die eine oder andere Mutterlinie auf den eigenen Schlag zu holen.
Mutterlinien werden in der Pferdezucht seit Jahrhunderten berücksichtigt, ohne die genauen
genetischen Zusammenhänge zu kennen. Auch in der Rinderzucht spielen sie mancherorts eine
große Rolle. Unsere Zuchtgemeinschaft berücksichtigt die Mutterlinien in der Zucht seit vielen
Jahren. Dies ist ein Geheimnis oder besser gesagt ein Mosaiksteinchen für den Erfolg.
Der Anteil des Erbgutes, der die Qualität der Mutterlinie ausmacht (das sogenannte
mitochondriale Genom) wird von Vögeln und Weibchen getragen und es „wirkt“ auch in beiden
Geschlechtern. Es erfüllt z.B. wichtige Aufgaben im Muskelstoffwechsel. Aber es wird nur von
den Weibchen an ihre Nachkommen weitergegeben. Es bleibt im Gegensatz zur uns allen
geläufigeren „chromosomalen“ Zellkern DNA über Generationen unverändert. Dies ist wichtig zu
wissen. Denn so kann man beispielsweise eine Urenkelin einer bestimmten herausragenden
Begründerin einer Mutterlinie erwerben und kann sicher sein (wenn das Pedigree stimmt), dass
man nun dasselbe mitochondriale Erbgut im Zuchtschlag hat, wie es die Supertaube vor
Generationen aufwies. Die Mutterlinie ist in der Abstammung die unterste Reihe der Weibchen,
also die Mutter der Mutter der Mutter usw. des in der Abstammung beschriebenen Tieres.