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Mathematik für Ingenieure I - Institut für Algebraische Geometrie ...

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82 Kapitel 4. Differentiation<br />

Satz 4.3.1 Jede streng monoton wachsende oder streng monoton fallende<br />

Funktion f : D → R ist umkehrbar.<br />

Satz 4.3.2 Es sei f eine über einem Intervall I ⊆ R umkehrbare und differenzierbare<br />

Funktion. Dann ist die Umkehrfunktion f −1 : f(I) → R in allen<br />

x 0 ∈ f(I) mit f ′ (f −1 (x 0 )) ≠ 0 differenzierbar und es gilt<br />

In der Notation von Leibniz:<br />

(f −1 ) ′ (x 0 ) =<br />

dx<br />

dy = 1 dy<br />

dx<br />

1<br />

f ′ (f −1 (x 0 ))<br />

Beispiel 4.3.3 f(x) = x n , x ∈ R, n ∈ N \ {0}.<br />

1. Fall: n gerade.<br />

Wegenf(−x) = (−x) n = x n = f(x) ist f nicht über ganz R umkehrbar. Auf<br />

R + = {x ∈ R | x ≥ 0} ist f streng monoton wachsend. Nach Satz 4.3.1 ist f<br />

auf R + umkehrbar. Deshalb hat die Gleichung y = x n zu jedem y ∈ f(R + ) =<br />

R + in R + genau eine Lösung, sie heißt n-te Wurzel von y, in Zeichen x = n√ y.<br />

Die Umkehrfunktion von f ist die Funktion<br />

f −1 : R + → R + , f −1 (x) = n√ x.<br />

2. Fall: n ungerade.<br />

Dann ist f auf ganz R streng monoton wachsend. Deshalb ist für ungerades<br />

n die n-te Wurzel für alle x ∈ R erklärt. Die Umkehrfunktion von f ist<br />

Insgesamt ergibt sich<br />

f −1 : R → R, f −1 (x) = n√ x.<br />

y = n√ x ⇔ y n = x für<br />

{ x ≥ 0 falls n gerade,<br />

x ∈ R falls n ungerade.<br />

Allgemeiner setzt man für x ∈ R, x > 0, n ∈ N \ {0}, m ∈ Z<br />

Damit ist die Potenzfunktion<br />

x 1 n :=<br />

(<br />

n√ x,<br />

) m<br />

x m n := x 1 n .<br />

f : (0, ∞) → (0, ∞),<br />

f(x) = x α<br />

für jeden rationalen Exponenten α ∈ Q erklärt. (Zur Vermeidung von Fallunterscheidungen<br />

wird einheitlich der Definitionsbereich D = (0, ∞) festgelegt.)

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