Mathematik für Ingenieure I - Institut für Algebraische Geometrie ...
Mathematik für Ingenieure I - Institut für Algebraische Geometrie ... Mathematik für Ingenieure I - Institut für Algebraische Geometrie ...
6 Kapitel 1. Lineare Algebra I x 2 + y 2 y 2 x 2 0 y 1 x 1 x 1 + y 1 Abbildung 1.1: Addition zweier Vektoren (n = 2) ⃗0 := (0, . . . , 0) und Spitze in ⃗x. Zwei Vektoren ⃗x und ⃗y spannen dann ein Parallelogramm auf (siehe Abbildung 1.1 für n = 2) und dem Vektor ⃗x + ⃗y entspricht dann der Pfeil, der auf der Diagonale mit dem Fußpunkt ⃗0 liegt und als Spitze den anderen Eckpunkt hat. Der Multiplikation mit der Zahl λ entspricht die Streckung des Vektors ⃗x um den Faktor λ. Satz 1.2.1 (Vektorraumaxiome) Es seien ⃗x, ⃗y, ⃗z ∈ R n und a, b, c ∈ R. Dann gilt: (V1) ⃗x + (⃗y + ⃗z) = (⃗x + ⃗y) + ⃗z. (V2) ⃗x + ⃗0 = ⃗0 + ⃗x = ⃗x. (V3) ⃗x + (−⃗x) = (−⃗x) + ⃗x = ⃗0. (V4) ⃗x + ⃗y = ⃗y + ⃗x. (V5) (a + b)⃗x = a⃗x + b⃗x. (V6) a(⃗x + ⃗y) = a⃗x + a⃗y. (V7) (ab)⃗x = a(b⃗x). (V8) 1⃗x = ⃗x. 1.3 Das Skalarprodukt im R n Wir wollen nun auch Längen und Winkel definieren. Deswegen führen wir das Skalarprodukt im R n ein.
1.3 Das Skalarprodukt im R n 7 Definition Für Vektoren ⃗x = (x 1 , . . . , x n ) und ⃗y = (y 1 , . . . , y n ) des R n ist das Skalarprodukt ⃗x · ⃗y definiert als ⃗x · ⃗y := x 1 y 1 + x 2 y 2 + · · · + x n y n . Man beachte, dass ⃗x · ⃗y eine reelle Zahl ist. Bei der Multiplikation eines Vektors ⃗x mit einem Skalar λ erhält man dagegen einen Vektor λ⃗x ∈ R n . Satz 1.3.1 (Eigenschaften des Skalarprodukts) (a) Für alle ⃗x ∈ R n gilt ⃗x · ⃗x ≥ 0 und es gilt ⃗x · ⃗x = 0 genau dann, wenn ⃗x = ⃗0. (Das Skalarprodukt ist positiv definit.) (b) Für alle ⃗x, ⃗y ∈ R n gilt ⃗x · ⃗y = ⃗y · ⃗x. (Das Skalarprodukt ist symmetrisch.) (c) Für alle ⃗x, ⃗y, ⃗z ∈ R n und λ ∈ R gilt: (Das Skalarprodukt ist bilinear.) Beweis. (a) Für ⃗x = (x 1 , . . . , x n ) gilt (⃗x + ⃗z) · ⃗y = ⃗x · ⃗y + ⃗z · ⃗y, (λ⃗x) · ⃗y = λ(⃗x · ⃗y), ⃗x · (⃗y + ⃗z) = ⃗x · ⃗y + ⃗x · ⃗z, ⃗x · (λ⃗y) = λ(⃗x · ⃗y). ⃗x · ⃗x = x 2 1 + · · · + x 2 n ≥ 0. Daran sieht man auch, dass ⃗x · ⃗x genau dann gleich 0 ist, wenn x 1 = . . . = x n = 0 , also ⃗x = ⃗0 gilt. Die Formeln von (b) und (c) rechnet man einfach nach. ✷ Die Länge oder Norm eines Vektors ⃗x = (x 1 , . . . , x n ) ist defi- Definition niert durch |⃗x| := √ ⃗x · ⃗x = √ x 2 1 + · · · + x 2 n. Nach Satz 1.3.1 (a) folgt |⃗x| = 0 ⇔ ⃗x = ⃗0.
- Seite 1 und 2: Mathematik für Ingenieure I Winter
- Seite 3 und 4: Kapitel 1 Lineare Algebra I 1.1 Zah
- Seite 5: 1.2 Der Vektorraum R n 5 Zwischen d
- Seite 9 und 10: 1.3 Das Skalarprodukt im R n 9 Satz
- Seite 11 und 12: 1.3 Das Skalarprodukt im R n 11 (b)
- Seite 13 und 14: 1.4 Das Vektorprodukt im R 3 13 1.4
- Seite 15 und 16: 1.4 Das Vektorprodukt im R 3 15 Der
- Seite 17 und 18: 1.5 Geraden und Ebenen 17 Definitio
- Seite 19 und 20: 1.5 Geraden und Ebenen 19 Umrechnun
- Seite 21 und 22: 1.6 Komplexe Zahlen 21 Definition E
- Seite 23 und 24: 1.7 Lineare Gleichungssysteme 23 Da
- Seite 25 und 26: 1.7 Lineare Gleichungssysteme 25 Wi
- Seite 27 und 28: 1.7 Lineare Gleichungssysteme 27 Be
- Seite 29 und 30: 1.7 Lineare Gleichungssysteme 29 Al
- Seite 31 und 32: 1.8 Basis und Dimension 31 Definiti
- Seite 33 und 34: 1.9 Matrizen 33 1.9 Matrizen Wir be
- Seite 35 und 36: 1.9 Matrizen 35 Eine besondere Roll
- Seite 37 und 38: 1.9 Matrizen 37 Beispiel 1.9.4 Die
- Seite 39 und 40: 1.9 Matrizen 39 Beispiel 1.9.6 →
- Seite 41 und 42: 1.10 Determinanten 41 Definition Es
- Seite 43 und 44: 1.10 Determinanten 43 (a) Ist B die
- Seite 45 und 46: Kapitel 2 Lineare Algebra II 2.1 Li
- Seite 47 und 48: 2.2 Eigenwerte und Eigenvektoren 47
- Seite 49 und 50: 2.2 Eigenwerte und Eigenvektoren 49
- Seite 51 und 52: 2.3 Koordinatentransformation 51 Be
- Seite 53 und 54: 2.3 Koordinatentransformation 53 DI
- Seite 55 und 56: Kapitel 3 Funktionen 3.1 Polynome u
6 Kapitel 1. Lineare Algebra I<br />
x 2 + y 2<br />
y 2<br />
x 2<br />
0 y 1 x 1 x 1 + y 1<br />
Abbildung 1.1: Addition zweier Vektoren (n = 2)<br />
⃗0 := (0, . . . , 0) und Spitze in ⃗x. Zwei Vektoren ⃗x und ⃗y spannen dann ein<br />
Parallelogramm auf (siehe Abbildung 1.1 für n = 2) und dem Vektor ⃗x + ⃗y<br />
entspricht dann der Pfeil, der auf der Diagonale mit dem Fußpunkt ⃗0 liegt<br />
und als Spitze den anderen Eckpunkt hat. Der Multiplikation mit der Zahl<br />
λ entspricht die Streckung des Vektors ⃗x um den Faktor λ.<br />
Satz 1.2.1 (Vektorraumaxiome) Es seien ⃗x, ⃗y, ⃗z ∈ R n und a, b, c ∈ R.<br />
Dann gilt:<br />
(V1) ⃗x + (⃗y + ⃗z) = (⃗x + ⃗y) + ⃗z.<br />
(V2) ⃗x + ⃗0 = ⃗0 + ⃗x = ⃗x.<br />
(V3) ⃗x + (−⃗x) = (−⃗x) + ⃗x = ⃗0.<br />
(V4) ⃗x + ⃗y = ⃗y + ⃗x.<br />
(V5) (a + b)⃗x = a⃗x + b⃗x.<br />
(V6) a(⃗x + ⃗y) = a⃗x + a⃗y.<br />
(V7) (ab)⃗x = a(b⃗x).<br />
(V8) 1⃗x = ⃗x.<br />
1.3 Das Skalarprodukt im R n<br />
Wir wollen nun auch Längen und Winkel definieren. Deswegen führen wir<br />
das Skalarprodukt im R n ein.