Mathematik für Ingenieure I - Institut für Algebraische Geometrie ...
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1.2 Der Vektorraum R n 5<br />
Zwischen den bisher genannten Mengen hat man die folgenden Teilmengenbeziehungen:<br />
N ⊆ Z ⊆ Q ⊆ R.<br />
1.2 Der Vektorraum R n<br />
Wir stellen uns die reellen Zahlen als Zahlengerade vor. Jedem Punkt der<br />
Geraden entspricht eine reelle Zahl. Jedem Punkt der Ebene entspricht ein<br />
Paar (x, y), jedem Punkt des Raumes ein Tripel (x, y, z) von reellen Zahlen.<br />
Allgemein nennt man<br />
(x 1 , x 2 , . . . , x n ), wobei x 1 , . . . , x n reelle Zahlen sind,<br />
ein n-Tupel (n ist hierbei eine beliebige natürliche Zahl). Wir setzen<br />
R n := {⃗x = (x 1 , . . . , x n ) | x 1 , . . . , x n ∈ R}.<br />
Man beachte, dass bei einem n-Tupel die Reihenfolge wichtig ist, d.h. zwei Tupel<br />
(x 1 , . . . , x n ) und (y 1 , . . . , y n ) sind genau dann gleich, wenn x 1 = y 1 , . . . , x n =<br />
y n . Man nennt den R n auch den reellen Standardvektorraum der Dimension<br />
n und ein Element dieses Raumes auch einen Vektor. Die Zahlen x 1 , . . . , x n<br />
heissen die Komponenten von ⃗x.<br />
Der R 1 ist die Zahlengerade, R 2 entspricht der Ebene, R 3 dem Raum. Für<br />
größere n hat man keine geometrische Vorstellung mehr.<br />
Mit den reellen Zahlen kann man rechnen, man kann sie nach den üblichen<br />
Regeln addieren und multiplizieren. Auch mit n-Tupeln kann man rechnen.<br />
Für (x 1 , . . . , x n ) ∈ R n und (y 1 , . . . , y n ) ∈ R n definieren wir eine Addition<br />
(x 1 , . . . , x n ) + (y 1 , . . . , y n ) := (x 1 + y 1 , . . . , x n + y n )<br />
und für (x 1 , . . . , x n ) ∈ R n eine Multiplikation mit einer Zahl λ ∈ R<br />
Wir setzen ausserdem:<br />
λ(x 1 , . . . , x n ) := (λx 1 , . . . , λx n ).<br />
⃗0 := (0, . . . , 0)<br />
−⃗x := (−x 1 , . . . , −x n ).<br />
Statt ⃗x + (−⃗y) schreibt man kürzer ⃗x − ⃗y.<br />
Man kann diese Operationen geometrisch deuten: Dazu sehen wir ein n-<br />
Tupel ⃗x = (x 1 , . . . , x n ) als Vektor an, d.h. als einen Pfeil mit Fußpunkt in