Mathematik für Ingenieure I - Institut für Algebraische Geometrie ...
Mathematik für Ingenieure I - Institut für Algebraische Geometrie ...
Mathematik für Ingenieure I - Institut für Algebraische Geometrie ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
6.2 Konvergenzradius 121<br />
Es folgt dann für alle k<br />
∣ ak x k∣ ∣ = |ak ||x 1 | k ∣ ∣∣∣ x<br />
x 1<br />
∣ ∣∣∣<br />
k<br />
≤ C ·<br />
Es sei x ∈ R mit |x| < |x 1 |. Dann setze<br />
∣ q :=<br />
x ∣∣∣<br />
∣ < 1.<br />
x 1<br />
∣ x ∣∣∣<br />
k<br />
∣ .<br />
x 1<br />
Dann ist die geometrische Reihe ∑ ∞<br />
k=0 C · qk eine konvergente Majorante für<br />
∑ ∞<br />
k=0 |a kx k |. Aus dem Majorantenkriterium folgt daher:<br />
Satz 6.2.1 Wenn die Potenzreihe ∑ ∞<br />
k=0 a kx k für x = x 1 ≠ 0 konvergiert, so<br />
konvergiert sie für jedes x mit |x| < |x 1 | sogar absolut.<br />
Definition Eine Teilmenge S ⊆ R heißt nach oben beschränkt, wenn es ein<br />
b ∈ R gibt mit S ⊆ (−∞, b]. Ein solches b heißt obere Schranke von S.<br />
S ⊆ R heißt nach unten beschränkt, wenn es ein a ∈ R gibt mit S ⊆<br />
[a, ∞). Ein solches a heißt untere Schranke von S.<br />
S ⊆ R heißt beschränkt, wenn S eine untere Schranke a und eine obere<br />
Schranke b besitzt, d.h. es existieren a, b ∈ R mit S ⊆ [a, b].<br />
Es sei S ⊆ R nach oben beschränkt. Das Supremum von S, in Zeichen<br />
sup S, ist die kleinste obere Schranke von S.<br />
Warnung Das Supremum einer Menge S braucht nicht zu der Menge S zu<br />
gehören: z.B. sup[a, b) = b. Aber zu jedem noch so kleinen ε > 0 gibt es ein<br />
x ∈ S mit s − ε < x. (Denn sonst x ≤ s − ε für alle x ∈ S und s − ε wäre<br />
kleinere obere Schranke.)<br />
Beispiel 6.2.2 (1) sup[a, b] = b, sup[a, b) = b.<br />
(2) sup { 1 − 1 | n ∈ N \ {0}} = 1.<br />
n<br />
(3) sup{x ∈ Q | x 2 < 2} = √ 2.<br />
Es ist nicht selbstverständlich, dass es unter den oberen Schranken einer<br />
nach oben beschränkten Menge eine kleinste obere Schranke gibt. Z.B. hat<br />
die Menge {x ∈ Q | x 2 < 2} in Q keine kleinste obere Schranke. Eine der<br />
Grundeigenschaften der reellen Zahlen ist:<br />
Vollständigkeitsaxiom. Jede nicht leere nach oben beschränkte Menge reeller<br />
Zahlen besitzt ein Supremum.<br />
Definition Es sei S ⊆ R nach unten beschränkt. Das Infimum von S, in<br />
Zeichen inf S, ist die größte untere Schranke von S.