Gemeindebrief Kirchengemeinde Oberweimar - Hermershausen
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<strong>Gemeindebrief</strong> <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Oberweimar</strong> März – Mai 2010<br />
Zur Herkunft und Bedeutung der Konfirmation<br />
Die Konfirmation hat in Hessen ihre Wurzeln<br />
Unser Wort „Konfirmation“ ist entlehnt<br />
aus dem Lateinischen: confirmare bedeutet<br />
stärken, befestigen, bestätigen. Eine<br />
Bestätigung wovon? Da Täuflinge zumeist<br />
Kleinkinder und somit bei ihrer Taufe<br />
selbst noch nicht äußerungsfähig sind,<br />
werden sie durch ihre Eltern und Paten<br />
vertreten. Die Konfirmation bietet den im<br />
Kleinkindalter Getauften Gelegenheit, nun<br />
auch ihrerseits Ja zu sagen zu dem Ja, das<br />
Gott in der Taufe zu ihnen gesprochen hat.<br />
Die Konfirmation markiert einen Übergang<br />
im Leben der Heranwachsenden. Sie werden<br />
mit diesem Ritus aufgenommen in die<br />
Reihen der mündigen Christen. Von nun<br />
an sind sie im Besitz aller Rechte, die erwachsenen<br />
Gemeindegliedern zukommen.<br />
Beispielsweise dürfen sie das Patenamt<br />
übernehmen.<br />
Im Vorfeld haben sie am Konfirmandenunterricht<br />
teilgenommen und sich mit den<br />
christlichen Glaubensinhalten auseinandergesetzt,<br />
so dass sie im Konfirmationsgottesdienst<br />
ihre durch die Taufe begründete<br />
Zugehörigkeit zu Jesus Christus und<br />
seiner Gemeinde in freier Entscheidung<br />
bestätigen können.<br />
In unserer Gemeinde ist die Zulassung zum<br />
Abendmahl mit der Konfirmation verbunden.<br />
Wer am Abendmahl teilnimmt, soll<br />
darüber Bescheid wissen, was in der Feier<br />
dieses Sakraments geschieht. Indem Jesus<br />
Christus sich in Brot und Wein gegenwärtig<br />
macht, wird das Evangelium auf besondere<br />
Weise, nämlich leibhaft, durch Essen<br />
und Trinken, erfahrbar: Gott vergibt uns<br />
unsere Verfehlungen. Er befreit von<br />
Schuld. Und er erneuert unsere Gemeinschaft<br />
mit ihm und untereinander.<br />
Mit dem unter Handauflegung erteilten<br />
Konfirmationssegen wird den Heranwachsenden<br />
zugesagt, dass das von Gott in der<br />
Taufe zu ihnen gesprochene Ja unverbrüchlich<br />
gilt.<br />
Und warum findet die Konfirmation üblicherweise<br />
im Alter von vierzehn Jahren<br />
statt? Dies hat zum einen historische Ursachen.<br />
Früher fiel der Zeitpunkt der Konfirmation<br />
zusammen mit dem Ende der<br />
Volksschulzeit. Das Fest der Konfirmation<br />
wurde also gefeiert zum Zeitpunkt des Eintritts<br />
in die Erwachsenenwelt. Zum anderen<br />
erlangen Heranwachsende in Deutschland<br />
mit Vollendung des vierzehnten Lebensjahres<br />
die Religionsmündigkeit und<br />
können eigenständig entscheiden, ob sie<br />
der Kirche angehören möchten.<br />
Zum Schluss noch eines: Die Konfirmation<br />
ist sozusagen eine „hessische Erfindung“.<br />
Sie geht zurück auf Martin Bucer, der entscheidenden<br />
Anteil an der Einführung der<br />
Reformation in Hessen unter der Regierung<br />
Landgraf Philipps des Großmütigen<br />
hatte. Von hier aus hielt die Konfirmation<br />
dann auch Einzug in andere protestantische<br />
Gebiete.<br />
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