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Jahresbericht 2011 - Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e.V.

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Mein<br />

Tagebuch<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


Herausgeber<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V.<br />

Paracelsusstraße 23 · 06114 Halle (Saale)<br />

Tel: 0345 4788110 · Fax: 0345 4788112<br />

info@krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de:<br />

www.krebsberatung-online.de<br />

Redaktion: Sven Hunold, Sven Weise, Bianca Hoffmann<br />

Layoutvorlage: Maximilian Metz – edition-metz.de<br />

Satz und Grafi k: <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V.<br />

Bilder: <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V.,<br />

Tobias Jeschke – fotoist.de, Volker Lucas,<br />

Redaktionsschluss: März 2012


„GUT, DASS SIE DA SIND“<br />

Liebe LeserInnen!<br />

Die direkte Hilfe für Patienten und Angehörige steht nach wie vor im Vordergrund<br />

unserer Aufgaben. Unsere kompetenten und einfühlsamen Beraterinnen<br />

betreuen in der Geschäftsstelle und in inzwischen acht Außenberatungsstellen<br />

ca. 1.300 Menschen jährlich. Dabei bieten sie neben sozialrechtlichen und psychosozialen<br />

Hilfen auch vielfältige psychologische Begleitung.<br />

Die Geschäftsstelle in Halle organisiert verlässlich, dass tausende Anfragen jährlich<br />

an die richtigen Stellen weitergeleitet werden, dass klar kommuniziert und<br />

dokumentiert wird. Neben der Darstellung der vielfältigen Aktionen, Projekte<br />

und Höhepunkte, die im vorliegenden <strong>Jahresbericht</strong> in Form eines Tagebuches<br />

zusammengefasst sind, sind die wichtigen Kernbereiche, wie Sekretariats- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit, nur bedingt darstellbar, aber unverzichtbarer denn je.<br />

Eine große gemeinsame Aufgabe aller Haupt- und Ehrenamtlichen sind die vielen<br />

kontinuierlichen Appelle an die Bevölkerung, Früherkennungsuntersuchungen<br />

wahrzunehmen. Dies geschah im Berichtszeitraum <strong>2011</strong> in über 100 Veranstaltungen<br />

und Seminaren. Denn nur wenn eine Krebserkrankung früh erkannt und<br />

therapiert wird, ist eine Heilung möglich.<br />

Es bleibt noch viel zu tun: Jährlich erkranken 14.000 Bürger in <strong>Sachsen</strong>-Anhalt an<br />

Krebs und kaum eine andere Erkrankung löst so viele Ängste und Unsicherheit<br />

aus. Die Betroffenen brauchen Zugang zu den neuesten Therapien aber auch<br />

professionelle Hilfe im Umgang mit der Diagnose. Das alles zu erhalten und zu<br />

gewährleisten – dafür steht die <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> und dafür<br />

setzen wir uns dank Ihrer Unterstützung täglich ein.<br />

Mit herzlichem Dank an alle Helfer, Spender und Unterstützer<br />

Ihr<br />

Sven Weise<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 3


4<br />

1. Januar<br />

Liebes Tagebuch,<br />

schon wieder ist ein Jahr vorüber. Und schon wieder beginnt ein Neues. Ich wünsche<br />

allseits ein frohes und ereignisreiches Jahr <strong>2011</strong>. Eines mit Schaffenskraft,<br />

denn die werden wir brauchen. Einfach wird es nämlich nicht. Und das, obwohl<br />

wir zusammen schon eine ganze Menge auf die Beine gestellt haben. All das<br />

konnten wir bisher in dir lesen, liebes Tagebuch. Denn natürlich haben wir es dir<br />

stets anvertraut. Auch meinen Freunden und zahlreichenden Helfern wünsche<br />

ich ein besonders glückliches, erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr.<br />

Zunächst einmal will ich mich bedanken. Bei unseren Kooperationspartnern, bei<br />

den Sponsoren und bei den Spendern. Ohne sie wären viele Projekte und auch<br />

die Einrichtung unserer Außenberatungsstellen nicht zustande gekommen. Ich<br />

freue mich darüber sehr, liebe Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland<br />

und lieber AWO Landesverband <strong>Sachsen</strong>-Anhalt e. V. Mein Dank gebührt außerdem<br />

den Krankenkassen und der Glücksspirale für die Unterstützung bei meinen<br />

vielen Projekten.<br />

Tja, auch für dieses Jahr habe ich mir viel vorgenommen. Man könnte auch<br />

sagen, ich sprudele fast über vor Ideen. Und ich bin gespannt, wie die Menschen<br />

sie aufnehmen werden. Mir schwirren viele gute Gedanken im Kopf herum. Ein<br />

Projekt mit Kissen zum Beispiel. Und eines zum Thema Schmerzlinderung. Doch<br />

allzuviel will ich darüber noch nicht sagen. Gut Ding will ja bekanntlich Weile haben.<br />

Auch sonst steht viel Arbeit an: Der vierte Krebskongress muss vorbereitet<br />

werden. Unser Kochstudio geht bald an den Start. Die Info-Treffs wollen geplant<br />

sein. Schließlich müssen die Menschen wissen, wo es langgeht.<br />

In jüngster Zeit habe ich meine „Grüne Broschüre“, den Ratgeber für Selbsthilfegruppen<br />

und Interessierte, weiter ausgebaut. Sie informiert jetzt noch fundierter<br />

über Maßnahmen und Aktivitäten, die aus wissenschaftlicher Sicht für Krebspatienten<br />

unbedingt empfehlenswert sind. Außerdem gibt es Infos über Leistungen<br />

von Kranken- und Pflegeversicherung für Krebspatienten.<br />

Was gibt es noch Neues? Nicht zu vergessen: Meine Freunde und ich haben viele<br />

Ideen für Ausstellungen, Feste und soziale Tage. Kurz gesagt: spannende Aufgaben<br />

warten auf mich.<br />

5. Januar<br />

Liebes Tagebuch,<br />

jetzt geht es los. Ich bin unterwegs. Diesmal nach Wittenberg zur Außenstellenberatung.<br />

So wie jeden zweiten Donnerstag im Monat. Die Leute warten schon.<br />

Drei Stunden am Vormittag höre ich zu und rede mit den Menschen beim AWO<br />

Kreisverband Wittenberg, Marstallstraße 13a, in der Lutherstadt. Wenn ich vor<br />

Ort bin, spüre ich: Es tut den Menschen gut. Wenn ich ihnen zuhöre, sie begleite,<br />

unterstütze, ermutige und auffangen kann. Meine Beratungen in der Geschäfts-


stelle und den Außenstellen fangen mit allgemeinen Informationen an:<br />

• Broschüren und Literaturempfehlungen<br />

• Vermittlung zu Selbsthilfegruppen, spezialisierten Kliniken, Ärzten, Pflegeeinrichtungen,<br />

Hospizen und vielem mehr<br />

• Auskunft über Kursangebote in der Nachsorge,<br />

gehen über sozialrechtliche Fragen:<br />

• Rehabilitation und Erwerbsminderungsrente<br />

• Krankengeld, Pflegegeld und andere finanzielle Hilfen<br />

• Schwerbehindertengesetz- und ausweis<br />

• Auskunft und Bearbeitung der Anträge für den Härtefond der Deutschen<br />

Krebshilfe e. V. und andere Stiftungen<br />

• Hilfe bei der Antragsstellung und Klärung bei unterschiedlichen Ämtern,<br />

bis zu psychosozialen Themen:<br />

• Besprechen belastender Gefühle und Gedanken<br />

• Erkennen und Mobilisieren von Ressourcen<br />

• Begleitung von Entscheidungsprozessen<br />

• Auseinandersetzung mit Krankheit und Gesundheit, Leben, Sterben und Tod<br />

Mit viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen bin ich auch in den folgenden Orten<br />

zu finden: Merseburg, Sangerhausen, Bernburg, Dessau, Wittenberg, Stendal,<br />

Kalbe/Milde und bald in Wernigerode. So kann ich ein großes Gebiet in <strong>Sachsen</strong>-<br />

Anhalt abdecken. Schließlich lässt sich nicht alles am Telefon regeln. Außerdem<br />

können es sich viele Betroffene schlicht nicht leisten, zu mir nach Halle zu fahren.<br />

17. Januar<br />

Liebes Tagebuch,<br />

heute wird es lecker: „Gesund mit Genuss“ steht auf dem Speise- … ähm … Projektplan.<br />

Zum ersten Mal bin ich heute mit meiner Seniortrainerin Beate Lehrmann<br />

im Küchenstudio Micheel, am Hansering 15 in Halle. Das Kochprojekt ist<br />

ihr Baby. Heute soll Generalprobe sein. Gerd Micheel konnte für die komplette<br />

Dauer des Projekts gewonnen werden. Er stellt in seinem Haus ein neues Kochstudio<br />

bereit. Unser Chef und Hobbykoch Sven Weise ist auch dabei.<br />

Es ist eine Binsenweisheit, dass Essen Leib und Seele zusammenhält. Daraus<br />

lässt sich doch was machen, dachte ich mir. Etwas, dass zudem auch noch Spaß<br />

macht. Von Betroffenen und Angehörigen wurde ich oft mit Fragen überhäuft:<br />

Wie ernähre ich mich bei Krebs? Welche Lebensmittel bzw. Ergänzungen sollte<br />

ich nehmen? Wie kurbele ich die geschundenen Geschmacksnerven nach Chemo<br />

und Bestrahlung an? Auf all das kann ich nun gut eingehen. Und schon ist wieder<br />

eine Angebotslücke geschlossen. Zusammen mit den Teilnehmern taste ich mich<br />

an neue Rezepte heran und probiere sie aus.<br />

Fünf Euro ist das Angebot den Teilnehmern pro Koch und Kurs wert. Angeleitet<br />

werden wir übrigens von einer Ernährungsberaterin. Zehn Termine haben wir<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 5


ausgemacht, jeweils am dritten Montag im Monat. In gemütlicher Atmosphäre<br />

wird gekocht und gegessen. Manchmal schmeckt es so gut, dass man sich glatt<br />

ein bisschen wie Gott in Frank … ähm, ich meine natürlich in Halle fühlt.<br />

Nun habe ich Strategien für eine zukünftige Finanzierung entwickelt. Mein Ziel:<br />

ich möchte auch überregional kochen. Der Grund? Ganz einfach: Wir hatten<br />

Spaß. Und so werde ich auf jeden Fall weiterhin fleißig Rezepte sammeln. In der<br />

Hoffnung, dass Ihr sie Euch abguckt und nachkocht.<br />

6<br />

19. Januar<br />

Liebes Tagebuch,<br />

heute beginnt mein Jahresprogramm. Monatlich gibt es in meiner Geschäftsstelle<br />

Veranstaltungen, die das Leben der Hilfesuchenden erleichtern sollen. Zum<br />

Beispiel den Infotreff unter dem Namen: „Erwerbsminderungsrente – medizinische<br />

und rechtliche Voraussetzungen!“<br />

Um 18 Uhr dreht sich dabei alles um die mit der Beantragung einhergehende<br />

Bürokratie. Referentin Eva-Maria Thienel von der Deutschen Rentenversicherung<br />

Mitteldeutschland hilft uns dabei durch den Dschungel. Sie verrät nützliche Tipps<br />

und gibt Hinweise zur Antragstellung, zum Bearbeitungsverfahren und zu rechtlichen<br />

Aspekten. Sehr interessant.<br />

26. Januar<br />

Liebes Tagebuch,<br />

heute ist meine Expertensprechstunde in der SAKG. Von 16 bis 18 berät Frau<br />

Oberärztin Dr. Petra Kaltwaßer alle Hilfesuchenden diskret am Telefon oder per E-<br />

Mail unter www.krebsberatung-online.de. Diskret deshalb, weil es dabei um ein<br />

schwieriges Thema geht: „Krebs und Sexualität“. Nicht leicht, aber wichtig.<br />

31. Januar<br />

Liebes Tagebuch,<br />

meine Geschäftsräume stehen den Selbsthilfegruppen natürlich für Treffen zur<br />

Verfügung. Heute trifft sich wie jeden letzten Montag im Monat um 16 Uhr die<br />

Selbsthilfegruppe „Leukämie und Lymphome“ unter der Leitung von Frau Pareigis-Hoppe<br />

im Cafè „ONKO-logisch“.<br />

1. Februar<br />

Liebes Tagebuch,<br />

meine Räume sind gut besucht. Heute war Frau Gardelegen mit ihrer Selbsthilfegruppe<br />

„Gynäkologische Tumore“ zu Gast. Alle zwei Monate treffen sich die<br />

Betroffenen, um in der Gruppensitzung über ihre Probleme zu sprechen.


2. Februar<br />

Liebes Tagebuch,<br />

einer meiner Arbeitskreise gastiert von 15:30 bis 17:30 in den Geschäftsräumen<br />

der SAKG, der APO. Arbeitskreis der Pflegenden in der Onkologie, ist die genaue<br />

Bezeichnung. Seit zwölf Jahren treffen sich freiwillige Mitglieder aus unterschiedlichsten<br />

Fachdisziplinen der Pflege, Pflegepädagogik und der Gesundheits-<br />

und Pflegewissenschaft mindestens drei Mal im Jahr zu einem Wissens- und Erfahrungsaustausch.<br />

Sie bemühen sich um einen Transfer zwischen onkologischen<br />

Pflegepraxen und pflegewissenschaftlicher Forschung, kooperieren mit anderen<br />

onkologisch tätigen Berufsgruppen und organisieren Fort- und Weiterbildungen<br />

in der onkologischen Pflege. Qualitätsverbesserung in der Pflege zum Wohle unserer<br />

hämatologisch-onkologischen Patienten haben die APOler sich auf die Fahne<br />

geschrieben. Zum Glück gibt es diese engagierten Leute unter dem Sprecher<br />

Michael Beau. Ohne sie wären die Patienten sicher weitaus schlechter dran. Mit<br />

Fachvorträgen und Vorstellung der jeweiligen Einrichtungen oder auch im Erfahrungsaustausch<br />

und in Diskussionen findet man sie z. B. in den Geschäftsräumen<br />

der <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong>n <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V., im Krankenhaus Martha-Maria<br />

in Halle-Dölau, im Bergmannstrost oder im Krankenhaus St. Elisabeth und St.<br />

Barbara in Halle.<br />

Während der APO tagt, wartet mein Chef Sven Weise auf einen sehr willkommenen<br />

Besucher. Uwe Arnold, den Geschäftsführer des Porta-Möbelhaues in<br />

Wiedemar. Der Grund: er überreicht einen Scheck über 1.500 Euro. „Soziales Engagement<br />

ist sehr wichtig und wird bei Porta ganz groß geschrieben“, sagt Herr<br />

Arnold im Rahmen der Porta Charity-Aktion für gemeinnützige Hilfsorganisationen.<br />

Als eine solche freue ich mich natürlich sehr über diese hohe Zuwendung.<br />

3. Februar<br />

Liebes Tagebuch,<br />

Frau Weißing und ihre Selbsthilfegruppe der Frauen mit Brust-, Haut- und seltenen<br />

Krebserkrankungen treffen sich auf dem Markt am Händel und besuchen<br />

das Geburtshaus von Halles berühmtesten Sohn. Das ist doch mal eine willkommene<br />

Abwechslung im bitterkalten Februar. Die Frauen machen jedoch nicht nur<br />

Ausflüge zusammen. Sie treffen sich jeden Monat, meist in meinen Geschäftsräumen,<br />

zum Erfahrungsaustausch, zur gegenseitigen Unterstützung oder zum<br />

Basteln.<br />

9. Februar<br />

Liebes Tagebuch,<br />

Und wieder eine Expertensprechstunde. Diesmal zum Thema Krebs bei Kindern.<br />

Sie wird heute mit der Geschäftsführerin Gabriele Arndt vom Verein zur Förde-<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 7


ung krebskranker Kinder Halle (Saale) und Prof. Christof Kramm, stellvertretender<br />

Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin,<br />

durchgeführt. Von 16 bis 18 Uhr werden Anrufer oder Online-Fragesteller unter<br />

www.krebsberatung-online.de beraten. Ich mag diese Experten. Sie kommen in<br />

ihrer Freizeit zu mir, um Eltern und Kinder gemeinsam zu beraten. Dieser Einsatz<br />

imponiert mir. Vielen Dank, liebe Helfer!<br />

8<br />

16. Februar<br />

Liebes Tagebuch,<br />

der Info-Treff im Februar. Diesmal ist Franz da. Franz Brandl nämlich, als Referent.<br />

Der Leiter der Stoma- und Darmkrebs Selbsthilfegruppe der Deutschen ILCO<br />

(Ileum Colon) aus Naumburg spricht über das Thema „Diagnose Krebs – na und,<br />

ich reise trotzdem“. Für Menschen mit künstlichem Darmausgang ein wichtiges<br />

Thema, wenn man bedenkt, wie belastend Reisen mit künstlichem Darmausgang<br />

sein können. Zur Veranschaulichung des Themas hilft eine Fotoausstellung. Sie<br />

ist das Ergebnis einer Reise durch Papua Neuguinea, auf der Betroffene und Ärzte<br />

zusammen unterwegs waren. Sie beschreibt anschaulich, wie man als Betroffener<br />

lange Reisen machen kann, wenn man sich gut vorbereitet.<br />

21. Februar<br />

Liebes Tagebuch,<br />

mein Kochstudio bittet ein zweites Mal zum Küchenstudio Micheel in den Hansering<br />

15 in Halle. Ab 16:30 wird gebacken, gekocht und verkostet.<br />

Gerd Micheel hat mir sein Studio ja am Anfang des Jahres schon für die Dauer<br />

des gesamten Projekts überlassen. Doch jetzt wird es noch besser: Vor ein paar<br />

Tagen hat mir die Techniker-Krankenkasse <strong>Sachsen</strong>-Anhalt (TK) im Rahmen der<br />

kassenindividuellen Selbsthilfeförderung einen Scheck in Höhe von 4.150 Euro<br />

überreicht. Sie findet unser Projekt gut. Und mir tut es gut, solche Freunde zu haben.<br />

Schließlich können die Krebserkrankten viel für ihre Gesundheit tun, wenn<br />

sie besser auf ihre Ernährung achten.<br />

So Ihr Lieben, meine Bücher und der Film des Monats sind auch gut. Holt sie Euch<br />

bei unserer Beate Lehrmann aus der Bibliothek im Café „ONKO-logisch“. Sie gibt<br />

es Euch gern. Mit über 850 Büchern und Romanen, mehr als 70 DVDs, 48 CDs<br />

sowie 30 CD-ROMs ist bestimmt etwas für Euch dabei. Oder Ihr findet etwas<br />

Passendes unter den 50 Videos. Das alles steht kostenfrei bereit. Übersichtlich<br />

sortiert und schnell greifbar. Übrigens: Am häufigsten werden Titel aus den<br />

Bereichen Bewegung, körperliche und seelische Entspannung und Ernährung<br />

nachgefragt.


7. März<br />

Liebes Tagebuch,<br />

die Ausstellung „Seelensteine“ ist ein Kunst-Therapie-Projekt und echt der große<br />

Wurf. Die Vernissage ist einer der bewegendsten Tage in meinen Geschäftsräumen.<br />

Alle Büros und Gänge sind ausgestaltet. Kinder von seelisch kranken Eltern<br />

besuchen uns, meine Räume sind voll. Wir fassen die Werke unter folgendem<br />

Motto zusammen: „Von tierischen und anderen Geschichten – oder: wie der<br />

Pinguin ins Rutschen kam“. Die Schau ist als Dauerausstellung konzipiert und<br />

wird bis zum 12. Mai zu bewundern sein. Danach geht sie auf Reisen. In Krankenhäuser,<br />

Arztpraxen, Büros. Mir gefällt sie. Und offenbar nicht nur mir, denn viele<br />

Leute erkundigen sich bei mir nach ihr.<br />

09. März<br />

Liebes Tagebuch,<br />

Ganz schön viel Bewegung in meinen Räumen: Anke Kühne bittet zum Gespräch<br />

der Lungenkrebs-Selbsthilfegruppe um 14 bis 16 Uhr.<br />

17. März<br />

Ich muss es noch einmal erwähnen liebes Tagebuch,<br />

BRCA (Breast Cancer) ist der wissenschaftliche Begriff des BRCA-Gens. Und damit<br />

sich alle Betroffenen und Ärzte verstehen, wird der Begriff vereinheitlicht. So nutzen<br />

die Erkrankten in England, China, Neuseeland und überall sonst auf der Welt<br />

den gleichen Begriff für die gleiche Erkrankung. Das macht die Verständigung<br />

wesentlich leichter.<br />

Der Gesprächskreis des BRCA-Netzwerks für Halle ist heute von 16 bis 18 Uhr bei<br />

mir. Er bietet Informationen über erblich bedingten Brust- und Eierstockkrebs an.<br />

19. März<br />

Heute, liebes Tagebuch,<br />

bin ich wieder unterwegs. Mindestens dreimal im Monat. Immer dann berate<br />

ich Betroffene. Das gilt natürlich auch für den Darmkrebsmonat, in dem wir uns<br />

gerade befinden. Diesmal habe ich meinen Stand in der Cafeteria des Darmkrebszentrums<br />

der Stadt Aschersleben aufgebaut.<br />

25. und 26. März<br />

Liebes Tagebuch,<br />

dieses Wochenende ist ganz wichtig für mich. Der 4. <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> Krebskongress<br />

findet im Magdeburger Gesellschaftshaus, Schönebecker Straße 129,<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 9


unter dem Motto „Was ist neu? Was hat sich bewährt?“ statt. Alle sind entsprechend<br />

aufgeregt und haben sich gut vorbereitet. Auch Prof. Böhmer hat es sich<br />

nicht nehmen lassen, die Kongressteilnehmer zu begrüßen – obwohl seine Mitarbeiter<br />

eigentlich keine Termine mehr annehmen sollten. Aber auch Ministerpräsidenten<br />

sind Menschen, und die werden manchmal rückfällig. Zum Glück, muss<br />

man sagen. Ein weiteres Mal hat er „den Finger in die Wunde gelegt“, wie Kongresspräsident<br />

Prof. Dr. Udo Rebmann meinte, und auf Finanzierungs-, Personal-<br />

und Versorgungsprobleme hingewiesen. Das tat wohl und weh zugleich: Wohl,<br />

weil es in ungeschönt sachlicher Manier geschah, und weh, weil es stimmt.<br />

Jährlich erkranken nahezu 426.800 Menschen an Krebs. Er ist nach Herz- und<br />

Kreislauferkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Ein guter Grund die Erkrankung<br />

immer wieder auf Informationsveranstaltungen und Kongressen zu<br />

thematisieren.<br />

Der Fokus des Kongresses liegt auf der Darstellung der Onkologie als interdisziplinäres<br />

Fachgebiet. Außerdem werden Bezüge zur theoretischen und klinischen<br />

Forschung, zur Epidemiologie und regionalen Versorgungsforschung beleuchtet.<br />

Themenschwerpunkte sind alle häufigen Tumorarten (wie Brust-, Prostata-, Lungen-,<br />

Darm-, Gebärmutterkrebs, Leukämien, Lymphome), onkologische Rehabilitation,<br />

psychosoziale Onkologie, sowie spezielle Themen aus der Onkologie unseres<br />

Bundeslandes. An solchen Tagen werden die Netzwerke neu ausgerichtet, Vorträge<br />

gehalten, Standpunkte oder neue Erkenntnisse ausgetauscht. Das Beste ist jedoch<br />

die Quintessenz des Kongresspräsidenten Prof. Dr. Udo Rebmann bei seinem<br />

Schlusswort: „Wir können unseren Patienten sagen: „Sie müssen nicht nach München<br />

oder Heidelberg fahren. Sie können sich gut und kompetent von Spezialisten<br />

aus <strong>Sachsen</strong>-Anhalt behandeln lassen.“ Ermutigend und motivierend!<br />

325 Ärzte, Therapeuten und Pflegende sind zum Kongress zusammengekommen,<br />

um miteinander zu reden und voneinander zu lernen. „Maßarbeit statt von der<br />

Stange“ ist eines der Schlagworte. Übertherapien sollen vermieden, Nebenwirkungen<br />

verhindert werden. Das sind die Ziele. Das Fachpublikum und die<br />

Bevölkerung treffen sich nach dem wissenschaftlichen Programm noch zu einer<br />

gesundheitspolitischen Podiumsdiskussion mit dem Thema „Bismarck am Ende?“<br />

Moderiert wurde die Runde von dem Ehemann meiner Schirmherrin, Dr. Reinhard<br />

Höppner, früher mal Ministerpräsident von <strong>Sachsen</strong> Anhalt. Das anschließende<br />

Patientenforum für krebskranke Menschen, Angehörige, Freunde und Bekannte,<br />

sowie alle Interessierten dient der Information über gynäkologische und urologische<br />

Krebserkrankungen, sowie solcher des Verdauungstraktes. Ein wichtiges und<br />

anstrengendes Wochenende. Ein wichtiges und anstrengendes Wochenende. Wir<br />

sind mit unserer Arbeit ein gutes Stück weitergekommen.<br />

10


30. März<br />

Heute muss es schnell gehen, liebes Tagebuch,<br />

der Redaktionsschluss ist längst vorbei. Jedes Quartal erscheint unser Mitteilungsblatt.<br />

Wir müssen aber noch schnell den 4. <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong>n Krebskongress<br />

einbauen. Jetzt gilt es, genau zu texten, zu layouten, alles zu bebildern<br />

und dann ab zum Druck, damit wir unser Heft in ein paar Tagen verteilen<br />

können. Es wird getütet, beschriftet, geschwatzt und Kaffee getrunken. Jana<br />

Krupik-Anacker, meine Redakteurin, scheint die Ruhe selbst. Aber innerlich steht<br />

sie manchmal schon unter Spannung. Schließlich ist das Mitteilungsblatt eines<br />

meiner wichtigsten Aushängeschilder. Aber mit einem guten Team beim Texten,<br />

Packen und Drucken wird am Ende wie immer alles gut..<br />

18. April<br />

Achtung, Achtung liebes Tagebuch,<br />

heute steht wieder etwas ganz wichtiges auf der Agenda: Einer meiner Arbeitskreise,<br />

der Arbeitskreis Rehabilitation und Sozialmedizin nämlich, findet etwas<br />

gar nicht schön, und das muss ich kurz erklären: die Mitglieder um dem Mediziner<br />

Gerhard Faber von der Teufelsbad-Fachklinik aus Blankenburg kümmern<br />

sich um Prävention von Krebserkrankungen und um die Förderung von deren<br />

Früherkennung. Sie setzen sich ein für die Unterstützung des Krebsregisters, für<br />

eine qualifizierte Nachsorge im Sinne der tertiären Prävention, für Rehabilitationsforschung<br />

und vieles mehr. All das dient dem Wohl der Krebspatienten. Bei<br />

Ungerechtigkeiten verschaffen sie sich Gehör bei der Bundesregierung. Und das<br />

haben sie getan, in Form eines öffentlichen Schreibens. Es geht um die 2010 neu<br />

eingeführten Richtlinien zur Behandlungsdauer der medizinischen Rehabilitation<br />

und darum, auf ihre ungerechte Verteilung aufmerksam zu machen. Es kann<br />

nicht sein, liebes Tagebuch, dass Gesetze oder Bestimmungen verabschiedet werden,<br />

ohne sich über alle Zusammenhänge im Klaren zu sein. In dem Fall muss<br />

man etwas unternehmen. Sonst entstehen den Betroffenen unzumutbare Nachteile.<br />

Viele Ärzte unternehmen etwas: Prof. Hans-Joachim Schmoll, Dr. Katharina<br />

Molenda, Dr. Claus-Peter Cornelius, Dr. Jürgen Schwamborn, PD Dr. Bernd Anger,<br />

Gerhard Faber und mein Chef, Sven Weise, unterschreiben das öffentliche Papier<br />

und sorgen damit deutschlandweit für Aufsehen. Ich glaube, dass wir damit<br />

viel erreichen. Schließlich arbeiten die Ärzte seit etwa zwölf Jahren sehr gut im<br />

Arbeitskreis zusammen.<br />

Ach ja, noch etwas: Unsere Broschüre zum Thema komplementäre Behandlungsmethoden<br />

ist da. Sie war längst überfällig, denn das Internet ist voll von den<br />

Angeboten scheinbar wohlmeinender Heiler, deren Qualifikation man in vielen<br />

Fällen zumindest in Frage stellen muss. Dieser für die Heilsbringer oft lukrative<br />

Markt verführt Krebspatienten in ihrer Not, darauf einzugehen. Selbst dann,<br />

wenn nicht klar ist, ob ein wissenschaftlich belegter Nutzen hinter der Therapie<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 11


steht. Diesem Missstand wollte ich etwas dagegensetzen. Sachkundige Aufklärung<br />

und Information nämlich. Und das ist inzwischen durch Förderung der<br />

Deutsche Rentenversicherung Bund und dem Verband der Ersatzkassen (VdEK)<br />

<strong>Sachsen</strong>-Anhalt gelungen.<br />

Ich möchte, dass die Betroffenen alle Möglichkeiten nutzen, um ihre Heilungschancen<br />

zu verbessern. Neben herkömmlichen Behandlungsmethoden und<br />

bewährten Standardtherapien sollen sie auch ergänzende Möglichkeiten angeboten<br />

bekommen. Aber ich möchte, dass sie dabei Orientierung erhalten. Diese<br />

Broschüre enthält folglich eine Zusammenstellung und Bewertung der gängigsten<br />

Methoden, die derzeit als ergänzende Therapien angeboten werden. Für<br />

einzelne Maßnahmen liegen Daten aus kontrollierten, klinischen Studien vor. Sie<br />

belegen deren Unbedenklichkeit und Wirksamkeit, erkennbar am Patientenvorteil,<br />

der sich insbesondere an verbesserter Lebensqualität durch Reduktion von<br />

tumor- bzw. therapiebedingten Symptomen oder Nebenwirkungen zeigt. Hier<br />

muss in der Forschung noch ganz viel getan werden. Wichtiger Hinweis: Für die<br />

Betroffenen ist es trotz der komplementären Möglichkeiten unerlässlich, sich wegen<br />

möglicher Wechselwirkungen mit ihrem behandelnden Arzt zu besprechen.<br />

12<br />

20. April<br />

Liebes Tagebuch,<br />

heute bekomme ich wieder Besuch. In meiner Geschäftsstelle zum vorabendlichen<br />

Info-Treff darf ich den Arzt und Zahnarzt Dr. Alexander W. Eckert begrüßen.<br />

Er kommt von der Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer-, und<br />

Plastische Gesichtschirurgie Halle (Saale) und spricht über „Tumore im Kopf- und<br />

Halsbereich – Diagnostik, Therapie und Nachsorge“.<br />

27. April<br />

Liebes Tagebuch,<br />

ich finde die Expertensprechstunden sehr wichtig. Wann hab ich schon mal die<br />

Möglichkeit, Mediziner direkt und in einer etwas entspannteren Atmosphäre zu<br />

befragen. Von 16 bis 18 Uhr können sich Betroffene telefonisch und per E-Mail<br />

über Schilddrüsenkrebs beraten lassen. Ihre Gesprächspartner sind Prof. Manfred<br />

Bähre, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums<br />

Halle (Saale) und Dr. Knut Hein, niedergelassener Facharzt für<br />

Nuklearmedizin in Halle (Saale).<br />

18. Mai<br />

Liebes Tagebuch,<br />

Info-Treff: „Strahlentherapie: Baustein der modernen Tumorbehandlung.“ Referent:<br />

Prof. Dr. med. Dirk Vordermark, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik


für Strahlentherapie in Halle (Saale). Ab 18 Uhr in meiner Geschäftsstelle mit<br />

vielen Interessierten. Prof. Vordermark, mein Beiratsmitglied, musste sich beeilen.<br />

Gemeinsam waren wir gerade eben noch zur Veranstaltung „Rückenwind“<br />

für Lungenkrebskranke im Händelhaus zu Gast.<br />

25. Mai<br />

Liebes Tagebuch,<br />

die Expertensprechstunde, diesmal aus psychologischer Sicht. Zu Gast sind Dr.<br />

Kerstin Krauel, Kinder- und Jugendpsychotherapeutin aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

des Universitätsklinikums Magdeburg, sowie die Psychoonkologin<br />

Dr. Ute Berndt von der Uni Halle. Ihr Thema: „Krebs und Familie“.<br />

Mein Lesecafè „ONKO-logisch“ hat wieder Zuwachs bekommen. Es sind auch<br />

Blockbuster dabei. „Entscheidung aus Liebe“ mit Julia Roberts, „Griffin & Phoenix“<br />

mit Dermot Mulroney oder „Das Beste kommt zum Schluss“ mit Jack<br />

Nicholson und Morgan Freeman. Aber auch die angebotenen Bücher sind nicht<br />

schlecht. Reinschauen lohnt sich immer.<br />

8. Juni<br />

Liebes Tagebuch,<br />

Expertensprechstunde der SAKG heute zum Thema: „Soziales/familiäres Krebsrisiko“,<br />

mit Experten vom Institut für Humangenetik der Universitätsklinikums<br />

Halle (Saale). Telefonisch und per E-Mail, wie immer von 16 bis 18 Uhr.<br />

15. Juni<br />

Liebes Tagebuch,<br />

Info-Treff: Schnupperstunde in IDOGO-Bewegungsübungen mit dem „komischen“<br />

IDOGO-Stab. Referentin Ute Henseleit aus der Rehabilitationsklinik<br />

Bad Salzelmen zeigt Übungen zur Lockerung muskulärer Verspannungen und<br />

Verkrampfungen, gezieltes Muskeltraining, Übungen zur Straffung der Tiefenmuskulatur<br />

und des Bindegewebes. Das Training führt zur Beseitigung der<br />

Meridianblockaden, aktiviert die Selbstheilungskräfte und fördert allgemeines<br />

Wohlbefinden. Toll, wie locker man dabei wird.<br />

17. und 18. Juni<br />

Heute sind wir ausgeflogen liebes Tagebuch,<br />

die BARMER-GEK und das ZDF initiieren die Aktion „Deutschland bewegt sich“.<br />

Meine Freunde und ich erweitern unsere Aktion zur Bewegung mit gesunder<br />

Ernährung. Sie heißt „Fünf am Tag“. Die Fünf steht für den geeigneten Verzehr<br />

von Obst oder Gemüse oder beidem an jedem Tag des Lebens. Unser Chef Sven<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 13


Weise, Beate Lehrmann, Bianca Hoffmann, Veronika Gwiasdowski, Maria Schimmelpfennig<br />

und Stephanie Krüger stecken Spieße mit fünf verschiedenen Obstsorten<br />

zusammen und verteilen das gesunde Naschwerk an die Teilnehmer. Das<br />

Obst liefert uns der hallesche Niedrigpreis-Markt.<br />

Auf dem Universitätsplatz, genauer am Löwengebäude, springen, hüpfen und naschen<br />

die Menschen am Freitag von 14 bis 18 Uhr und am Samstag 10 bis 18 Uhr.<br />

Sie machen Dehnungen und Verrenkungen. Den Knoten bekommen sie nur mit<br />

fachmännischer Hilfe wieder auf. – Wie lustig! ! Am Stand besuchen uns viele Prominente,<br />

so Torsten May und Michael Hull (Weltmeister im Boxen bzw. Tanzen).<br />

14<br />

22. Juni<br />

Außerdem ist unser grünes Spenden-Häuschen fertig, liebes<br />

Tagebuch.<br />

Ein echter Hingucker. Handgefertigt von der „Toys-Company“, einem Verein aus<br />

Haldensleben, der Spielzeug sammelt, aufbereitet und an gemeinnützige Einrichtungen<br />

verteilt. Es ist kostenlos zu erwerben und man kann es überall aufstellen.<br />

In Schulen, Apotheken, Praxen, beim Friseur, in Supermärkten. Hilfe kostet Geld,<br />

und jeder Cent wird gebraucht. Außerdem ist es schick und, einfach toll. - Eine<br />

gute Idee von meinem Vorstandsmitglied Lothar Braune.<br />

23. Juni<br />

Liebes Tagebuch,<br />

Jubiläen sind was Aufregendes. Zehn Jahre sind eine lange Zeit. Leute, Situationen<br />

haben sich verändert, manche sind fort, andere dazu gekommen. Freundschaften<br />

wurden geschlossen, man hat sich miteinander gefreut, vielleicht auch geärgert,<br />

auf jeden Fall viel erlebt. Die ILCO-Selbsthilfe (Ileum Colon) in Halle feiert heute<br />

so ein Jubiläum. Zeit: 15 Uhr. Ort: WSC Rabeninsel am Böllberger Weg 147 in<br />

Halle. ILCO-Ansprechpartner für Halle und Landessprecher, Roberto Stolte ist da,<br />

außerdem Darmkrebsbetroffene und ihre Angehörigen aus dem Großraum Halle<br />

und Vertreter des Bundes- und Landesverbandes. Wie war das doch damals? Mal<br />

sehen, ob ich es zusammenkriege: Bundesverband der Stomaträgervereinigung<br />

der Deutschen ILCO und die Stomatherapeutin Iris Hartmann vom Universitätsklinikum<br />

Halle (Saale) schlossen sich zusammen, um den weißen Fleck in <strong>Sachsen</strong><br />

Anhalt zu schließen. Die Deutsche ILCO wird von der Deutschen Krebshilfe gefördert<br />

und arbeitet eng mit mir, der <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong>n <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V.<br />

zusammen, und es gibt Kooperationsverträge mit den drei Darmkrebszentren in<br />

Halle (Saale). In <strong>Sachsen</strong> Anhalt existieren gegenwärtig weitere acht ILCO-Selbsthilfegruppen,<br />

die sich vernetzen. Die aus der Saalestadt zählt 35 Mitglieder.<br />

Naja, das ist doch was. Also gibt es eine ganze Menge zu feiern. Jedenfalls sind wir<br />

alle sehr stolz auf das Erreichte und auf die zehn Jahre.


24. bis 26. Juni<br />

Liebes Tagebuch,<br />

15. <strong>Sachsen</strong>-Anhalt-Tag in Gardelegen und ich bin dabei. Schließlich muss ich<br />

mich im Land bekannt machen und kann vielleicht neue Freunde finden.<br />

Man, was sind das für Tage! Ein bisschen wie Ferienlager, also wenn ich so an<br />

die Sammelquartiere denke. In einer Schule auf unterschiedlichen Unterlagen.<br />

Als unsere Frauen Beate Lehrmann, Bianca Hoffmann, Eva Thornack, Veronika<br />

Gwiasdowski und der Hahn im Korb, Thomas Knauf, am Veranstaltungsort<br />

ankommen, ist die Hütte falsch herum aufgestellt. Im strömenden Regen muss<br />

sie mit Hilfe netter Leute vom DLRG und dem ASB gedreht werden. Sonst wäre<br />

ich ganz schön aufgeschmissen. Schließlich beginnen wir rechtzeitig mit unserer<br />

Kampagne „Fünf am Tag“ und verteilen Obst. Wir haben auch den blauen Elefanten<br />

dabei. Da ist ein Glücksrad für Kinder dran. Der Deutsche Kinderschutzbund<br />

hat ihn gesponsert. Putzig, wie die Kinderaugen leuchten, wenn sie gewinnen.<br />

Auch die Großen können gewinnen. Dafür haben meine Kooperationspartner, die<br />

Reha-Kliniken im Land, gesorgt. Bei ihnen können die Erwachsenen Gesundheitswochenenden<br />

und Wellness-Päckchen gewinnen. Und siehe da: Auch Erwachsene<br />

können noch große Augen machen. Für die Verlosung aus einem Quiz am<br />

Sonntag kommt extra eine Glücksfee vom Hauptzollamt, die den reibungslosen<br />

Ablauf gewährleistet.<br />

Speziell möchte ich mich bei folgenden Firmen und Einrichtungen bedanken:<br />

Anhänger Schuhknecht GmbH Leipzig; AOK <strong>Sachsen</strong>-Anhalt, CELENUS Teufelsbad<br />

Fachklinik Blankenburg, Kaufland Gardelegen GmbH, MEDIAN Klinik<br />

Kalbe/Milde, Deutscher Kinderschutzbund, ITIS GmbH Halle (Saale), Eisenmoorbad<br />

Bad Schmiedeberg-Kur-GmbH<br />

6. Juli<br />

Der Kreis schließt sich, liebes Tagebuch,<br />

in der Onkologischen Tagesklinik im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ)<br />

des Harz-Klinikums Wernigerode-Blankenburg eröffne ich heute mit der Unterstützung<br />

der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland, die achte und<br />

vorerst letzte Außenstelle. Gäste habe ich auch, viel mehr als erwartet. Clever<br />

wie ein Fuchs suche ich nach Synergie-Effekten. Also gilt es, den Patienteninformationstag<br />

zusammen mit der Eröffnung der neu gestalteten und renovierten<br />

Praxis Hämatologie und Onkologie, unter der Leitung von Dr. Beate Dargel<br />

zusammenzubringen. Begrüßen darf ich den ärztlichen Direktor des Klinikums,<br />

Dr. Tom Schilling, viele Krebsbetroffene, deren Angehörige, Vertreter von Selbsthilfegruppen,<br />

einige Mediziner, Psychologen, Mitarbeiter aus der Pflege, dem<br />

Sozialdienst und Vertreter der Medien. Alle sind gespannt, was sich heute hier<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 15


abspielen wird. Ich unterhalte mich mit allen und wir tauschen uns aus. Die<br />

Rehabilitationskliniken des Harzkreises: die Paracelsus-Harzklinik und die Teufelsbad<br />

Fachklinik vertiefen sich mit mir und den regionalen Selbsthilfegruppen<br />

in eine Diskussion über die Bereitschaft der Patienten zur Zusammenarbeit und<br />

Therapietreue. Ergebnis: je besser die Kommunikation, umso effektiver ist die<br />

Behandlung. Tja, und meine Angebote ergänzen natürlich den Kreis der Bäder,<br />

also der Kurorte im Harz. Ab jetzt bin ich jeden zweiten Mittwoch im Monat von<br />

13 bis 16 Uhr in Wernigerode vor Ort. Meine Beratungsstellen finden sich nun an<br />

folgenden Standorten:<br />

Geschäftsstelle Halle (Saale)<br />

Paracelsusstr. 23, 06114 Halle (Saale)<br />

Tel. 0345 4788110<br />

Beratungszeiten:<br />

Montag bis Donnerstag 9.00 – 16.00 Uhr<br />

Freitag 9.00 – 14.00 Uhr<br />

Außenstellenberatung Sangerhausen<br />

AWO Kreisverband Sangerhausen e. V.<br />

Karl-Liebknecht-Str. 33, 06526 Sangerhausen<br />

Beratungszeiten: jeden ersten Mittwoch im Monat<br />

von 9.00 – 12.00 Uhr<br />

Außenstellenberatung Bernburg<br />

AWO Tagespflege im Seniorenzentrum Zepziger Weg,<br />

Andreasstr. 3, 06406 Bernburg<br />

Beratungszeiten: jeden vierten Mittwoch im Monat<br />

von 9.00 – 12.00 Uhr<br />

16<br />

Verteilung der Außenberatungsstellen des<br />

Modellprojektes 2010-<strong>2011</strong>


Außenstellenberatung Kalbe/Milde<br />

AWO Kreisverband Altmark e.V.<br />

Bahnhofstr. 27, 39624 Kalbe/Milde<br />

Beratungszeiten: jeden letzten Donnerstag im Monat<br />

von 10.00 – 13.00 Uhr<br />

Außenstellenberatung Stendal<br />

Johanniter-Krankenhaus Genthin-Stendal gGmbH<br />

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

(Eingang Ambulanz, 1. Etage)<br />

Bahnhofstr. 24 – 25, 39576 Stendal<br />

Beratungszeiten: jeden letzten Donnerstag im Monat<br />

von 14.00 – 17.00 Uhr<br />

Außenstellenberatung Wittenberg<br />

AWO Kreisverband Wittenberg e. V., Begegnungsstätte<br />

Marstallstr. 13a, 06886 Wittenberg<br />

Beratungszeiten: jeden zweiten Donnerstag im Monat<br />

von 8.30 – 11.30 Uhr<br />

Außenstellenberatung Merseburg<br />

AWO Stadtverband Merseburg e. V.<br />

Bürgerhaus, Neumarkt 5, 06217 Merseburg<br />

Beratungszeiten: jeden ersten Donnerstag im Monat<br />

von 9.00 – 12.00 Uhr<br />

Außenstellenberatung Dessau<br />

MDK <strong>Sachsen</strong>-Anhalt, Regionaldienst Dessau<br />

Am Alten Theater 9, 06844 Dessau-Roßlau<br />

Beratungszeiten: jeden vierten Donnerstag im Monat<br />

von 9.00 – 12.00 Uhr<br />

Außenstellenberatung Wernigerode<br />

Praxis für Hämatologie & Onkologie, MVZ Harz<br />

Harz-Klinikum Wernigerode-Blankenburg gGmbH<br />

Haus A, 2. Etage, Ilsenburger Str. 15, 38855 Wernigerode<br />

Beratungszeiten: jeden ersten Mittwoch im Monat<br />

von 13.00 – 16.00 Uhr<br />

Es ist gut, denke ich, dass die Leute mich jetzt auch in diesen Regionen erreichen<br />

können. Und ich sie. Damit es nicht ganz so chaotisch für meine beiden Beraterinnen<br />

Bianca Zendel und Bianca Hoffmann wird und sie sich ausreichend Zeit<br />

für die Ratsuchenden nehmen können, erfolgt die Terminvergabe für alle meine<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 17


Außenstellen über das Sekretariat. Unter der Tel.-Nr. 0345 4788110 koordinieren<br />

Inge Dietrich und Grit Lucas die Beratungstermine. Augenblicklich sind wir<br />

in <strong>Sachsen</strong>-Anhalt weiträumig erreichbar und die Betroffenen und Ihre Angehörigen<br />

kommen gerne, um allgemeine, sozialrechtliche oder psychologische<br />

Probleme mit mir zu besprechen. Das belegt auch meine Statistik: Pro Standort<br />

werden zur monatlichen Beratungszeit im Durchschnitt fünf Beratungen durchgeführt.<br />

Das ist eine ganze Menge. Darauf bin ich stolz. Für die Unterstützung<br />

möchte ich mich aber ausdrücklich noch bei der Deutschen Rentenversicherung<br />

Mitteldeutschland und dem AWO Landesverband <strong>Sachsen</strong>-Anhalt bedanken. Ihr<br />

seid großartig. Achja, es soll auch noch weiter gehen, aber erst im nächsten Jahr.<br />

Dann werden meine Außenstellen in Haldensleben und Bitterfeld-Wolfen eröffnet.<br />

18<br />

18. Juli<br />

Liebes Tagebuch,<br />

heute haben wir uns ganz schick gemacht. Außerdem müssen wir in die Maske.<br />

Wir kommen ins Fernsehen. Unser Kochstudio „Gesund mit Genuss“ bei Gert<br />

Micheel am Hansering wird gefilmt. Ein Sommerportait bei MDR-Aktuell. Schaut<br />

es Euch einfach an: http://www.youtube.com/watch?v=YxWtOPIHvXc . Einfache<br />

Suchbegriffe wie etwa „sakg“ führen natürlich auch zum Ziel. Wer hätte gedacht,<br />

dass sich das Fernsehen für mich interessieren würde, vielleicht komme ich ja<br />

noch groß raus. Da muss ich selbst ein bisschen grinsen.<br />

20. Juli<br />

Liebes Tagebuch,<br />

Info-Treff. Schweres Thema: „Zurück in den Beruf nach Krebs – berufliche Rehabilitation“.<br />

Horst Gehring von der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland<br />

referiert ab 17 in unserem Cafè „ONKO-logisch“. Wer kennt sie nicht, die<br />

Angst vor sozialem Abstieg. Dass etwas dagegen unternommen werden muss,<br />

ist ganz klar. Wie regelt man eine Arbeitsplatzanpassung? Wie koppelt man eine<br />

Neuorientierung mit Anreizen für die Arbeitgeber? Wie unterstützt die Rentenversicherung<br />

eine stufenweise Eingliederung am Arbeitsplatz?<br />

Übrigens unterstütze auch ich Hilfesuchende, zum Beispiel bei der Beantragung<br />

von Zuwendungen aus möglichen Härtefonds, bei Hilfsmitteln wie Perücken oder<br />

Rollstühlen und vielem mehr.<br />

17. August<br />

Wieder etwas gelernt, liebes Tagebuch,<br />

Klangschalentherapie, also Entspannung durch Klang. Was etwas sonderbar anmutet<br />

ist eine 5000 Jahre alte, fernöstliche Entspannungstechnik. Den Vorstel-


lungen nach entstand der Mensch aus Klang. Silke Arzt, Klangschalentherapeutin,<br />

zeigt in einem Schnupperkurs für „Klangschalenmassage“ wie sich Sorgen,<br />

Unsicherheiten und Blockaden lösen und tiefe Entspannung herbeiführen lassen.<br />

Ab 17 Uhr wird bei uns gedingt und gedongt und siehe da, die Körperwahrnehmung<br />

verbessert sich. Tatsächlich fühlen wir uns plötzlich etwas besser. Man<br />

muss eben alles ausprobieren, um sich eine Meinung zu bilden.<br />

3. September<br />

Liebes Tagebuch,<br />

ab in den Süden. Umzug vom Paulusfest im Paulusviertel zum Parkfest in die<br />

Südstadt. Meine Freunde und ich richten unsere jährliche Tombola diesmal im<br />

Pestalozzi-Park aus. Beate Gellert vom Kinder- und Jugendhaus in Halle gibt uns<br />

Raum, die Besucher über Beratungsangebote, Selbsthilfegruppen und Nachsorgemöglichkeiten<br />

zu informieren. Von 11 bis 18 Uhr darf gelost und gewonnen<br />

werden. Jedes dritte Los gewinnt. Preise gibt es von Spendern, Sponsoren und<br />

Mitgliedern. Selbsthilfegruppen basteln, nähen und fertigen niedliche Preise und<br />

Trostpreise. Es ist ein warmer Sommertag und so kommen viele Gäste. Auf diese<br />

Weise können wir gigantische 1.420 Lose zu je 50 Cent an den Mann oder die<br />

Frau bringen. Unsere Einnahmen können sich sehen lassen: Plus Spenden verbuchen<br />

wir am Ende 929,60 Euro für unsere kostenfreie Krebsberatung. Tja, das<br />

wird die Menschen freuen. Da mach ich gern einen Haken dran.<br />

7. September<br />

Heute gibt es ein großes Dankeschön für unsere Ehrenamtler,<br />

liebes Tagebuch.<br />

Ich muss aber erstmal los, wir treffen uns nämlich alle in Halle, und zwar auf<br />

dem Bahnhof. Mit Beate Lehrmann, meiner Ehrenamtskoordinatorin, haben wir<br />

uns etwas ganz besonderes als Ehrenamts-Dankeschön ausgedacht, nämlich ein<br />

Sommerfest. Wir schnappen uns die Ehrenamtlichen und fahren an den Eingang<br />

zum Mansfelder Land, nach Müllerdorf. Dort verschlägt es uns in ein mittelalterliches<br />

Landwirtschafts- und Heimatmuseum. Als Überraschung für die Ehrenamtlichen<br />

sind Selbst-ist-die-Frau und Selbst-ist-der-Mann angesagt. Es wird<br />

gedroschen. Nein, nicht auf den Nachbarn, sondern auf Getreide. Wir müssen<br />

Wasser holen, vom Brunnen mit Eimern und Tragejoch. Dann geht es mit Stampfer<br />

und Waschbrett ans Wäsche waschen. Das ist gut, ich wollte sowieso schon<br />

immer mal wissen, wie sich ein Waschbrett anfühlt. Denn oft genug spricht man<br />

ja vom so genannten Waschbrettbauch. Nebenbei sehen wir uns an, wie die<br />

Menschen in den Zeiten von Frondiensten und Leibeigenschaft lebten: Die Stube,<br />

das Kinderzimmer, die Räucherkammer, alte Utensilien, wie Zinkkrüge, Ackerwerkzeuge.<br />

Am Ende gibt es einen wahrhaft leckeren Gaumenschmaus. Ein sehr<br />

schöner Tag. Meinen Ehrenamtlichen gefällt es.<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 19


Bei mehr als 50 ehrenamtlichen Helfern, Einrichtungen mit Ehrenamtsaktionen<br />

und Praktikanten darf ich nicht vergessen, alle zu erwähnen. Deshalb jetzt an<br />

dieser Stelle ganz lieben Dank:<br />

Henning Anacker, Barner Event, Angelika Böttcher, Helga Borrmann, Stefan<br />

Brückmann, Kerstin Bulka, Elke Cario, Arne Conrad, Karin Dankner, Christian-<br />

Michael Deutsch, Gerhard Gängel, Christine Glöde, Verena Grimm, Christa<br />

Grüschow, Veronika Gwiasdowski, Peggy Hecht, Andreas Hintsche, Sven<br />

Hunold, Itis GmbH, Rosel Jank, Jutta Jeschke, Thomas Knauf, Ingrid Knorek,<br />

Anita Kopf, Daniela Kornhoff, Stephanie Krüger, Christine Leopold, Grit Lucas,<br />

Barbara Mann, Roswitha Müller, Bernd Nagel, Marlies Poethke, Joerg Pohl,<br />

Renate Sacher, Maria Schimmelpfennig, Sandra Schmeil, Ellen Schwarz, Julia<br />

Thiemann, Brigitte Thomas, Eva Tornack, Katharina Winker, Renate Zickhardt<br />

Eigentlich verstehen wir uns als große Familie, die sich für kranke Menschen verantwortlich<br />

fühlt. Insofern hebe ich nur ungern einzelne Helfer heraus. Nun ist es<br />

aber auch so, dass besondere Leistungen begehrt oder teuer sind oder wichtige<br />

Dinge im Alltag liegen bleiben. Wären da nicht die, die im Hintergrund wirken.<br />

Hochachtung und Dank deshalb noch einmal ganz besonders an:<br />

Meine guten Seelen Roswitha Müller, Veronika Gwiasdowski und Eva Thornack<br />

sind mir sehr ans Herz gewachsen. Sie kümmern sich um mich und meine Freunde,<br />

so als gehörten wir zu ihren Familien. Sie nehmen sich ganz besonders viel<br />

Zeit und sind fast täglich für mich da.<br />

„Last but not least“ möchte ich an dieser Stelle unsere Anwälte Verena Grimm<br />

und Christian-Michael Deutsch herausstellen, die sich ehrenamtlich für Betroffene<br />

in sozialrechtlicher Situationsklärung bei Widerspruchsverfahren oder bei<br />

einem Sozialgerichtsverfahren einbringen. Sie helfen in schweren Fällen bei Sozialgerichtsverfahren,<br />

zum Beispiel im Rentenrecht, Schwerbehindertenrecht, bei<br />

Fragen zur Grundsicherung, bei Sozialleistungen und bei der Wiedereingliederung<br />

auf dem Arbeitsmarkt. Das ist für viele Betroffene alleine nicht zu stemmen<br />

und wäre ohne rechtlichem Beistand der kooperierenden Rechtsanwälte für die<br />

Betroffenen ganz schwer. Also ganz herzlichen Dank.<br />

20<br />

17. September<br />

Ganz schön was los in diesem Monat, mein lieber Scholli … äh<br />

liebes Tagebuch,<br />

„Freiwillig etwas bewegen“. Naja, wenn mich die vielen Freiwilligen unterstützen,<br />

bin ich natürlich auch beim 7. Freiwilligentag in Halle dabei. Meine Freunde<br />

und ich sind auf dem Marktplatz in Halle vor Ort. Wir betreuen das Projekt<br />

„Leseratten beißen an“. Wir stehen mit Büchern und Kuchen an einem Stand und<br />

ermutigen die Leute zum Anbeißen und Lesen. Als prominentesten Verkäufer


kann ich den Landtagsabgeordneten Swen Knöchel gewinnen. Verkaufstalent<br />

Beate Lehrmann ist zusammen mit Brunhilde Kupfer, Brigitte Thomas, Christel<br />

Held, Anita Kopf und Bianca Hoffmann am Start. Zusammen verkaufen sie 23<br />

Kuchen, 24 Nussecken sowie unzählige Bücher. Ariane Lösch steuert vegetarischen<br />

Kuchen bei. Tja, da guckst Du, liebes Tagebuch, vegetarisch bedeutet in<br />

diesem Fall, dass er glutenfrei ist. Das ist mir auch neu. Familie Cario hilft beim<br />

Transport. Der Erlös von insgesamt 564,92 Euro wird für die kostenlose Krebsberatung<br />

verwendet.<br />

21. September<br />

Liebes Tagebuch,<br />

Info-Treff am Mittwoch. Die Medizinerin Evelin Döring-Paesch, von der Gesellschaft<br />

für Biologische Krebsabwehr referiert ab 17 über „Möglichkeiten und<br />

Grenzen komplementär onkologischer Therapien“. Die Hütte ist voll. Sicher liegt<br />

das auch daran, dass Frau Döring-Paesch, selbst Betroffene, von jahrzehntelanger<br />

Erfahrung zehren und zu den Menschen einen besonderen Draht aufbauen<br />

kann. Zudem rücken komplementär onkologische Therapien immer mehr in den<br />

Vordergrund.<br />

28. September<br />

Liebes Tagebuch,<br />

die septemberliche Expertensprechstunde behandelt den wichtigen Punkt<br />

„Komplementäre Behandlungsmethoden“. Am Anfang meines Tagebuchs informierte<br />

ich detailliert über meine neue Broschüre. Heute können sich Betroffene<br />

telefonisch und per E-Mail Rat sichern. Frau Dr. Annette Voigt, leitende Ärztin<br />

der Frauenklinik am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, war federführend für<br />

umfassende Beratung bei mir aktiv. Das heißt, nicht direkt, wir haben erstmals<br />

eine Telefonschaltung nach Nordrhein-Westfalen hergestellt.<br />

1. Oktober<br />

Oktober ist Brustkrebsmonat, liebes Tagebuch,<br />

wir müssen uns ein bisschen reinknien, denn die bundesweite „Aktion Lucia<br />

<strong>2011</strong>“ steht auf dem Programm. Bei solchen Städte-übergreifenden Aktionen<br />

bin ich immer besonders aufgeregt, denn ich habe das Gefühl an etwas ganz<br />

Großem teilzuhaben. „Lucia“ ist die „Lichtträgerin“. Sie bringt Licht in das dunkle<br />

Kapitel „Brustkrebs in Deutschland“ und in die Herzen der Leidenden. 49 Kerzen<br />

werden in vielen Städten entzündet, das symbolische Gedenken an die 49 Frauen,<br />

die jährlich deutschlandweit an Brustkrebs sterben. Eine Kerze leuchtet auch<br />

für Schirmherrin und Initiatorin Dr. Regine Hildebrandt, die den Kampf leider<br />

kurz nach der Gründung der „Aktion Lucia“ verloren hat. Am späten Nachmittag<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 21


wird der Brustkrebsmonat in der kleinen Kapelle des Krankenhauses St. Elisabeth<br />

und St. Barbara in Halle eingeleu(ch)tet. Gleichzeitig ist das der Auftakt eines<br />

Veranstaltungsprogramms. Mein Chef, Sven Weise, die Mitarbeiterinnen Bianca<br />

Hoffmann und Beate Lehrmann, Jasmin Chaghouri vom lokalen Bündnis für<br />

Familie der Stadt Halle, Dr. Walter Asperger, Ärztlicher Direktor des St. Elisabeth<br />

Krankenhaus starten das „Herzkissenprojekt“ in der Mauerstraße 5. Zuvor gibt es<br />

noch einen Vortrag über das Mammografie-Screening von Dr. Dirk Breuer. Weißt<br />

du was das ist!? – „Heart pillow“ (Herzkissen). Die Idee stammt ursprünglich aus<br />

Amerika. Nancy Friis-Jensen, eine dänische Krankenschwester, bringt diese überaus<br />

praktische Idee mit nach Europa. Ein Netzwerk aus ehrenamtlichen Helfern<br />

näht in Skandinavien und Deutschland Herzkissen für die Betroffenen. Wozu?<br />

Zum einen haben sie einen enormen psychologischen Effekt, sie machen nämlich<br />

Mut. Es tut gut, zu wissen, das Menschen uneigennützig etwas für Kranke<br />

gestalten. Der Zweite, sehr wichtige Faktor ist die Schmerzlinderung. Betroffene<br />

tragen die Kissen unter den Achselhöhlen, dort wo die Beschwerden am größten<br />

sind. So wird es nach einer Operation erträglicher, Lymphknotenschwellungen<br />

und Reibungen in diesem Bereich auszuhalten. Außerdem kann das Herz beim<br />

Autofahren den Gurt polstern.<br />

Neben der Projektvorstellung werden erste Kissen unter den Patienten verteilt.<br />

Außerdem werden unter den Patienten erste Kissen verteilt. Das erfordert viel<br />

soziales Engagement, die Selbsthilfegruppen helfen beim Nähen und Verteilen.<br />

Mein Wunsch: Es sollten sich noch mehr Menschen an diesem Projekt beteiligen.<br />

Unser Ziel lautet nämlich, jeder der 2100 in unserem Bundesland an Brustkrebs<br />

erkrankten Frauen ein solches Herzkissen schenken zu können.<br />

22<br />

3. Oktober<br />

Ich habe eine Neue, liebes Tagebuch,<br />

eine neue Mitarbeiterin. Was dachtest du denn? Sie hat heute ihren ersten Arbeitstag<br />

und wird das Projekt „Bibliothek auf Beinen“ betreuen. Wenn die Patienten<br />

nicht in meine Bibliothek „ONKO-logisch“ kommen können, kommt Frau<br />

Nitsche eben zu ihnen an die Betten. Die <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong><br />

nutzt dazu eine mit fünf halleschen Kliniken bestehende Kooperation. Zusammen<br />

mit Frau Nitsche entwickele ich eine Struktur, die es uns erlaubt, den Patienten<br />

während der stationären Therapien Informationen, Bücher und verschiedene<br />

Medien anzubieten. Frau Nitsche koordiniert das Netzwerk zwischen den Kliniken,<br />

um den Bedarf an die Bedürfnisse der Betroffenen anzupassen. So können<br />

die Betroffenen unsere reichhaltige Bibliothek nutzen. Das trägt maßgeblich zur<br />

Krankheitsbewältigung bei, bietet psychosoziale Unterstützung und fördert die<br />

nötige Therapietreue. Eine gute Idee.


6. Oktober<br />

Liebes Tagebuch,<br />

das Teichfest im Zusammenwirken mit der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland<br />

(DRV) ist mit dem Bücher- und Kuchenbasar und dem Volleyballturnier<br />

der absolute Knaller. Die SAKG-Mannschaft belegt einen sensationellen<br />

dritten Platz. Initiiert durch unseren Chef Sven Weise gibt unser Team aus Ehrenamtlichen<br />

ein gutes Bild ab. Auf dem Gelände der DRV Mitteldeutschlands geht<br />

von 14 bis 17 Uhr so richtig die Post ab. Die 185,50 Euro vom Kuchenbasar und<br />

die 61,50 Euro vom Bücherbasar fließen direkt in das Herzkissenprojekt.<br />

8. Oktober<br />

Liebes Tagebuch,<br />

So, nun ist es so weit, wir gehen auf Tournee. Das Projekt „Kochkurs“ kann auf<br />

andere Orte ausgeweitet werden. Zum ersten Mal kommen Betroffene in Sangerhausen<br />

zusammen. Ernährungsberaterin Haike Seeger eröffnet mit der Informationsveranstaltung<br />

„Ernährung und Krebs“ im AWO-Begegnungszentrum, in<br />

der Oberröblinger Straße 1a das beleibte, ähm … beliebte Kochtreffen. Zu diesem<br />

ersten Termin stellen wir unsere Erfahrungen vor. Gekocht wird beim nächsten<br />

Mal.<br />

12. Oktober<br />

Einer meiner Arbeitsgruppen liebes Tagebuch,<br />

ist der APOSA. Der APOSA – wie war das doch gleich!? Also – APOSA ist der Arbeitskreis<br />

Psychosoziale Onkologie <strong>Sachsen</strong>-Anhalt. Und weil ich einmal dabei<br />

bin, gebe ich dir auch gleich die Eckpunkte mit: Er besteht seit 1996. 2005 hat er<br />

sich uns angeschlossen. APOSA steht unter Leitung von Peggy Hecht, Diplom-<br />

Psychologin aus der Rehaklinik Kalbe/Milde. Er arbeit mit Akutkrankenhäusern<br />

zusammen, aber auch mit Rehakliniken, Beratungsstellen, Nachsorgeeinrichtungen,<br />

niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten. Die Mitglieder bilden<br />

Netzwerken, organisieren Weiterbildungen für psychosozial Tätige, koordinieren<br />

psychosoziale Behandlungsmethoden für Tumorpatienten und gestalten Angebote<br />

zur klinisch-psychoonkologischen Fallsupervision. Und sie treffen sich<br />

einmal im Jahr zu einer Jahrestagung. In diesem Jahr steht sie unter dem Motto<br />

„Sekundäre Traumatisierung und Burnout“ und wird heute von 10 bis 15:30 Uhr<br />

in der MEDIAN-Klinik in Kalbe/Milde stattfinden.<br />

Es geht aber mal nicht um Patienten. Peggy Hecht und die Onkologie-Chefärztin<br />

Dr. Katharina Molenda bemühen sich um Prävention. Darum, dass die Mitarbeiter<br />

nicht selbst zu Patienten werden. Klingt ein bisschen seltsam, kann aber<br />

passieren. Auch Mediziner, Pflegekräfte und Psychologen müssen zuweilen selbst<br />

aufgefangen werden. So beschreibt es Frau Dr. Molenda aus eigener Erfahrung:<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 23


„Es gibt Tage, an denen man an seine Grenzen gerät. Die Arbeit mit krebskranken<br />

Patienten ist oft eine Gratwanderung zwischen Mitgefühl, Ohnmacht und<br />

Distanz.“ Auch Dr. Evelin Ackermann macht in ihrem Vortrag (sekundäre Traumatisierung)<br />

deutlich, dass man immer wieder Verantwortung für andere tragen<br />

müsse, Entscheidungen unter Zeitdruck fällen muss. Und sie erlebt auch, dass<br />

Schicksale unabwendbar sein können. Diese Last kann mitunter zu schwer werden.<br />

Burnout, so der Referent Dr. Thilo Hoffman, kann eine Folge davon sein. Es<br />

ist also ein sehr ernst zu nehmendes Thema. Fazit: Man sollte also für die Mitarbeiter<br />

und Ärzte unterstützende Maßnahmen treffen. Nur so kann der APOSA<br />

weiterhin effektiv für die Krebspatienten da sein. Sven Weise, mein Geschäftsführer,<br />

ist mit einem Beitrag über ambulante psychoonkologische Beratungen<br />

vor Ort.<br />

24<br />

15. Oktober<br />

Liebes Tagebuch,<br />

„nur gut, das ich zufällig über den Markt gegangen bin“, sagt eine Frau zu mir als<br />

ich gedankenversunken an meinem Infostand das Informationsmaterial ordne.<br />

Sie hat die vielen Pressemeldungen offenbar übersehen. Man kann gar nicht<br />

laut genug klappern, wenn es um wichtige Veranstaltungen geht. Aber egal, es<br />

sind viele gekommen, zur Freude der <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong>n <strong>Krebsgesellschaft</strong><br />

und zum Nutzen der Menschen. Krebsaktionstag im Stadthaus zu Halle mit den<br />

Tumoristen. Nein, ich habe mich nicht verschrieben, die Tumoristen sind ein<br />

Improvisationstheater aus Berlin. Kein Text, keine Handlung sind einstudiert.<br />

Wolfgang, eigentlich Professor Wiegand, Leiter und Gründer der Gruppe und<br />

selbst Krebsbetroffener, wie alle anderen Schauspieler, geht auf die Menschen im<br />

Publikum zu. Er fragt etwas, die Menschen erzählen. Ergibt sich eine Darstellung,<br />

bauen die Frauen der Gruppe eine Handlung auf und fangen an zu spielen. Als<br />

Fluid, Chorus oder Open Space – Fachchinesisch. Das Ergebnis ist sensationell.<br />

Die Zuschauer kriegen sich gar nicht mehr ein. Sie sind fast geneigt, den Grund<br />

des Aktionstags zu vergessen. Ein bisschen sollen sie das ja auch.<br />

Die Vorträge in den verschiedenen Räumen sind trotzdem wichtig. Über Darmkrebs,<br />

Hautkrebs und Therapienebenwirkungen wird gesprochen, Krankheits-<br />

und Alltagsbewältigung werden zum Thema gemacht. Es geht darum, dass<br />

man nicht mehr nach dem Gießkannenprinzip „chemotherapiert“ wird, sondern<br />

mit Hilfe der molekulargenetischen Therapieindividualisierung. Das ist ein<br />

riesen Fortschritt in Bezug auf die Lebensqualität. Voller Stolz möchte ich eine<br />

Brustkrebserkrankte Besucherin zitieren, die gezielt zu Infoveranstaltungen der<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong>n <strong>Krebsgesellschaft</strong> geht, nicht weil sie besonders ängstlich<br />

oder unsicher wäre, sondern: „Ich möchte es einfach nur wissen!“ Und weil sie so<br />

einen zufriedenen Gesichtsausdruck hat, schließe ich daraus, die Theatergruppe<br />

war auch ein Volltreffer.<br />

An dieser Stelle möchte ich dir meine Geschäftsstelle zeigen und meine engsten


Vertrauten vorstellen. Von dem meisten hast du sicher schon gehört oder gelesen,<br />

aber schau mal wie sie alle aussehen und was meine Freunde und ich tatsächlich<br />

alles machen.<br />

Zu unserer Geschäftsstelle muss ich noch etwas sagen. Sie befindet sich in der<br />

Paracelsusstraße 23, 06114 Halle (Saale), auf dem Gelände der Deutschen Rentenversicherung<br />

in der dritten Etage im Haus 3. Telefonisch ist sie über unser<br />

Krebsberatungstelefon unter der Nummer 0345 4788110 zu erreichen. Natürlich<br />

kann man sich auch schriftlich an uns wenden. Das geht per Post, per E-Mail über<br />

info@krebsgesellschaft -sachsenanhalt.de und per Fax über 0345 4788112. Und<br />

man kann sie aufsuchen – man fährt mit der Straßenbahnlinie 1 in Richtung Frohe<br />

Zukunft und steigt am Wasserturm oder an der Äußeren Hordorfer Straße aus.<br />

Montags bis Donnerstags ist von 9 Uhr bis 16 Uhr und freitags von 9 Uhr bis 14<br />

Uhr immer jemand da, und wer in dieser Zeit nicht kann, der vereinbart einfach<br />

einen anderen Beratungstermin.<br />

Was umfasst eigentlich das Beratungsangebot der <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong>n <strong>Krebsgesellschaft</strong>?<br />

Folgendes:<br />

Allgemeine Informationen<br />

• Broschüren und Literaturempfehlungen zu einzelnen Krebserkrankungen<br />

und deren Prävention<br />

• Vermittlung an Selbsthilfegruppen, spezialisierten Kliniken, Ärzten,<br />

• Pflegeeinrichtungen, Hospizen u. a.<br />

• Auskunft über Kursangebote in der Nachsorge (z. B. Entspannungskurse,<br />

• Kunsttherapie, Rehabilitationsangebote, Angehörigenseminare u. a.)<br />

Sozialrechtliche Unterstützung<br />

• Rehabilitation und Erwerbsminderungsrente<br />

• Krankengeld, Pflegegeld und / oder andere finanzielle Hilfen<br />

• Schwerbehindertengesetz und -ausweis<br />

• Belastungsgrenzen für Zuzahlungen und Fahrtkosten<br />

• Antragsbearbeitung für den Härtefonds der Deutschen Krebshilfe e. V.<br />

• Hilfe bei der Antragsstellung und Klärung bei unterschiedlichen Ämtern etc.<br />

Psychosoziale Gespräche<br />

• Entlastung in der Krisensituation<br />

• Besprechen belastender Gefühle und Gedanken<br />

• Erkennen und Mobilisieren von Ressourcen<br />

• Begleitung von Entscheidungsprozessen<br />

• Einzel-, Paar- und Familienberatung<br />

•<br />

Auseinandersetzung mit Krankheit und Gesundheit, Leben, Sterben und Tod<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 25


Nun zeichnet sich eine Geschäftsstelle vor allem auch durch die Leute aus, die<br />

dort arbeiten. Ich stelle sie dir mal vor:<br />

• Sven Weise<br />

Geschäftsführung, Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Bianca Zendel<br />

Psychoonkologische Beratung (Schwerpunkte: Angehörige, Soziales), Projektmanagement,<br />

Krebsberatung Online<br />

• Bianca Hoffmann<br />

Projektmanagement, Psychoonkologische Beratung (Schwerpunkt Soziales),<br />

Selbsthilfe, Krebsberatung Online<br />

• Dr. phil. Ute Berndt<br />

Psychoonkologische Beratung<br />

• Dipl.-Psych. Arne Conrad<br />

Krebsberatung Online<br />

• Jana Krupik-Anacker<br />

Redaktion Mitteilungsblatt „leben“, Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Beate Lehrmann<br />

Lesecafé „ONKO-logisch“, Ehrenamtskoordinatorin<br />

• Manuela Nitsche<br />

Projekt „Bibliothek auf Beinen“<br />

• Inge Dietrich<br />

Sekretariat<br />

• Grit Lucas<br />

Sekretariat<br />

26


•<br />

Sekretariat<br />

Schau mal, und so sehen meine Leute aus: Beate Lehrmann, Grit Lucas, Inge Dietrich,<br />

Sven Weise, Bianca Hoffmann, Bianca Zendel, Jana Krupik-Anacker (v. l. n. r.)<br />

17. Oktober<br />

Liebes Tagebuch,<br />

der erste tatsächliche Kochkurs „Kochstudio für Krebsbetroffene“ findet nun<br />

endlich in Sangerhausen statt. Haike Seeger ist ab 16 beim AWO Kreisverband<br />

Mansfeld-Südharz e. V. in der Karl-Liebknecht-Straße 33 zu finden. Parallel steht<br />

Beate Lehrmann ab 16:30 in Halle an den Töpfen. Jedenfalls sind wir sehr stolz,<br />

dass unsere Kochidee so gut ankommt. Ich freue mich über volle Häuser an<br />

beiden Orten und hoffe, dass wir nach den drei geplanten Kochkursen in Sangerhausen<br />

im nächsten Jahr weitermachen können. An beiden Standorten, versteht<br />

sich.<br />

29. Oktober<br />

Liebes Tagebuch,<br />

auch ich, die <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong>, trete mal als Sponsor auf.<br />

So zum 13. Familien-Infotag „Aktiv gegen Krebs“ in der Magdeburger Johanniskirche.<br />

Mit 1.000 Euro und einem Info-Stand bin ich dabei. Eingeladen wurde ich<br />

vom Tumorzentrum Magdeburg/<strong>Sachsen</strong>-Anhalt e. V.. Der Veranstalter hat mit<br />

seinen zahlreichen Partnern ein breit gefächertes Programm für in diesem Jahr<br />

1.400 Besuchern gezimmert. Etwa 25 Ärzte aus dem Klinikum, aus Fachkliniken<br />

der Region und Facharztpraxen geben Vorträge und Diskussionsrunden. Es geht<br />

um Prävention, Früherkennung und Therapien. Ein Zitat von Dr. Beatrix Böhme<br />

vom Tumorzentrum bringt es auf den Punkt: „Die anhaltende Resonanz bestätigt<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 27


uns, dass diese Themen nichts an Aktualität eingebüßt haben. Aber vor allem bei<br />

der Vorbeugung sehen wir noch einen großen Aufklärungsbedarf.“ Beratungsstellen<br />

und Selbsthilfegruppen ergänzen das Angebot. Eine begehbare Gebärmutter<br />

ist für Gymnasiasten aus dem Albert-Einstein Gymnasium eine gute und<br />

anschauliche Ergänzung für ihren Biologieunterricht.<br />

Ein ebenfalls schwieriges Thema kommt heute aufs Tablè. Das Krankenhaus St.<br />

Elisabeth und St. Barbara in Halle und die <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong><br />

e. V. richten eine Patientenveranstaltung für weibliche Patienten mit Genitaltumoren<br />

und ihre Angehörigen sowie für Interessierte aus. Sie ist gut besucht.<br />

Die Zunahme der Krebserkrankungen an den äußeren weiblichen Genitalien ist<br />

ein sehr sensibles, gleichwohl wichtiges Thema. Die schnelle Entwicklung der<br />

Medizin ermöglicht gegenwärtig rasche Änderungen der Therapien. Sie zeigt<br />

regelmäßig neue therapeutische Möglichkeiten auf. Junge Frauen und Mütter<br />

konnten sich über den Stand der vorbeugenden Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs<br />

informieren. Außerdem werden Änderungen bei Nachsorge und<br />

Rehabilitation erörtert. Als Referenten sind vor Ort: Dr. Tilman Lantzsch, Chefarzt<br />

am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara, Grit Gardelegen, Leiterin der<br />

Selbsthilfegruppe Krebs bei Frauen – Genitaltumore und der Geschäftsführer der<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong>n <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V., Sven Weise.<br />

28<br />

3.November<br />

Traurig bin ich heute, liebes Tagebuch,<br />

Freud und Leid liegen so nah beieinander. Einerseits freue ich mich, wenn wir<br />

so vielen Menschen Trost spenden und tatsächlich helfen können. Andererseits<br />

trauern auch wir und beklagen einen schweren Verlust, den die Gesprächsgruppe<br />

Brust-, Haut- und seltene Krebserkrankungen erleidet. Die rastlose, engagierte<br />

und beliebte Frau Weißing hat unsere Welt verlassen. Nach dem ersten Schock<br />

über den Verlust und in angemessener Trauer, übernimmt Frau Kühnapfel die Leitung<br />

und spricht heute ein erstes Mal als Leiterin zu den Mitgliedern. Wir werden<br />

Frau Weißing in guter Erinnerung behalten.<br />

5. November<br />

Liebes Tagebuch,<br />

meine Freunde und ich machen trotz schlechter Nachrichten weiter, schließlich<br />

dürfen wir alle anderen nicht vergessen.<br />

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) tut es. Die Caritas und<br />

die AWO tun es. Diakonie und BKK tun es auch. Was? Onlineberatung! Ich mache<br />

das auch schon eine ganze Weile, aber jetzt ist alles moderner.<br />

„www.krebsberatung-online.de“ in die Adresszeile und los geht es. Oder fast. Einmal<br />

kurz angemeldet und Ihr seid mittendrin. Über die Internetseite der SAKG –<br />

www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de – kommt Ihr ebenfalls ganz schnell


zur Onlineberatung. In maximal 48 Stunden erhaltet Ihr Antworten auf Eure Fragen.<br />

Ein gut ausgebildetes und erfahrenes psychoonkologisches Beratungsteam<br />

steht für sensible Fragestellungen bereit. Dazu gehören ein Diplompsychologe<br />

und zwei Psychoonkologinnen. Was ist noch wichtig? Die Oberflächen sind<br />

selbsterklärend dargestellt und lassen sich einfach finden und bedienen. Die<br />

Sicherheit mit SSL-Verschlüsselung ist eingerichtet und die Anonymität und<br />

Schweigepflicht werden äußerst ernst genommen.<br />

7. November<br />

Ich bekomme weitere Unterstützung, liebes Tagebuch,<br />

die Saalesparkasse macht etwas ganz Tolles, sie veranstaltet das PS-Lotteriesparen.<br />

Nicht nur um zu gewinnen und zu sparen. Sie verwendet die Zweckerträge,<br />

so heißen Teile des Lospreises, für gute Zwecke. So kommen in einem Halbjahr<br />

rund 93.000 Euro zusammen. 200 gemeinnützige Einrichtungen kommen in den<br />

Genuss einer Zuwendung. Ich erhalte 2.500 Euro für den Materialeinkauf unseres<br />

Herzkissen-Projekts. Das wird den Krebspatienten sehr gefallen.<br />

8. November<br />

Liebes Tagebuch,<br />

ab 16 Uhr findet unsere jährliche Mitgliederversammlung statt. Wir betrachten<br />

die vergangenen Aktivitäten, reden über neue Projekte und Vorhaben und beschließen<br />

Veränderungen. Mein geschätzter und langjähriger Mitstreiter Lothar<br />

Braune scheidet aus und auch Rudolph Sickel wird aus dem Vorstand verabschiedet.<br />

Weißt du, es kommt immer mal Bewegung in die Mitgliedschaften, das ist<br />

nichts schlimmes, es muss aber von allen beschlossen werden. Deshalb, liebes<br />

Tagebuch, treffen wir uns alle einmal im Jahr.<br />

Wir gewinnen Herrn PD Dr. Dr. Reinhard Schück, Chefarzt am Städtischen Klinikums<br />

Dessau, als neues Vorstandsmitglied. Der nette Franke aus Nürnberg ist<br />

begeisterter Hobbypilot und ausgezeichneter Chirurg und gleichzeitig Doktorvater<br />

für bislang 50 Doktoranden der Martin-Luther-Universität in Halle. Als Chef<br />

eines von 18 Tumorzentren in Deutschland ist er ein Gewinn für die <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong>.<br />

Du kannst dir auch alles sehr übersichtlich in einem Organigramm anschauen.<br />

Eine Grafik gibt dir auch einen Überblick, wer unsere Schirmherrin ist, zeigt die<br />

Ehrenmitglieder, die Arbeitskreise, den Vorstand und meinen Beirat. Alle haben<br />

sich der Hilfe verschrieben und die meisten machen das neben oder nach ihrer<br />

eigentlichen Arbeit.<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 29


Aufbauorganisation der <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong>n <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V.<br />

Geschäftsstelle der <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong>n <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V.<br />

30<br />

Aufbauorganisation der <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhaltische</strong>n <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V.<br />

Gründung 2000<br />

Mitglieder 31 juristische Personen<br />

212 natürlich Personen<br />

Beirat<br />

Ehrenvorsitzender<br />

Schirmherrin<br />

Berufung<br />

Beratung<br />

Mitgliederversammlung<br />

Wahl<br />

Beteiligung<br />

Vorstand Arbeitskreise<br />

Gründung<br />

Verwaltung<br />

Geschäftsstelle<br />

Beteiligung<br />

Stand 2012


Schirmherrin<br />

Renate Höppner<br />

Ehrenvorsitzender<br />

Prof. Dr. med. Albrecht Gläser<br />

Der Vorstand Der Beirat<br />

• Vorsitzender<br />

Prof. Dr. med. Hans-Joachim Schmoll<br />

Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin<br />

IV, Universitätsklinikum Halle (Saale)<br />

• stellv. Vorsitzender<br />

Prof. Dr. med. Günther Gademann<br />

Direktor der Klinik für Strahlentherapie,<br />

Universitätsklinikum Magdeburg A. ö. R.<br />

• AWO Landesverband <strong>Sachsen</strong>-Anhalt e. V.<br />

vertreten durch Martin Höckmann<br />

• BARMER GEK<br />

vertreten durch Katrin Trinkmann<br />

• Lothar Braune (bis 11/<strong>2011</strong>)<br />

Privatperson<br />

• Prof. Dr. med. Jörg Frommer<br />

Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin<br />

und Psychotherapie, Universitätsklinikum Magdeburg<br />

A. ö. R.<br />

• Prof. Dr. phil. habil. Margarete Landenberger<br />

stellv. Direktorin des Institutes für Gesundheitsund<br />

Pflegewissenschaft, Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg<br />

• Dr. med. Tilmann Lantzsch<br />

Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und<br />

Geburtshilfe, Krankenhaus St. Elisabeth und St.<br />

Barbara Halle (Saale)<br />

• Prof. Dr. med. Wilfried Mau<br />

Direktor des Institutes für Rehabilitationsmedizin,<br />

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

• Dr. med. Katharina Molenda<br />

Chefärztin Onkologie, MEDIAN-Klinik Kalbe/Milde<br />

• Prof. Dr. med. habil. Karsten Ridwelski<br />

Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie,<br />

Klinikum Magdeburg gGmbH<br />

• Rudolf Sickel (bis 11/<strong>2011</strong>)<br />

Geschäftsführer, Medizinischer Dienst der Krankenversicherung<br />

<strong>Sachsen</strong>-Anhalt e. V.<br />

• PD Dr. Dr. med. habil. Reinhard Schück<br />

(ab 11/<strong>2011</strong>) Chefarzt der Klinik für Allgemeinund<br />

Viszeralchirurgie, Städtisches Klinikum<br />

Dessau<br />

Arbeitskreise<br />

• Rehabilitation und Sozialmedizin<br />

• Pflegende in der Onkologie (APO)<br />

•<br />

Psychosoziale Onkologie <strong>Sachsen</strong>-Anhalt (APOSA)<br />

• Dr. med. Walter Asperger<br />

Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie,<br />

Krankenhaus St. Elisabeth und<br />

St. Barbara Halle (Saale)<br />

• Andreas Bonke<br />

Spezialberater Investment (PrivatMandat Aktiv),<br />

Deutsche Bank AG<br />

• Prof. Dr. med. Dirk Vordermark<br />

Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie,<br />

Universitätsklinikum Halle (Saale)<br />

• Karin-Maria Wagner<br />

Patientenvertretung, ILCO-Selbsthilfegruppe<br />

Dessau<br />

• Martin Warlies<br />

Rechtsanwalt, Halle (Saale)<br />

• Rüdiger Bolze<br />

Vertretung der Selbsthilfegruppen, Selbsthilfegruppe<br />

Prostatakrebs Halle (Saale)<br />

• Dr. med. Henning Friebel (bis 11/<strong>2011</strong>)<br />

Präsident der Landesärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<br />

Anhalt<br />

• Iris Hartmann<br />

Vertretung der onkologischen Pflege<br />

• Regina Herrmann<br />

Patientenvertretung, Frauenselbsthilfe nach<br />

Krebs e. V., Gruppe Quedlinburg<br />

• Ingrid Horn (bis 11/<strong>2011</strong>)<br />

Pflegedienstdirektorin i. R., Universitätsklinikum<br />

Halle (Saale)<br />

• Dr. med. Jürgen Schwamborn<br />

Chefarzt Onkologie, Paracelsus-Harz-Klinik Bad<br />

Suderode<br />

• Dagmar Szabados<br />

Oberbürgermeisterin der Stadt Halle (Saale)<br />

• Tumorzentrum Anhalt am Städtischen Klinikum<br />

Dessau e. V.<br />

vertreten durch PD Dr. Dr. med. habil. Reinhard<br />

Schück<br />

• Tumorzentrum Halle (Saale) an der Medizinischen<br />

Fakultät der Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg<br />

vertreten durch Prof. Dr. med. Hans-Joachim<br />

Schmoll<br />

• Tumorzentrum Magdeburg/<strong>Sachsen</strong>-Anhalt e. V.<br />

vertreten durch Prof. Dr. med. Günther Gademann<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 31


32<br />

16. November<br />

Liebes Tagebuch,<br />

der mittwöchliche Info-Treff im Café „ONKO-logisch“ behandelt heute den Gebärmutter-<br />

und Eierstockkrebs. Herr Dr. Hans-Georg Strauß aus der Universitätsklinik<br />

und Poliklinik für Gynäkologie Halle kommt 17 Uhr zu Besuch und hat für<br />

die Interessierten wichtige Hinweise parat.<br />

23. November<br />

Liebes Tagebuch,<br />

Expertensprechstunde der SAKG: „Leber- und Pankreastumore“ werden von Prof.<br />

Thomas Seufferlein und Dr. Kerstin Schütte behandelt. Auch Edda Friedrich, Beraterin<br />

der Arbeitsgruppe der Pankreatektomierten, trug dazu bei.<br />

25. November<br />

Liebes Tagebuch,<br />

ein Höhepunkt des Jahres ist sicher das Jahrestreffen der Ehrenamtlichen. Beate<br />

Lehrmann als Koordinatorin der Ehrenamtsarbeit macht in adventlicher Atmosphäre<br />

bei Kaffee und und Gebäck auf die Höhepunkte im Jahr <strong>2011</strong> aufmerksam<br />

und würdigt die Projekte, an denen Ehrenamtliche beteiligt waren und sind. Die<br />

neuen Ehrenamtlichen werden vorgestellt und bekommen gleich einen Eindruck<br />

vom großen Zusammenhalt. Mein Chef, Sven Weise, bereitet einen Trunk aus<br />

Orangen, einen Orangenpunsch nämlich, der gut bei den Gästen ankam. Ob er<br />

wohl auch ungeahnte Kräfte freisetzt!?<br />

Da sitzen sie alle, Beate Lehrmann achtet darauf, dass alle versorgt sind. Es wird<br />

viel gelacht gemeinsam geplaudert. Kleine Geschenke werden gebastelt, machen<br />

die Gesichter froh und mit roten Bäckchen geht auch dieser schöne Abend zu<br />

Ende.<br />

5. Dezember<br />

Liebes Tagebuch,<br />

eins ist doch wohl klar, die Menschen haben am meisten Angst, wenn sie nicht<br />

wissen was los ist. Oder wenn sie nicht wissen, was sie tun sollen. Meine Freunde<br />

und ich sagen: „Durch Wissen zum Leben“. Mir ist es wichtig, das die Ratsuchenden<br />

etwas in die Hände bekommen, einen Leitfaden oder Wegweiser von mir aus,<br />

mit dem sie etwas anfangen können. Wir wollen eine umfassende psychoonkologische<br />

Beratung und Begleitung von Betroffenen und Angehörigen in jeder<br />

Phase der Erkrankung und in allen Teilen <strong>Sachsen</strong>-Anhalts. Eine Informationstafel<br />

mit Belegspender, die alle wichtigen Medien zusammenfasst, wurde in geringer<br />

Stückzahl gefertigt und wird nun von uns kostenfrei an Kliniken, Praxen und


Beratungsstellen mit Publikumsverkehr geliefert. Mit Halterungen für Faltblätter<br />

und mein Mitteilungsblatt „Leben“ sieht das nicht nur schick aus, sondern ist<br />

auch sehr praktikabel. Man kann sich bedienen und informieren.<br />

7. Dezember<br />

Liebes Tagebuch,<br />

Christel Kövel von IDEAL-Verein hat eine der letzten Expertensprechstunden für<br />

das Jahr in ihrer Verantwortung. Von 16 bis 18 kann wieder telefonisch oder per<br />

E-Mail gefragt und nachgehakt werden. Zum Thema „Behindertenrecht – SBA/<br />

Soziales“ gibt es wichtiges zu berichten.<br />

Etwas später findet außerdem noch der Info-Treff statt. Thema: „Palliativmedizin<br />

– zwischen Krankenhaus und Hospiz“. Referentin Dr. Almut Duncker von der<br />

Palliativstation des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara ist zu Gast und<br />

gibt Auskunft zu Möglichkeiten der Schmerzreduzierung und Verbesserung der<br />

Lebensqualität bei Akutfällen.<br />

So, liebes Tagebuch, eine letzte Pflicht muss noch erledigt werden, ich muss die<br />

Zahlen und Fakten über die Beratungsarbeit, die Einnahmen und Ausgaben aufzeigen:<br />

Wenn du dir mich als Haus vorstellst, kennst du bisher mein Fundament und<br />

meine Fassade. Die tragenden Wände darf ich nicht vergessen. Es ist das, was alle<br />

gemeinnützigen Vereine brauchen: Geld. Wo bekomme ich es her? Wo geht es<br />

hin? Schau es dir an!<br />

Einnahmen gesamt<br />

Sonstige Einnahmen<br />

Zinsen<br />

Sonstige Spenden<br />

Spenden Rehabilitationskliniken<br />

Stadt Halle (Saale)<br />

die Gesellschafter.de (Aktion Mensch)<br />

Glücksspirale<br />

Arbeiterwohlfahrt<br />

Krankenkassen<br />

Dt. Rentenversicherung<br />

Mitgliedsbeiträge<br />

0 € 50.000 € 100.000 € 150.000 € 200.000 € 250.000 € 300.000 € 350.000 € 400.000 €<br />

HHP <strong>2011</strong> Ist per 31.12.<strong>2011</strong><br />

Jahresabschluss <strong>Sachsen</strong>-Amhaltische <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. <strong>2011</strong> – Einnahmen<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 33


34<br />

Ausgaben gesamt<br />

Sonstige Kosten<br />

Fahrtkosten<br />

Versicherungen/Beiträge<br />

Sachkosten<br />

Personalkosten<br />

Geschäftsstelle<br />

Aufklärungsarbeit<br />

Selbsthilfegruppen<br />

Projekt Krebsberatung Online<br />

Projekt Ambulante Beratung<br />

Projekte und Veranstaltungen<br />

29. Dezember<br />

0 € 50.000 € 100.000 € 150.000 € 200.000 € 250.000 € 300.000 € 350.000 € 400.000 €<br />

HHP <strong>2011</strong> Ist per 31.12.<strong>2011</strong><br />

Jahresabschluss <strong>Sachsen</strong>-Amhaltische <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. <strong>2011</strong> – Ausgaben<br />

Liebes Tagebuch,<br />

das Jahr <strong>2011</strong> geht in wenigen Tagen zu Ende. Bevor ich den Jahresausklang<br />

feiere und das neue Jahr begrüße, zähle ich noch zusammen, wie viele Menschen<br />

mein kostenloses Beratungsangebot in diesem Jahr genutzt haben und was für<br />

Leute das waren. Natürlich nicht mit Namen und Hausnummer, mich interessiert,<br />

ob sie männlich oder weiblich waren und an welchen Tumoren sie erkrankt<br />

waren zum Beispiel. Alles andere darf ich ja gar nicht publik machen. Meine<br />

Gespräche sind absolut vertraulich, lediglich, ob die Beratung psychologischer,<br />

sozialrechtlicher oder allgemeiner Natur ist, wird erfasst. Und meine Beraterinnen<br />

unterliegen selbstverständlich der Schweigepflicht. Die Statistiken brauche<br />

ich natürlich, um nachzuweisen, was ich alles getan und wofür ich mein Geld<br />

ausgegeben habe. Willst du mal sehen? Wie du weißt, kann ich in ganz unterschiedlicher<br />

Form beraten. Hier siehst du, wieviel Prozent aller Ratsuchenden<br />

welche Beratungsform genutzt haben:


Fax<br />

E-mail<br />

Brief<br />

telefonisch<br />

persönlich<br />

0 100 200 300 400 500 600<br />

Viele Menschen benötigen Auskünfte zu allgemeiner Beratung, psychologischer<br />

Beratung und Sozialberatung. Die prozentualen Anteile siehst du hier:<br />

Sozialberatung<br />

Medizinische<br />

Beratung<br />

Psychologische<br />

Beratung<br />

Allgemeine Beratung<br />

0 100 200 300 400 500 600 700 800<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 35


Und nun sieh dir das an:<br />

Mehr als die Hälfte derer, die mich die um Rat baten , waren Frauen. Schauen wir<br />

auf das folgende Diagramm, sehen wir, wie sich die Ratsuchenden verteilen:<br />

36<br />

Partner / Angehöriger<br />

Multiplikator<br />

männlich<br />

weiblich<br />

sonstiges<br />

Patient selbst<br />

0 200 400 600 800 1000<br />

0 200 400 600 800 1000


Wieviel Zeit ich mir für die Beratung nehme, siehst du hier:<br />

> 60 Minuten<br />

46-60 Minuten<br />

31-45 Minuten<br />

15-30 Minuten<br />

< 15 Minuten<br />

0 100 200 300 400 500 600 700 800<br />

Wir wissen, das es Krebsarten gibt, die sehr häufig vorkommen, und welche, die<br />

weniger oft oder nur sehr selten auftreten. Das letzte der Diagramme gibt Aufschluss<br />

darüber, wie sie sich in den Beratungen darstellen.<br />

Multiplikator, keine<br />

keine Angabe<br />

Tumoren im Kindesalter<br />

Unbekannter Primärtumor und seltene T.<br />

Sarkome<br />

Tumoren der Haut<br />

Urogenitaltumoren<br />

Tumoren der Mamma und Gynäk. Tumoren<br />

Endokrin aktive Tumoren<br />

Tumoren des Gastrointestinaltrakts<br />

Tumoren des Thorax und Mediastinums<br />

Tumoren im Kopf-Hals-Bereich<br />

Lymphome<br />

Leukämien<br />

0 50 100 150 200 250 300 350 400<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 37


38<br />

31. Dezember<br />

Liebes Tagebuch,<br />

tja, das Jahr ist vorüber und der Schnee liegt knöchelhoch und es ist bitterkalt.<br />

Ich denke mit Freude an die schöne Zeit, an meine Kollegen, Freunde, Ehrenamtlichen,<br />

an meinen Vorstand, den Beirat, an die Förderer und Unterstützer, die<br />

vielen schönen Stunden und zufriedene Gesichter, wenn wir Trost spenden und<br />

helfen konnten.<br />

Ich denke an wichtige Veranstaltungen wie den Krebskongress im März in Magdeburg.<br />

An den Tagen wurde deutlich wie wegweisend und erfolgreich die Arbeit<br />

für die Menschen und gegen den Krebs ist. Unser Krebsaktionstag im Oktober in<br />

Halle. Information, Aufklärung und Humor gehen zusammen, wie uns die Tumoristen<br />

gezeigt haben. Die Kochstudios in Halle und Sangerhausen waren ein<br />

voller Erfolg. Der offene Brief an die Bundesregierung vom Arbeitskreis Rehabilitation<br />

und Sozialmedizin, der auf die Ungerechtigkeiten aufmerksam machte,<br />

fand großen Anklang.<br />

Was war das für eine Freude, mit den Menschen zusammen zu schnippeln und<br />

zu köcheln. Neben den vielen kleinen Aktionen, sticht sicher das Herzkissen-Projekt<br />

für die Brustkrebserkrankten heraus. Ich bin sehr stolz auf alle die mit Sach-,<br />

Zeit- und Geldspenden an dem großen Erfolg teilhaben. Lasst uns die Idee vom<br />

Helfen, Informieren und Aufklären unbedingt festigen und weiter ausbauen, die<br />

Betroffenen haben es dringend nötig.<br />

Ich möchte allen herzlichen Dank für die geleistete Arbeit sagen und wünsche<br />

ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2012.

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