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DAS PFEFFER, Ausgabe Weihnachten 2013

Vom Emskopp bis zum Friesengeist. Magazin für den Raum Papenburg und Umgebung.

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<strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> 9<br />

Spielend lernen Kinder den Umgang mit natürlichen Lebensmitteln. Fotos: Sozialer Ökohof.<br />

Winfried Nehe im Gespräch:<br />

Über den Ökohof, seinen Weihnachtswunsch<br />

und viel junges Gemüse.<br />

1989 wurde unter der Initiative<br />

von Pastor Weusthof der Verein<br />

Sozialer Ökohof St. Josef e.V. gegründet.<br />

Der Verein hat damals<br />

in den Bereichen Gartenbau und<br />

Landwirtschaft Projekte mit Langzeitarbeitslosen<br />

durchgeführt, um<br />

diese für den Wiedereintritt in den<br />

Arbeitsmarkt zu qualifizieren.<br />

Stetig wuchs die Zahl der Mitarbeitenden.<br />

Es waren immer mehr Menschen<br />

dabei, die den harten Anforderungen<br />

des Arbeitsmarktes aus den<br />

unterschiedlichsten Gründen nicht<br />

gewachsen waren. Aus dieser Tatsache<br />

heraus entstand die Werkstatt für<br />

Menschen mit Behinderung (WfbM).<br />

Heute arbeiten auf dem Ökohof Am<br />

Seitenkanal in Papenburg etwa 75<br />

Menschen in den unterschiedlichsten<br />

Arbeitsbereichen, die durch Bustransporte<br />

des Ökohofes durch Ehrenamtliche<br />

an ihren Arbeitsplatz gefahren<br />

werden. „Immer wieder schaffen es<br />

Menschen aus einer schwierigen Situation<br />

irgendwann den Sprung zurück<br />

in den ersten Arbeitsmarkt, das ist für<br />

alle hier immer ein großer Moment.<br />

Oftmals brauchen sie lange Zeit, um<br />

die nötige Ruhe und den Mut zu<br />

finden“, erklärt Winfried Nehe im Gespräch<br />

mit dem <strong>PFEFFER</strong>.<br />

Nehe schaut über den großen Hof,<br />

der Leben ausstrahlt. Dort wird gehämmert,<br />

an einer anderen Ecke<br />

schleppt jemand Gemüsewannen,<br />

während die freilaufenden Hühner<br />

das Futter aufpicken. „Ohne die vielen<br />

ehrenamtlichen Mitarbeiter wäre das<br />

hier alles gar nie möglich gewesen<br />

und das ist bis heute so“, fügt er an.<br />

Im Gang über das Grundstück lässt<br />

sich jede Menge Arbeit ausmachen.<br />

In der neuen Werkshalle mit Kühlräumen<br />

türmen sich Bio-Grünkohl und<br />

-Sellerie, während die Vorbereitungen<br />

von Neupflanzungen auf Hochtouren<br />

laufen.<br />

Angekommen bei einem bunt bedruckten<br />

Gewächshaus, lächelt Nehe<br />

und präsentiert, nicht ganz ohne<br />

Stolz: das „Junge Gemüse“. „Die eigentliche<br />

Idee war die, dass wir Kindern<br />

spielerisch die Grundsätze des<br />

Gemüsewachstums nahebringen und<br />

ein Bewusstsein für den Wert unserer<br />

Nahrungsmittel und den notwendigen,<br />

sorgfältigen Umgang mit ihnen<br />

schaffen. Es werden weltweit unglaubliche<br />

Mengen an Lebensmittel<br />

vernichtet und wir möchten Kindern<br />

hier gerne vermitteln, wie viel Zeit<br />

und Arbeit es benötigt, sie herzustellen“,<br />

sagt er.<br />

„Junges Gemüse - Kinder auf Expedition<br />

im Bio-Gewächshaus” ist das Konzept<br />

für einen interaktiven Lehrpfad,<br />

der wichtige Elemente des Ökohofs<br />

einbindet, direkt durch ein Gewächshaus<br />

führt und spezielle Räume für<br />

die Umwelt- und Ernährungsbildung<br />

von Kindern schafft. Anschaulicher<br />

Unterricht außerhalb des Klassenzimmers<br />

- vom Samen zur Frucht.<br />

Das bunt bedruckte Gewächshaus<br />

beinhaltet Stationen, die kindgerecht<br />

zum Mitmachen einladen. Mit der interaktiven<br />

Ausstellung ist der Soziale<br />

Ökohof<br />

St. Josef e.V. als offizielles Projekt<br />

der Weltdekade der UN für „Bildung<br />

für nachhaltige Entwicklung“<br />

(BNE) anerkannt worden.

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