DAS PFEFFER, Ausgabe Weihnachten 2013

Vom Emskopp bis zum Friesengeist. Magazin für den Raum Papenburg und Umgebung. Vom Emskopp bis zum Friesengeist. Magazin für den Raum Papenburg und Umgebung.

18.12.2013 Aufrufe

12 DAS PFEFFER Medizin Raus in die Natur, auch bei klirrender Kälte gesund! Foto: Wolfgang Hoyer / pixelio.de Gut vorbereitet in die kalte Jahreszeit Gesund und kraftvoll durch den Winter „Warum ich nie erkältet bin?“ „Weil ich jeden Morgen mein Duschen beende, indem ich das Wasser auf eiskalt stelle und mich kräftig unter dem Strahl abrubble…“ „Und weil ich viel frisches Obst und Gemüse esse und es genieße, bei Wind und Wetter mit dem Hund spazieren zu gehen.“ „Das hält fit und ist gleichzeitig eine wunderbare Möglichkeit, dem stressigen Alltag regelmäßig zu entfliehen.“ Wenn Sie dies auch von sich behaupten können, machen Sie alles richtig! Wenn der Winter kommt… … sollten wir ihn gebührend willkommen heißen. Denn die kalte Jahreszeit hat viele schöne Seiten: Die Kehrseite des Winters sind rote Schnupfennasen, allgemeine Abgeschlagenheit und andere kleine und größere Unpässlichkeiten. Viele davon wären vermeidbar, würden wir unsere Gewohnheiten rechtzeitig den klimatischen Bedingungen anpassen. Was ist eigentlich eine Erkältung? Was kann ich vorbeugend tun? Eine Erkältung, auch als grippaler Infekt bezeichnet, wird in den meisten Fällen von Viren verursacht. Gegen diese winzigen Krankheitserreger hat die Wissenschaft noch kein gut verträgliches Mittel gefunden. Auch eine Impfung gegen die Erkältung ist nicht möglich, da die Krankheit von mehr als 200 Schnupfenviren, auch Rhinoviren genannt, ausgelöst wird. Antibiotika helfen nur gegen bakterielle Infektionen. Wenn der Körper eine Erkältung besiegt, dann ist dies ausschließlich eine Leistung des Immunsystems. Diesem ist es auch zu verdanken, dass wir nicht ständig mit einer Erkältung herumlaufen, denn die Schnupfenviren lauern überall. Deshalb gilt es, das Immunsystem zu stärken, wenn man einer Erkältung aus dem Weg gehen möchte. Die erste Bastion bei der Abwehr von Krankheitskeimen sind die Schleimhäute von Augen, Mund und Nase. Sie müssen feucht genug und gut durchblutet sein, damit sie ihre Funktion erfüllen können. Für die Befeuchtung ist eine ausreichende Luftfeuchtigkeit von etwa 50% wichtig. Überheizte Räume beeinträchtigen die Abwehr von Keimen. Außerdem sollte man etwa anderthalb Liter pro Tag trinken, um der Austrocknung der Schleimhäute in der trockenen Heizungsluft entgegenzuwirken. Der Winter stellt unser Immunsystem auf eine harte Probe. Um die Durchblutung der Schleimhäute zu fördern, sollte man sich warm genug kleiden. Vor allem warme Füße sind wichtig, denn wenn die Füße kalt werden, drosselt der Körper automatisch die Durchblutung der Schleimhäute. Wechselduschen am Morgen sind eine sinnvolle Ergänzung des Abhärtungsprogramms. Wichtig ist, dass man mit einer Kaltdusche abschließt, damit der Körper eine reflexartige Erwärmung einleitet. Saunabesuche und Kneipp´sche Anwendungen sind bewährte und in medizinischen Studien erprobte Mittel zur Abhärtung. Für die Anwendung zu Hause sind auch Inhalationen ein gutes Mittel, um einer Infektion vorzubeugen. Die durchblutungsfördernde Wirkung des Wasserdampfs wird durch ätherische Öle verstärkt, zum Beispiel aus Pfefferminze, Thymian oder Salbei. Leistungsträger des Immunsystems sind die weißen Blutkörperchen, die eingedrungene Keime regelrecht auffressen und eine Unzahl von Substanzen freisetzen, die Viren und Bakterien abtöten. Die Aktivität dieser Zellen lässt sich durch die Einnahme von Immunmodulatoren aus der Apotheke verstärken. Immunmodulatoren sind Arzneipflanzen wie Sonnenhut (Echinacea) oder Wilder Indigo (Baptisia),

DAS PFEFFER 13 der Lebensbaum (Thuja) und Wasserhanf (Eupatorium). Immunmodulatoren entfalten ihre Wirksamkeit bei kurmäßiger Anwendung, die man nicht länger als über den vom Hersteller empfohlenen Zeitraum durchführen sollte. Deshalb sollten Sie solche Präparate auch nicht den ganzen Winter hindurch anwenden, sondern in Situationen, die das Immunsystem extrem fordern. Zum Beispiel wenn Sie länger in der Kälte auf den Bus warten mussten oder sich beim Sport extrem verausgabt haben. Beim Auftreten von Fieber über 39 Grad ist die Anwendung zu unterbrechen. Verwenden Sie nur standardisierte Präparate aus der Apotheke. Nur bei diesen Mitteln ist ein hoher Gehalt an den entsprechenden Arzneipflanzen gewährleistet. Grundsätzlich gilt: Der Winter stellt unser Immunsystem auf eine harte Probe. Um es gegen Krankheitserreger zu wappnen, brauchen wir reichlich Vitamine und Mineralstoffe. Gerade jetzt kommt es auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse an. Dennoch kann es sehr sinnvoll sein zur Unterstützung zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Hier hat sich die Kombination von Vitamin C, Zink und Histidin bewährt. Zink unterstützt die wichtige stärkende Wirkung des Vitamin C auf das Immunsystem. Histidin kann zur besseren Verwertung von Zink im Körper beitragen. Mit heiler Haut durch den Winter Klirrende Kälte draußen, mollige Wärme drinnen – diese teils extremen Temperaturschwankungen machen unserer Haut sehr zu schaffen. Zudem entzieht die Winterluft ihr Feuchtigkeit und verringert die Durchblutung. Was sie jetzt braucht, sind Schutz und konsequente Pflege, um sie vor dem Austrocknen zu bewahren. Für den Tag empfehlen sich fettreiche Nährcremes, für die Nacht hingegen feuchtigkeitsspendende Produkte. Sollte sich die Haut trotz aller Vorsicht entzünden und jucken, können Heilsalben für rasche Linderung sorgen. Besonders sensibel sind die Lippen. Weil sie weder Talg- noch Schweißdrüsen besitzen, werden unsere Lippen gerade im Winter schnell spröde und rissig. Außerdem neigen sie zu Herpes. Spezielle Pflegestifte und – cremes mit feuchtigkeitsbindenden und entzündungshemmenden Substanzen können Abhilfe schaffen. Licht hebt die Stimmung Licht hebt die Stimmung Draußen ist es auch im Winter noch heller als in der Stube. Ein Grund mehr für einen ausgiebigen Spaziergang Um den Mangel an Helligkeit auszugleichen, ist es ratsam, den Tag nicht in abgedunkelten Räumen zu verbringen, sondern möglichst viel Licht ins Apotheker Hanno Rehbock Zimmer zu lassen. Ein regelmäßiger mittäglicher Spaziergang an der frischen Luft wirkt wahre Wunder bei schlechter Herbstlaune. Während in einem normal beleuchteten Raum die Lichtintensität nur etwa 500 Lux beträgt, herrschen draußen selbst an einem grauen Wintertag durchaus bis zu 2000 Lux. Zum Vergleich: Ein schöner Sommertag hat selbst im Schatten 10.000 Lux, unter tropischer Äquatorsonne sind es nicht selten bis zu 100.000 Lux. Um die Serotonin-Produktion anzuregen, muss das Licht über das offene Auge aufgenommen werden. Deshalb eignen sich Solarien nicht als „Lichtersatz“; sie geben für die Augen schädliche UV-Strahlung ab. Spezielle Lichttherapiegeräte, die zwischen 2500 und 10.000 Lux erzeugen, filtern diesen aggressiven Bestandteil heraus. Apparate für den Hausgebrauch kosten etwa 500 bis 800 Euro. Licht, Bewegung und soziale Kontakte Allerdings braucht der Körper auch UV-Licht, und zwar zur Herstellung von Vitamin D. Wer im Winter nur zu Hause sitzt, bekommt zu wenig Vitamin D ab. Das schwächt den Körper zusätzlich. Mit ausgiebigen Spaziergängen im Freien lasse sich aber auch diesem Problem entgegenwirken. Ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind, können mit entsprechenden Präparaten aus der Apotheke vorbeugen. Regelmäßige Bewegung kann die Laune heben, weil man die Aktivität als positiv empfindet. Winterschlaf ade Die meisten verbinden das Wort „Fitness“ automatisch mit Frühling und Sommer, den warmen Jahreszeiten. Dabei ist es gerade im Winter besonders wichtig, sich von innen und außen zu stärken. Wer sich bei niedrigen Außentemperaturen wenig im Freien, dafür überwiegend in Heizungsnähe aufhält, macht es seinem Immunsystem schwer, früh genug auf natürliche Umweltreize wie Wind, Kälte oder Nässe zu reagieren. Krankheitserreger haben dann leichtes Spiel. Die beste Medizin ist: Bewegung an der frischen Luft! Ob Herz, Kreislauf, Blutdruck oder Muskeln: Der gesamte Organismus profitiert davon. Und Sie fühlen sich hinterher wunderbar entspannt und frisch. Eine schöne Weihnachtszeit und alles Gute für das Neue Jahr 2014 wünscht Ihnen, Hanno Rehbock

12 <strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> Medizin<br />

Raus in die Natur, auch bei klirrender Kälte gesund! Foto: Wolfgang Hoyer / pixelio.de<br />

Gut vorbereitet in die kalte Jahreszeit<br />

Gesund und kraftvoll durch den Winter<br />

„Warum ich nie erkältet bin?“<br />

„Weil ich jeden Morgen mein Duschen<br />

beende, indem ich das Wasser auf eiskalt<br />

stelle und mich kräftig unter dem<br />

Strahl abrubble…“<br />

„Und weil ich viel frisches Obst und<br />

Gemüse esse und es genieße, bei<br />

Wind und Wetter mit dem Hund spazieren<br />

zu gehen.“<br />

„Das hält fit und ist gleichzeitig eine<br />

wunderbare Möglichkeit, dem stressigen<br />

Alltag regelmäßig zu entfliehen.“<br />

Wenn Sie dies auch von sich behaupten<br />

können, machen Sie alles richtig!<br />

Wenn der Winter kommt…<br />

… sollten wir ihn gebührend willkommen<br />

heißen. Denn die kalte Jahreszeit<br />

hat viele schöne Seiten:<br />

Die Kehrseite des Winters sind rote<br />

Schnupfennasen, allgemeine Abgeschlagenheit<br />

und andere kleine und<br />

größere Unpässlichkeiten. Viele davon<br />

wären vermeidbar, würden wir unsere<br />

Gewohnheiten rechtzeitig den klimatischen<br />

Bedingungen anpassen.<br />

Was ist eigentlich eine Erkältung?<br />

Was kann ich vorbeugend tun?<br />

Eine Erkältung, auch als grippaler Infekt<br />

bezeichnet, wird in den meisten<br />

Fällen von Viren verursacht. Gegen<br />

diese winzigen Krankheitserreger<br />

hat die Wissenschaft noch kein gut<br />

verträgliches Mittel gefunden. Auch<br />

eine Impfung gegen die Erkältung ist<br />

nicht möglich, da die Krankheit von<br />

mehr als 200 Schnupfenviren, auch<br />

Rhinoviren genannt, ausgelöst wird.<br />

Antibiotika helfen nur gegen bakterielle<br />

Infektionen. Wenn der Körper<br />

eine Erkältung besiegt, dann ist dies<br />

ausschließlich eine Leistung des Immunsystems.<br />

Diesem ist es auch zu<br />

verdanken, dass wir nicht ständig mit<br />

einer Erkältung herumlaufen, denn<br />

die Schnupfenviren lauern überall.<br />

Deshalb gilt es, das Immunsystem zu<br />

stärken, wenn man einer Erkältung<br />

aus dem Weg gehen möchte.<br />

Die erste Bastion bei der Abwehr von<br />

Krankheitskeimen sind die Schleimhäute<br />

von Augen, Mund und Nase. Sie<br />

müssen feucht genug und gut durchblutet<br />

sein, damit sie ihre Funktion<br />

erfüllen können. Für die Befeuchtung<br />

ist eine ausreichende Luftfeuchtigkeit<br />

von etwa 50% wichtig. Überheizte<br />

Räume beeinträchtigen die Abwehr<br />

von Keimen. Außerdem sollte man<br />

etwa anderthalb Liter pro Tag trinken,<br />

um der Austrocknung der Schleimhäute<br />

in der trockenen Heizungsluft<br />

entgegenzuwirken.<br />

Der Winter stellt unser<br />

Immunsystem auf eine<br />

harte Probe.<br />

Um die Durchblutung der Schleimhäute<br />

zu fördern, sollte man sich<br />

warm genug kleiden. Vor allem warme<br />

Füße sind wichtig, denn wenn die<br />

Füße kalt werden, drosselt der Körper<br />

automatisch die Durchblutung der<br />

Schleimhäute. Wechselduschen am<br />

Morgen sind eine sinnvolle Ergänzung<br />

des Abhärtungsprogramms.<br />

Wichtig ist, dass man mit einer Kaltdusche<br />

abschließt, damit der Körper<br />

eine reflexartige Erwärmung einleitet.<br />

Saunabesuche und Kneipp´sche<br />

Anwendungen sind bewährte und<br />

in medizinischen Studien erprobte<br />

Mittel zur Abhärtung.<br />

Für die Anwendung zu Hause sind<br />

auch Inhalationen ein gutes Mittel,<br />

um einer Infektion vorzubeugen. Die<br />

durchblutungsfördernde Wirkung des<br />

Wasserdampfs wird durch ätherische<br />

Öle verstärkt, zum Beispiel aus Pfefferminze,<br />

Thymian oder Salbei.<br />

Leistungsträger des Immunsystems<br />

sind die weißen Blutkörperchen, die<br />

eingedrungene Keime regelrecht auffressen<br />

und eine Unzahl von Substanzen<br />

freisetzen, die Viren und Bakterien<br />

abtöten. Die Aktivität dieser Zellen<br />

lässt sich durch die Einnahme von Immunmodulatoren<br />

aus der Apotheke<br />

verstärken. Immunmodulatoren sind<br />

Arzneipflanzen wie Sonnenhut (Echinacea)<br />

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