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06_Aufsatz05_Roessler 53..60 - Haus der Bayerischen Geschichte

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Horst Rößler<br />

Reise, Hafenstädte, Überfahrt<br />

53<br />

Das 19. Jahrhun<strong>der</strong>t war das Jahrhun<strong>der</strong>t <strong>der</strong> deutschen<br />

überseeischen Massenmigration, die zu 90 Prozent<br />

in die Vereinigten Staaten ging. Der Exodus nahm<br />

in Südwest- und Süddeutschland seinen Ausgang und<br />

setzte sich in west- und norddeutschen Gebieten fort.<br />

Dabei dominierten nach dem Ende <strong>der</strong> napoleonischen<br />

Kriege (1815) Gebiete, die schon im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t die<br />

Masse <strong>der</strong> Amerikawan<strong>der</strong>er gestellt hatten Ÿ Württemberg,<br />

Baden, Hessen sowie Bayern mit <strong>der</strong> bayerischen<br />

Pfalz.<br />

Die Reise zu den Ausschiffungsplätzen<br />

Auf ihrer Reise nach Amerika nutzten die Emigranten<br />

zunächst die traditionellen Wan<strong>der</strong>routen zu den Ausschiffungsplätzen,<br />

wie sie sich im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t entwickelt<br />

hatten. 1 Straßburg und später Mannheim waren<br />

die Sammelplätze am Rhein, von wo aus bayerische<br />

Auswan<strong>der</strong>er ihre beschwerliche, mehrere Wochen<br />

dauernde Reise mit Frachtfuhrwerken über Paris nach<br />

Le Havre antraten, das bis zur Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

von überragen<strong>der</strong> Bedeutung für die deutsche<br />

überseeische Migration war. Weniger Bemittelte nahmen<br />

diese Landroute noch um 1850. Attraktiver war<br />

jedoch die Nutzung von Wasserwegen: Jahrzehntelang<br />

war <strong>der</strong> Rhein mit seinen Zuflüssen Neckar o<strong>der</strong> Main<br />

<strong>der</strong> wichtigste Transportweg bayerischer Emigranten,<br />

die auf Booten und bis weit in das 19. Jahrhun<strong>der</strong>t vereinzelt<br />

noch auf Flößen die Nordseeküste erreichten.<br />

Von Amsterdam und Rotterdam reisten die meisten<br />

dann mit dem Schiff nach Le Havre weiter.<br />

Der Abbau von Zollgrenzen, die Durchsetzung <strong>der</strong><br />

Dampfschifffahrt ab 1830 und <strong>der</strong> rasche Ausbau des<br />

Eisenbahnnetzes nach 1840 führten zu tief greifenden<br />

Verbesserungen: Gegenüber dem 18. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

wurde die Anreise billiger, weniger strapaziös und berechenbarer,<br />

zudem verkürzten sich die früher wochenlangen<br />

Reisen auf wenige Tage. Frankfurt, Mainz und<br />

Kat.-Nr. 5.1<br />

vor allem Köln waren nun weitere Sammelpunkte für<br />

die Auswan<strong>der</strong>er. Köln war schon in den 1840er-Jahren<br />

über Dampfer- und Bahnlinien mit Rotterdam, Antwerpen<br />

und Le Havre verbunden und beherbergte zahlreiche<br />

Agenten <strong>der</strong> Ree<strong>der</strong>eien, die ihrerseits für bayerische<br />

Agenten tätig wurden. Von großer Wichtigkeit für<br />

die bayerische und deutsche Amerikawan<strong>der</strong>ung war<br />

1847 die Anbindung Bremens und Hamburgs an das<br />

Eisenbahnnetz. Die Hansestädte konnten nun von Köln<br />

aus in 12 bzw. 24 Stunden erreicht werden, wobei ab<br />

1853 spezielle Auswan<strong>der</strong>erzüge verbilligte Fahrpreise<br />

anboten. Damit war die Voraussetzung für das Umlenken<br />

<strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>ung auf deutsche Häfen geschaffen,<br />

ein Prozess, <strong>der</strong> durch den Ausbau <strong>der</strong> Eisenbahnstrecken<br />

in Bayern verstärkt wurde. So konnten Emigranten<br />

bereits 1851 direkt von München über Augsburg,<br />

Nördlingen, Nürnberg und Bamberg nach Bremen o<strong>der</strong><br />

Hamburg gelangen. Gegenüber den an<strong>der</strong>en Einschiffungsplätzen<br />

hatte Bremen lange Jahre einen Standortnachteil:<br />

Der Überseehafen lag 60 Kilometer stromabwärts<br />

an <strong>der</strong> Wesermündung. Auf die Anreise nach<br />

Bremen folgte für die Emigranten die Weiterreise auf<br />

Kähnen nach Bremerhaven, die bis zu zwei Tage und<br />

länger dauerte. Dies verbesserte sich erst 1862 mit <strong>der</strong><br />

Anbindung <strong>der</strong> Hafenstadt an die Bahn, sodass die<br />

Strecke nun in eineinhalb bis zwei Stunden bewältigt<br />

werden konnte.<br />

In den Hafenstädten<br />

Im Jahr 1851 gingen etwa 112 000 Deutsche nach<br />

Übersee, davon 3 000 über holländische Häfen, 9 000<br />

über Antwerpen, 18 000 über Hamburg und fast 38 000<br />

über Bremen. Mit über 44 000 nahm Le Havre die Spitzenposition<br />

ein. Ab <strong>der</strong> zweiten Hälfte <strong>der</strong> 1850er-Jahre<br />

entwickelte sich Bremen-Bremerhaven noch vor Hamburg<br />

zum bedeutendsten kontinentaleuropäischen<br />

Auswan<strong>der</strong>erhafen. 2 An keinem Ausschiffungsplatz<br />

war das Auswan<strong>der</strong>ungsgeschäft so wichtig für die<br />

wirtschaftliche Entwicklung wie in Bremen, wo seit den<br />

1820er-Jahren überwiegend einheimische Kaufleute<br />

mit eigenen Schiffen für den Handel und Passagierverkehr<br />

mit den USA sorgten. Mit <strong>der</strong> steigenden Zahl <strong>der</strong><br />

Auswan<strong>der</strong>er wurden temporär Zwischendecks in den<br />

La<strong>der</strong>aum <strong>der</strong> Frachtsegler eingezogen, um Reisende<br />

darin unterzubringen und als profitable „Ausfracht“<br />

über den Atlantik „exportieren“ zu können. Im Gegenzug<br />

wurden Stapelartikel wie Tabak, Reis, Baumwolle<br />

aus <strong>der</strong> Neuen Welt importiert. Anfang <strong>der</strong> 1840er-Jahre<br />

waren drei Viertel des gesamten Handels zwischen<br />

Deutschland und Nordamerika in bremischer Hand.<br />

Vom Auswan<strong>der</strong>ergeschäft profitierten in erster Linie<br />

Kaufmannsree<strong>der</strong>, daneben Makler und Expedienten,<br />

die den Kaufleuten die Auswan<strong>der</strong>erfracht besorgten,<br />

sowie Agenten, die für die Emigration warben.


54<br />

„ Ich will Euch keines weges loken das ihr kommen sollt,<br />

nein, ein je<strong>der</strong> muß seinen eignen Willen haben … “<br />

In keiner an<strong>der</strong>en Hafenstadt wurde<br />

<strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>ung von staatlicher<br />

Seite so viel Beachtung geschenkt<br />

wie in Bremen, wo bereits seit 1832<br />

eine Auswan<strong>der</strong>erschutzverordnung<br />

galt. Im Lauf <strong>der</strong> Jahre immer wie<strong>der</strong><br />

revidiert und verbessert, waren in ihr<br />

Mindeststandards für die Unterbringung<br />

und Verpflegung <strong>der</strong> Passagiere<br />

auf den Schiffen festgelegt. Zwar<br />

überwachte um die Jahrhun<strong>der</strong>tmitte<br />

die Regierung auch die Auswan<strong>der</strong>ung<br />

über die englischen Häfen,<br />

doch gab es in den für die deutsche<br />

Emigration weitaus wichtigeren<br />

„Westhäfen“, also Rotterdam, Antwerpen<br />

und Le Havre, keine spezielle<br />

Gesetzgebung. Hamburg dagegen,<br />

das dem Auswan<strong>der</strong>ungsgeschäft<br />

noch in <strong>der</strong> 1830er-Jahren kein großes<br />

Interesse geschenkt hatte, verfügte<br />

1850 Auswan<strong>der</strong>ergesetze, die eindeutig<br />

auf den Bremer Bestimmungen<br />

fußten. 3 Für die bayerische Auswan<strong>der</strong>ung<br />

gewann Bremen erst seit<br />

den 1840er-Jahren an Bedeutung.<br />

Über ihren Ministerresidenten in Bremen,<br />

Joseph Frhr. von Hormayr, versuchte<br />

<strong>der</strong> bayerische Staat die Emigration<br />

seiner Landeskin<strong>der</strong> „vorzugsweise<br />

auf Bremen“ (Unterstreichung<br />

im Original) zu dirigieren. Man bediente<br />

sich dabei <strong>der</strong> Konzessionierung<br />

<strong>der</strong> bremischen Handelshäuser<br />

und versicherte sich <strong>der</strong> Unterstützung<br />

von Agenten. Frhr. von Hormayr<br />

lobte wie<strong>der</strong>holt die bremische Auswan<strong>der</strong>ergesetzgebung<br />

sowie die<br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Bremer Oberpolizeibehörde,<br />

for<strong>der</strong>te aber gleichzeitig eine strengere Überwachung<br />

<strong>der</strong> Durchreisenden; das Königreich Bayern hatte kein<br />

Interesse daran, dass Emigranten ihre Heimat illegal<br />

unter Zurücklassung von Schulden o<strong>der</strong> unselbstständigen<br />

Familienmitglie<strong>der</strong>n verließen o<strong>der</strong> gar wegen<br />

Geldmangel aus den Hafenstädten als verarmte Bettler<br />

in ihre Heimatdörfer zurückkehrten, wo sie den Gemeinden<br />

zur Last fielen. Hormayr betonte, dass <strong>der</strong><br />

Aufschwung des Auswan<strong>der</strong>ungsgeschäfts und damit<br />

auch <strong>der</strong> Erfolg von Handel und Ree<strong>der</strong>ei in <strong>der</strong> Hansestadt<br />

an <strong>der</strong> Weser ganz im Interesse Bayerns sei,<br />

wurde Bremen doch als am besten geeigneter Zugang<br />

zum Welthandel betrachtet, <strong>der</strong> für den Export „inson<strong>der</strong>heit<br />

bayerischer Rohstoffe und Fabrikate von<br />

segensreicher Bedeutung“ sei.<br />

Postkutsche und Eisenbahn, Gemälde von Paul Friedrich Meyerheim,<br />

1850er-Jahre (Kat.-Nr. 5.8)<br />

Der Auswan<strong>der</strong>ung über Hamburg stand Bayern<br />

dagegen zunächst sehr reserviert gegenüber. Einerseits<br />

fehlten zur Hansestadt an <strong>der</strong> Elbe ökonomische<br />

Bindungen. An<strong>der</strong>erseits wurde heftig die von Hamburg<br />

(wie von Rotterdam) aus betriebene indirekte<br />

Auswan<strong>der</strong>ung in die USA über London und Liverpool<br />

kritisiert, wurden hier die deutschen Emigranten laut<br />

Zeitgenossen doch schon auf den Schiffen nach England<br />

wie „Vieh“ behandelt. 4 In <strong>der</strong> zweiten Hälfte des<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>ts holte Hamburg stark auf, aber die<br />

Tradition sprach für Bremen, über das in den Spitzenjahren<br />

<strong>der</strong> deutschen Amerikawan<strong>der</strong>ung zwei bis drei<br />

Mal so viele Bayern ihre Heimat verließen wie über<br />

Hamburg: So schifften sich von 1871 bis 1873 in Bremen<br />

20 000 Auswan<strong>der</strong>er, in Hamburg 8 700 ein, von<br />

1880 bis 1882 waren es 24 300 bzw. 9 800. 5


55<br />

Schon auf ihrer Anreise mussten die Auswan<strong>der</strong>er,<br />

wie von Hormayr immer wie<strong>der</strong> beklagt, an den verschiedensten<br />

Orten damit rechnen von Agenten, Fuhrleuten<br />

und Herbergswirten geprellt zu werden. In den<br />

Hafenstädten setzte sich dies fort: Das „Auswan<strong>der</strong>ungsfieber“<br />

war für Ree<strong>der</strong>, Makler und Expedienten<br />

ein lukratives Gewerbe, das gerade in <strong>der</strong> ersten Hälfte<br />

des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts von mancherlei Unregelmäßigkeiten<br />

begleitet war. Als 1841 ein Bremer Makler versuchte<br />

bei <strong>der</strong> Annahme von bayerischen Auswan<strong>der</strong>ern<br />

auf <strong>der</strong>en Kosten einen Extragewinn zu machen,<br />

schritt Hormayr, eine Beschwerde seiner Landsleute<br />

aufnehmend, energisch ein. In <strong>der</strong> Hansestadt wurde<br />

befürchtet, es „würde eine Wie<strong>der</strong>holung solcher Mißbräuche<br />

nur die Folge haben, daß die Bayr. Regierung<br />

das Auswan<strong>der</strong>n ihrer Unterthanen über Bremen für die<br />

Zukunft verbieten möchte“. Hormayrs Intervention zeitigte<br />

Wirkung und in <strong>der</strong> Folge spielten Betrügereien<br />

von Seiten <strong>der</strong> Makler keine große Rolle mehr. 6<br />

Weitaus mehr litten die Emigranten unter <strong>der</strong> Tatsache,<br />

dass die massenhafte Auswan<strong>der</strong>ung auch für<br />

den Kleinhandel in den Hafenstädten ein sehr profitables<br />

Geschäft war, in dem ein harter Konkurrenzkampf<br />

herrschte. Wirte versuchten mit allen Mitteln die Reisenden<br />

in ihre Logierhäuser zu ziehen, ihre Knechte Ÿ in<br />

Bremen „Litzer“, in Hamburg „Buttjer“ und in Amerika<br />

„runners“ genannt Ÿ rauften sich um die ankommenden<br />

Durchwan<strong>der</strong>er, versuchten diese zu Herbergen,<br />

aber auch zu Geldwechslern, Agenten sowie in Geschäfte<br />

zu locken, wobei dann Provisionen und Bestechungsgel<strong>der</strong><br />

ber erhöhte Preise auf die Emigranten<br />

abgewälzt wurden. Verbote und Erlasse konnten dagegen<br />

anfangs nur wenig ausrichten.<br />

Erst die Gründung von „Nachweisungsbüros für<br />

Auswan<strong>der</strong>er“ schuf hier eine gewisse Abhilfe.1851 auf<br />

Anregung <strong>der</strong> Handelskammer durch Ree<strong>der</strong> und Expedienten<br />

etabliert, stand das Bremer Nachweisungsbüro<br />

unter <strong>der</strong> Oberaufsicht des Senats. Mit dem Büro<br />

wurde das Ziel verfolgt Bremen als Einschiffungsplatz<br />

noch attraktiver zu machen, indem man sich verstärkt<br />

um die Emigranten kümmerte und darauf achtete, dass<br />

die Auswan<strong>der</strong>erverordnungen eingehalten wurden.<br />

Werbeanzeige (Kat.-Nr. 3.48)<br />

Das Büro informierte die Durchreisenden sowohl über<br />

die Bestimmungen <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>ergesetze als auch<br />

über die Tätigkeit <strong>der</strong> wichtigsten deutschen Einwan<strong>der</strong>erhilfsorganisationen<br />

in den USA. Daneben erhielten<br />

Auswan<strong>der</strong>er unentgeltlich Adressenlisten von<br />

konzessionierten Schiffsmaklern und Expedienten<br />

sowie von Gastwirten inklusive einer Aufstellung <strong>der</strong><br />

Taxpreise für Kost, Logis und den Transport des Gepäcks<br />

zu den Herbergen. Zudem gab das Büro Auskunft<br />

über die Durchschnittspreise <strong>der</strong> wichtigsten Utensilien<br />

für die atlantische Überfahrt wie Matratzen, Decken<br />

o<strong>der</strong> Blechgeschirr und verwies Rat suchende<br />

Auswan<strong>der</strong>er an vertrauenswürdige Geldwechsler. Vor<br />

allem fungierte das Büro bald als zentrale Beschwerdestelle,<br />

an die sich die Emigranten wenden konnten.<br />

Nachdem in Hamburg ebenfalls eine solche Institution<br />

eingerichtet worden war, wies die bayerische Regierung<br />

auf Initiative Hormayrs Mitte <strong>der</strong> 1850er-Jahre alle<br />

Distriktspolizeibehörden an, die über Bremen und Hamburg<br />

auswan<strong>der</strong>nden „Untertanen“ über die Existenz<br />

und Wirksamkeit dieser Büros in Kenntnis zu setzen. 7<br />

Ein großes Problem war die Einquartierung <strong>der</strong> je<br />

nach Jahreszeit und Konjunktur <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>ungsbewegung<br />

schubweise in die Hafenstädte strömenden<br />

Menschenmassen. Wenn die Schiffe wegen widrigen<br />

Wetters noch nicht eingelaufen waren o<strong>der</strong> die Ladung<br />

erst gelöscht werden musste, hatten sie manchmal<br />

Wartezeiten von bis zu vier Wochen hinzunehmen.<br />

Auch in Bremerhaven sammelten sich oft größere<br />

Gruppen an, für die es viel zu wenige und nur unzureichende<br />

Beherbergungsmöglichkeiten gab. Angesichts<br />

<strong>der</strong> lauter werdenden Kritik in <strong>der</strong> Öffentlichkeit wurde<br />

deshalb 1850 von Bremer Kaufleuten in Bremerhaven<br />

das so genannte Auswan<strong>der</strong>erhaus errichtet, in dem<br />

3 500 Emigranten preiswert verpflegt und über 2 000<br />

billig untergebracht werden konnten, eine Institution,<br />

wie es sie in keinem an<strong>der</strong>en europäischen Hafen gab.<br />

Mitte <strong>der</strong> 1850er-Jahre wurde das Auswan<strong>der</strong>erhaus<br />

von über 60 Prozent <strong>der</strong> Durchreisenden genutzt. Nicht<br />

selten war es überfüllt und die Belüftung war ebenso<br />

mangelhaft wie die hygienischen Verhältnisse, doch<br />

konnten diese Probleme im Lauf <strong>der</strong> Zeit weitgehend<br />

abgestellt werden. Mit dem Abschwung <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>ung<br />

Ende <strong>der</strong> 1850er-Jahre erwies sich das Logierhaus<br />

jedoch mehr und mehr als unrentabel. Nun kamen<br />

die Reisenden von Bremen, wo sie sich einige Tage<br />

aufgehalten hatten, mit <strong>der</strong> Eisenbahn in die Hafenstadt,<br />

um hier meist direkt in die pünktlich verkehrenden<br />

Überseedampfer umzusteigen.<br />

Ansonsten wurden die Emigranten in den „Westhäfen“<br />

wie auch in England sowie in Bremen und<br />

Hamburg in den unterschiedlichsten Gasthäusern und<br />

Herbergen untergebracht. Missstände waren an <strong>der</strong><br />

Tagesordnung. 1852 traf deshalb das Bremer Nach-


56<br />

„ Liebe Schwester … vor <strong>der</strong> Reise sei nicht bange denn es ist nicht so gefährlich …<br />

nach Amerika war nur ein Spaziergang (1873) “<br />

Plakat <strong>der</strong> Bremer Kontrollbehörde (Kat.-Nr. 5.19)<br />

Plakat zur Bekämpfung des Mädchenhandels (Kat.-Nr. 5.17)<br />

weisungsbüro eine Vereinbarung mit örtlichen Gastwirten<br />

über Logispreise, Verpflegung und Einrichtungsstandards,<br />

um die Auswan<strong>der</strong>er in dieser Beziehung<br />

so weit wie möglich vor Übervorteilungen zu<br />

schützen. Auf diese Weise wurde ein Großteil <strong>der</strong><br />

Emigranten an seriöse Herbergen verwiesen, wobei<br />

Häuser wie „Zum <strong>Bayerischen</strong> Hof“, „Stadt Würzburg“<br />

und „Stadt Nürnberg“ vielleicht beson<strong>der</strong>s bayerische<br />

Auswan<strong>der</strong>er lockten. In Hamburg wurden Auswan<strong>der</strong>erherbergen<br />

von staatlicher Seite regelmäßig kontrolliert.<br />

Doch trotz aller Bemühungen rissen die Klagen<br />

über Überfüllung und Überteuerung nicht ab.<br />

Bis um die Jahrhun<strong>der</strong>tmitte war die ärztliche Betreuung<br />

<strong>der</strong> Durchwan<strong>der</strong>er in den europäischen Ausschiffungsplätzen<br />

völlig unzureichend. Für diejenigen,<br />

die über Bremerhaven ihre Heimat verließen, stellte<br />

sich die Situation beson<strong>der</strong>s katastrophal dar, da es in<br />

<strong>der</strong> Hafenstadt kein Hospital gab. Eine Verbesserung<br />

ergab sich erst mit <strong>der</strong> Eröffnung des Auswan<strong>der</strong>erhauses,<br />

in dem auch drei Krankensäle mit insgesamt 35<br />

Betten eingerichtet waren. Allein in den Jahren 1854<br />

und 1855 wurden hier mehr als 700 Kranke behandelt,<br />

darunter 87 Emigranten aus Bayern, die damit das<br />

drittgrößte Kontingent stellten. Neben Brechdurchfall<br />

litten die Reisenden oft an Wechselfieber, Lungen- und<br />

Rippenfellentzündungen o<strong>der</strong> Masern. Eine in Bremerhaven<br />

ausgebrochene Cholera-Epidemie mit 143 Erkrankungs-<br />

und 103 Todesfällen hatte im Herbst 1853<br />

auch einige bayerische Opfer gefor<strong>der</strong>t. 8 Ab Mitte <strong>der</strong><br />

1850er-Jahre bestellte <strong>der</strong> Bremer Senat ¾rzte, die regelmäßig<br />

das Auswan<strong>der</strong>erhaus besuchten, Nahrungsmittel<br />

und Vorräte kontrollierten, die Krankenstuben<br />

beaufsichtigten und dafür sorgten, dass die Räume<br />

nicht überbelegt waren. Daneben gehörte es zu ihrem<br />

Aufgabenbereich, Kajüten und Zwischendecks <strong>der</strong><br />

Schiffe zu inspizieren sowie den Gesundheitszustand<br />

<strong>der</strong> Passagiere vor dem Auslaufen zu prüfen. Bei <strong>der</strong><br />

Masse <strong>der</strong> innerhalb kurzer Zeit zu untersuchenden<br />

Auswan<strong>der</strong>er hatte die ärztliche Fürsorge allerdings oft<br />

nur oberflächlichen Charakter.<br />

Mit dem Verlassen <strong>der</strong> Heimat standen die Auswan<strong>der</strong>er<br />

an einem entscheidenden Wendepunkt in<br />

ihrem Leben. In dieser Situation waren sie beson<strong>der</strong>s<br />

auf religiösen Zuspruch angewiesen. Für die bayerischen<br />

Emigranten, die ihren Weg über Bremerhaven<br />

nahmen, ergab sich in dieser Beziehung ein Nachteil: In<br />

<strong>der</strong> Hafenstadt gab es lange Zeit keine Kirchen. Bis zur<br />

Jahrhun<strong>der</strong>tmitte fand keine gezielte geistliche Betreuung<br />

<strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>er statt. Auch auf diesem Gebiet<br />

trat erst mit <strong>der</strong> Eröffnung des Auswan<strong>der</strong>erhauses<br />

eine Verbesserung ein: Hier befand sich eine von einem<br />

evangelischen Prediger betreute Kapelle für 300 bis


57<br />

400 Gläubige. Dabei erlebten die katholischen Auswan<strong>der</strong>er<br />

verschiedentlich Diskriminierungen wie im<br />

Oktober 1852, als sich 190 Passagiere, darunter „Georg<br />

Fehrn von Windheim, Bayern, Oberfranken, Ludwigslust<br />

mit 7 Mann Bayern“, empört beim Nachweisungsbüro<br />

beschwerten: Im Auswan<strong>der</strong>erhaus „in den Predigten<br />

reformirter Prediger dahier, in welche einige von<br />

uns hingegangen, um doch irgendwo Trost zu finden,<br />

(wurden) wir Katholiken und unsere Lehre auf das<br />

Grauenvollste beschimpft“ 9 .<br />

Gottesdienste für Katholiken fanden in <strong>der</strong> Regel nur<br />

zweimal im Monat an den Expeditionstagen <strong>der</strong> Schiffe<br />

statt, Andachten für Protestanten wurden dagegen<br />

täglich abgehalten. Außerdem gab es für diese noch<br />

spezielle wöchentliche Abschiedsgottesdienste. Die<br />

Katholiken fühlten sich also zu Recht benachteiligt.<br />

Nachdem im Verlauf <strong>der</strong> 1860er-Jahre Bremerhaven als<br />

Aufenthaltsplatz für Auswan<strong>der</strong>er an Bedeutung verlor,<br />

erfolgte die kirchliche Betreuung <strong>der</strong> Reisenden in erster<br />

Linie in Bremen. Nun bauten die großen Kirchen ihre<br />

Auswan<strong>der</strong>erarbeit gezielt aus. 10 Im Jahr 1871 wurde<br />

<strong>der</strong> „St.-Raphaels-Verein zum Schutze katholischer<br />

deutscher Auswan<strong>der</strong>er“ aus <strong>der</strong> Taufe gehoben, 1872<br />

eine Zweigstelle in Hamburg, 1873 in Bremen und 1877<br />

in Antwerpen, Rotterdam, Le Havre, London und<br />

Liverpool gegründet. So entstand ein Netz von Vertrauensleuten,<br />

die sich um die Reisenden kümmerten.<br />

Ab 1874 wurde auch die evangelische Kirche Bremens<br />

verstärkt aktiv. Einen Durchbruch bildete die Etablierung<br />

<strong>der</strong> „Evangelischen Auswan<strong>der</strong>ermission“ 1881.<br />

Deren Mitarbeiter holten die Emigranten vom Bahnhof<br />

ab, führten sie zu ihrer Beratungsstelle, suchten sie in<br />

den diversen Logierhäusern auf und organisierten<br />

Gottesdienste.<br />

Evangelische Auswan<strong>der</strong>erkapelle in Bremen (Kat.-Nr. 3.69)<br />

Die Überquerung des Atlantiks<br />

In den Seglern, die um 1850 von den verschiedenen<br />

europäischen Häfen ausliefen, standen jedem Passagier<br />

im Zwischendeck 14 Quadratfuß Fläche zur Verfügung.<br />

Dies entsprach in etwa <strong>der</strong> Größe eines Bettes.<br />

Durch das Übereinan<strong>der</strong>stellen von je zwei aus rohen<br />

Holzlatten zusammengenagelten Kojen, die sich in <strong>der</strong><br />

Regel fünf Personen teilen mussten, wurde erreicht,<br />

dass die Hälfte <strong>der</strong> eng bemessenen Bodenfläche frei<br />

blieb. Einer Überfüllung des Zwischendecks wurde dadurch<br />

jedoch keineswegs wirksam vorgebeugt, da<br />

dieses zugleich Schlaf-, Aufenthalts- und Essraum war,<br />

wo es we<strong>der</strong> Tische noch Stühle gab und die Gänge<br />

zwischen den Kojen zudem mit dem Gepäck <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>er<br />

zugestellt waren. Auch gab es kaum Licht<br />

und die Luftzufuhr war mangelhaft, da sie nur durch die<br />

wenigen Ladeluken und ein o<strong>der</strong> zwei Aufgänge zum<br />

Oberdeck erfolgte. Schlechtes Wetter und Seekrankheit<br />

verschärften die ohnehin miserablen Zustände und<br />

ließen die atlantische Passage über weite Strecken zur<br />

Strapaze werden.<br />

Daneben gaben die rohe Behandlung <strong>der</strong> Passagiere<br />

durch die Schiffsbesatzung sowie die Verpflegung im<br />

Zwischendeck häufigen Anlass zu Klagen. Quantität<br />

und Qualität <strong>der</strong> Verköstigung<br />

entsprachen keineswegs<br />

immer den in<br />

<strong>der</strong> Bremer und Hamburger<br />

Auswan<strong>der</strong>ergesetzgebung<br />

festgelegten<br />

Kriterien. Das<br />

Schwarzbrot hatte bereits<br />

mehrere Fahrten<br />

mitgemacht und war<br />

schimmlig, Trinkwasser<br />

wurde nur in langen<br />

Zwischenräumen und<br />

kleinen Mengen ausgeteilt,<br />

Fleisch gab es<br />

wenig, Kartoffeln mussten<br />

als Rarität betrachtet<br />

werden Ÿ so hieß es in<br />

einer unter an<strong>der</strong>em von<br />

Kat.-Nr. 3.64


58<br />

„ Vergnügen hat man auf <strong>der</strong> See wenig …<br />

Da dachte wohl mancher wäre ich in Europa geblieben. “<br />

Beför<strong>der</strong>ungsvertrag des Norddeutschen Lloyd für Katharina Stadler (Kat.-Nr. 3.37 f)<br />

Adam Enkers aus Lauf bei Nürnberg unterzeichneten<br />

Beschwerde <strong>der</strong> Passagiere des Bremer Schiffs „Adolphine“,<br />

das 1853 mit über 280 Auswan<strong>der</strong>ern, darunter<br />

62 Bayern, nach Baltimore segelte. Darüber hinaus<br />

starben auf dieser Reise 30 Personen Ÿ ein deutliches<br />

Zeichen für die unzureichende medizinische Versorgung<br />

an Bord. 11 Allerdings war die Mortalitätsrate auf<br />

<strong>der</strong> „Adolphine“ ungewöhnlich hoch, denn insgesamt<br />

verzeichneten die Bremer Auswan<strong>der</strong>erschiffe niedrigere<br />

Sterblichkeitsraten als die an<strong>der</strong>er europäischer<br />

Län<strong>der</strong>. So lag sie z. B. nach Angaben <strong>der</strong> New Yorker<br />

Immigrationsgesellschaft auf Schiffen, die von <strong>der</strong><br />

Weser ausliefen, zwischen 1865 und 1867 bei 0,47 bis<br />

0,70 Prozent, auf englischen bei 0,38 bis 1,57 Prozent<br />

und auf französischen bei 0,53 bis 1,60 Prozent. Die<br />

Spitzenwerte stellten holländische Schiffe, auf denen<br />

1867 5,45 Prozent <strong>der</strong> Passagiere den Tod fanden. 12<br />

Letztlich zeigte sich aber gerade hier ein beachtlicher<br />

Fortschritt im Vergleich mit den Überfahrtsbedingungen<br />

im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />

Eine durchgreifende Verbesserung brachte die<br />

in Bremen vom Norddeutschen Lloyd (NDL) und in<br />

Hamburg von <strong>der</strong> Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Aktiengesellschaft<br />

(HAPAG) vorangetriebene<br />

Passagierdampfschifffahrt. Ende <strong>der</strong> 1860er-Jahre<br />

überquerten bereits drei Viertel <strong>der</strong> Emigranten den<br />

Atlantik mit solchen Schiffen, Mitte <strong>der</strong> 1870er-Jahre<br />

hatten die Segler ausgedient und zu Beginn <strong>der</strong> 1880er-<br />

Jahre stiegen NDL und HAPAG zu den größten Auswan<strong>der</strong>erree<strong>der</strong>eien<br />

<strong>der</strong> Welt auf. Mit <strong>der</strong> Durchsetzung<br />

<strong>der</strong> Dampfschiffe sank die Dauer <strong>der</strong> Überfahrt<br />

nach Amerika, die auf den Seglern acht bis zehn Wochen<br />

betrug, auf 14 Tage und weniger. Auch wurden<br />

nun viele <strong>der</strong> Missstände, die beim Transport auf dem<br />

Segelschiff üblich waren, weitgehend abgestellt. Zwar<br />

herrschte im Zwischendeck nach wie vor große Enge,<br />

doch war die Belüftung besser, für Beleuchtung wurde<br />

gesorgt und auch mit <strong>der</strong> Verpflegung gab es weniger<br />

Probleme, da es nun an Bord die Möglichkeit gab zu<br />

backen und zu schlachten. Auch die medizinische Be-<br />

Quittung über den Kauf eines Zwischendeckplatzes, 1874 (Kat.-Nr. 3.31)


59<br />

Reiseroute <strong>der</strong> „Columbus“ von Cherbourg nach New York (Kat.-Nr. 3.37 h)<br />

treuung <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>er verbesserte sich, da auf den<br />

Dampfern schon in den 1860er-Jahren Schiffsärzte angestellt<br />

waren.<br />

Resümee<br />

Die bayerischen Emigranten waren Teil <strong>der</strong> deutschen<br />

Auswan<strong>der</strong>ung, die sich in diversen europäischen<br />

Hafenstädten, nach 1855 vorzugsweise an <strong>der</strong> Weser<br />

einschifften, um nach Amerika zu ziehen. Jahrelang<br />

dämpften strapaziös lange Reisezeiten, drangvolle<br />

Enge auf Fluss- und Seeschiffen, überfüllte Zwischendecks<br />

und unhygienische Unterbringung, eintönige<br />

o<strong>der</strong> schlechte Verpflegung, mangelnde medizinische<br />

Fürsorge und religiöse Betreuung ihre Vorfreude auf<br />

die Neue Welt. Manches Mal gerieten sie auch in die<br />

Hände skrupelloser Geschäftemacher. Wichtig waren<br />

neben kirchlichen Bemühungen vor allem die Anstrengungen<br />

von Seiten Bremens und später Hamburgs mithilfe<br />

von Gesetzen sowie mit Einrichtungen wie den<br />

Nachweisungsbüros die gröbste Unbill zu beseitigen.<br />

Treibendes Motiv war dabei im Interesse von Schifffahrt<br />

und Handel die Auswan<strong>der</strong>ung von Weser und Elbe in<br />

Konkurrenz mit nichtdeutschen Häfen für Emigranten<br />

so attraktiv wie möglich zu machen. Die rapide steigende<br />

Durchwan<strong>der</strong>ung über Bremen-Bremerhaven<br />

und Hamburg belegt, dass dies gelang. Die wirtschaftlichen<br />

Interessen von Kaufleuten, Ree<strong>der</strong>n und Expedienten<br />

einerseits sowie die Bedürfnisse <strong>der</strong> Emigranten<br />

an<strong>der</strong>erseits konnten bis zu einem gewissen Grad<br />

in Einklang gebracht werden, ohne dass jedoch alle<br />

Missstände konsequent beseitigt worden wären.<br />

Letztlich aber waren technische Neuerungen, Eisenbahn<br />

und vor allem Dampfschifffahrt, für die grundlegende<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Reisebedingungen von größerer<br />

Bedeutung als Verordnungen und Gesetze.<br />

Anmerkungen<br />

1 Brück, Heike: Die Verbesserung <strong>der</strong> Hinterlandsbeziehungen zu den<br />

Auswan<strong>der</strong>erhäfen im frühen und mittleren 19. Jahrhun<strong>der</strong>t, in:<br />

Deutsches Schiffahrtsarchiv 7 (1984), S. 213 Ÿ 220; Knabe, Wolfgang:<br />

Aufbruch in die Ferne. Deutsche Auswan<strong>der</strong>ungen zwischen 1803<br />

und 1914 am Beispiel Bayerisch-Schwaben, Augsburg 1990, bes.<br />

S. 266 Ÿ 297.<br />

2 Zum Folgenden: Engelsing, Rolf: Bremen als Auswan<strong>der</strong>erhafen<br />

1683 Ÿ1880, Bremen 1961; Gelberg, Birgit: Auswan<strong>der</strong>ung nach<br />

Übersee. Soziale Probleme <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>erbeför<strong>der</strong>ung in Hamburg<br />

und Bremen von <strong>der</strong> Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts bis zum Ersten<br />

Weltkrieg, Hamburg 1973; Rößler, Horst: Bremen-Bremerhaven als<br />

Transitstation für Auswan<strong>der</strong>er aus dem Rheinland im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t,<br />

in: Schöne Neue Welt. Rheinlän<strong>der</strong> erobern Amerika, Bd. 2,<br />

Kommern 2001, S. 151Ÿ184.<br />

3 Archiv <strong>der</strong> Handelskammer Bremen, A. I.1. Bd. 2 Ÿ Berichte von Ed.<br />

Ichon, E. H. Dreyer und F. He<strong>der</strong>ich an die Handelskammer, Oktober<br />

und November 1850.<br />

4 Staatsarchiv Bremen, 2-P.8.B.8.a. Bd. 2 und 2-P.8.B.8.b. Bde.1 und 2:<br />

Frhr. Joseph von Hormayr an Bürgermeister Smidt, Bremen, 14. Mai<br />

1839, 1. Dezember 1841, 10. April 1842, 20. Juli 1845, 18. Mai 1847.<br />

5 Jahrbuch für die amtliche Statistik des Bremischen Staats,<br />

1867 Ÿ1897; Statistik des Hamburgischen Staats, H.IV Ÿ XII,<br />

1871Ÿ1883.<br />

6 Archiv <strong>der</strong> Handelskammer Bremen, A. I.1. Bd. 2: Wichelshausen an<br />

die Deputation <strong>der</strong>Makler, Bremen, 15. Dezember 1841; Staatsarchiv<br />

Bremen, 2-P.8.B.8.b. Bd.1: Frhr. Joseph von Hormayr an Smidt,<br />

1. Dezember 1841.<br />

7 Archiv <strong>der</strong>HandelskammerBremen, A.III.1.J.: Staatsministerium des<br />

Innern, München, 7. März 1857.<br />

8 Staatsarchiv Bremen, 2-Q.9-508: Übersicht <strong>der</strong> im Jahre 1854 und<br />

1855 im Hospital des Auswan<strong>der</strong>erhauses behandelten Kranken,<br />

15. Februar 1856; Staatsarchiv Bremen, 2-Q.9-513: Ausbruch <strong>der</strong><br />

asiatischen Cholera, 28. Oktober 1853 bis 18. Februar 1854.<br />

9 Archiv <strong>der</strong> Handelskammer Bremen, A.III.1.D.: Beschwerde an das<br />

Nachweisungsbüro für Auswan<strong>der</strong>er, 24. Oktober 1852.


60<br />

„ Der Kapitän war zu gleichgültig, <strong>der</strong> Koch zu eigennützig u. zu schlecht,<br />

es starben nicht umsonst 10 Kin<strong>der</strong>. (1854) “<br />

10 Mohr, Victor: Katholische Auswan<strong>der</strong>erbetreuung<br />

am Beispiel des Raphaels-Werkes, in:<br />

Schulz, Karin (Hg.): Hoffnung Amerika. Europäische<br />

Auswan<strong>der</strong>ung in die Neue Welt,<br />

Bremerhaven 1994, S. 223 Ÿ 232; Heyne,<br />

Bodo: Kirchliche Bemühungen um die Auswan<strong>der</strong>ung<br />

in Bremen im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t, in:<br />

Hospitium Ecclesiae. Forschungen zur bremischen<br />

Kirchengeschichte 6 (1961),<br />

S. 71Ÿ 82.<br />

11 Archiv <strong>der</strong>HandelskammerBremen, A.III.1.G.:<br />

Beschwerde zur Kenntnis <strong>der</strong> Deutschen<br />

Gesellschaft in Maryland, o. D. (1853).<br />

12 Staatsarchiv Bremen, 2-P.8.B.8.c.2.b. Bd.1:<br />

Gutachten <strong>der</strong> Bremer Handelskammer,<br />

15. Februar 1869.<br />

Die Überfahrt (Kat.-Nr. 5.35)

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