NEU - USKA
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Thema<br />
orte mit GPS- Geräten, Fotoapparaten<br />
und Filmkamera. Die Delegation war<br />
sehr beeindruckt von den umfangreichen<br />
Möglichkeiten unserer Aktivitäten<br />
und unseren ausgeklügelten Antennen.<br />
Alles wurde fein säuberlich protokolliert<br />
und die Gerätenamen und Serienummern<br />
mit den Angaben auf der Lizenz<br />
verglichen. Im Anschluss an diese Besichtigung<br />
gab es eine längere Sitzung<br />
der Delegation vom Festland mit den<br />
Inselbehörden. Der Entschied dieser<br />
Behördenkonferenz fiel für uns leider<br />
sehr negativ aus: Wir mussten unverzüglich<br />
den Funkbetrieb am CW- und<br />
SSB-Standort einstellen.<br />
So schnell geben wir nicht auf, sagten<br />
wir uns, und so entstand die Idee,<br />
den Betrieb der beiden Stationen<br />
später, nach Abreise der Delegation,<br />
wieder aufzunehmen. Diese Absicht<br />
mussten wir aber bald wieder begraben,<br />
denn vor den beiden Standorten<br />
kreuzten zwei Schiffe der Marine auf<br />
und ging vor Anker.<br />
Wir wurden überrascht von der Aussage,<br />
dass die Insel Côn Có nach wie<br />
vor ein hoch sensibles Gebiet sei und<br />
immer noch als strategisch wichtiger<br />
Vorposten gelte. Der örtliche Militärkommandant<br />
habe seine Kompetenzen<br />
überschritten, als er uns im letzten<br />
Herbst die Bewilligungen erteilt hatte.<br />
Reduzierter Betrieb<br />
Der örtliche Militärkommandant<br />
setzte sich trotz der Probleme, die<br />
er sich eingehandelt hatte, weiterhin<br />
für uns ein. Er konnte einen Kompromiss<br />
aushandeln, wonach wir mitten<br />
im Ausbildungszentrum des Militärs<br />
kleine Antennen errichten duften.So<br />
waren wir fortan vollständig unter der<br />
Kontrolle des Militärs. Dies betraf alle<br />
3W6C-Aktivitäten. Überdies erhielten<br />
wir den Befehl, alle bisher benutzten<br />
Antennen und Stationen bis am Abend<br />
abzuräumen, ansonsten dies durch<br />
Militärpersonen ausgeführt werde.<br />
Das waren in der Tat klare und für<br />
uns schmerzhafte Anordnungen, und<br />
wir unterliessen es nicht, dem Befehl<br />
Folge zu leisten. Es wäre einer Provokation<br />
gleichgekommen, wenn wir<br />
uns nicht daran gehalten hätten – wohl<br />
mit der Konsequenz, dass wir Côn Có<br />
umgehend hätten verlassen müssen.<br />
Tief enttäuscht bauten wir die Antennen<br />
ab, deren Aufbau uns so viel<br />
Zeit gekostet hatte, und zügelten sie<br />
zusammen mit den Geräten ins Hauptquartier,<br />
welches im südlichen Teil der<br />
Als 3W6C noch aus den CW- und SSB-«Bunkern» senden durfte.<br />
Die Zwangspause nutzten die Teilnehmer zum Gruppenfoto.<br />
Insel liegt. Hier stand uns ein nur etwa<br />
80 Meter langer und 20 Meter breiter<br />
Landstreifen für den Antennenbau zur<br />
Verfügung. Einen Spiderbeam oder<br />
eine Four-Square-Antenne konnten<br />
und durften wir nicht mehr aufstellen.<br />
Eddy Visser, XV1X, baute für uns<br />
zwei Dreiband-Vertikal-Dipole, die von<br />
einem Spider-Fibermast getragen wurden.<br />
Eine Antenne deckte die Bänder<br />
20 m, 15 m und 17 m ab, die andere die<br />
Bänder 12 m, 10 m und 15 m. Überdies<br />
konnten wir noch je eine Inverted Vee<br />
für 30 m und eine Vertikalantenne mit<br />
elevated radials für 40 m aufstellen.<br />
Eine Vertikalantenne für 80 m in der<br />
Nähe des Denkmals für die Kriegsopfer<br />
wurde uns nicht erlaubt<br />
Mässige Bedingungen<br />
Die Ausbreitungsbedingungen während<br />
unseres Aufenthalts auf Côn Có<br />
haben wir nicht als besonders gut<br />
erlebt. Etwa sechs Stunden pro Tag<br />
waren sämtliche Bänder quasi leer, nur<br />
auf dem17-m- und dem 20-m-Band<br />
waren vereinzelt Stationen aus dem<br />
asiatischen Raum zu hören. Während<br />
dieser sechs Stunden konnten wir auch<br />
kein Pileup aufbauen – dazu fehlten uns<br />
die notwendigen Richtstrahl-Antennen.<br />
Besonders nachteilig war, dass wir<br />
eine Bandöffnung nur entweder mit<br />
der CW- oder der SSB-Station nutzen<br />
konnten, aber nicht mit beiden<br />
Stationen. Auch gab es bei der CW-<br />
Station zeitweise Interferenzen von<br />
der SSB-Station, was das Abarbeiten<br />
leiser Stationen oft nahezu unmöglich<br />
machte. Diese Interferenzen sind dem<br />
geringen Abstand der Antennen zuzu-<br />
HB Radio 3 - 2010 3