Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen

Neben allen Kriegsfolgen aber haben wir als Deutsche auch erstaunliche Erfolge
in den letzten 10 Jahren zu verzeichnen gehabt. Die Welt spricht vom „Deutschen
Wunder“ und meint damit die Aufbauarbeit auf allen Gebieten. Dennoch sorgen wir
uns um den Menschen im Zeitalter der Technisierung, der Vermassung und damit der
Entseelung. Der Mensch stößt in ungeahnte Möglichkeiten seines Geistes vor. Die
Erde ist infolge unerhörter Geschwindigkeiten zusammengeschrumpft und klein geworden.
Umgekehrt hat der Mensch in der Welt der kleinen Dinge ungeheuerliche
Entdeckungen gemacht, die wir als Erkenntnisse um das Atom (Kernphysik)
bezeichnen.
Wo der Weg der Menschheit und dieser Erde hingeht? Gott allein weiß es.
Ballenhausen, den 5. Dezember 1955
Ergänzungen zum Verzeichnis der Lehrer
Der Schulmeister Christian Neuring (1705-1738) scheint nebenbei das
Tischlerhandwerk betrieben zu haben, denn er bessert den Chor in der Kirche
eigenhändig aus. Lehrer Schlote (1738-1742) kann einigermaßen schreiben und
singen. (Schreib- und Rechenunterricht waren damals noch nicht obligatorisch)
Lehrer Johann Heinrich Wolf (1742-1850) war sehr arm, aber des Schreibens kundig,
sein Altarist Becker dagegen quittierte sein Gehalt von einem Thlr. durch 3 Kreuze.
Lehrer Christian Julius August Daniel (1779-1783) stellte eine sauber geführte
Kirchenrechnung auf, deren erste aus dem Jahre 1628 datiert. Johann Friedrich Kawe
(1784-1788) war in Orthographie schwach und, um sein Gehalt zu verbessern,
zugleich Altarist. Andreas Friedrichs (1788-1794):
Unter ihm wurde die Industrieschule eingeführt. Dafür wurden 20 Thlr. ausgesetzt.
Die Lehrersfrau erhielt hiervon 15 Thlr. Für den Rest wurden Spinnräder
usw. angeschafft. Wilhelm Thiele (1794-1828) stammt aus Landolfshausen und war
nebenbei Schuhmacher. Handschrift genügt, Rechtschreibung traurig. Er war ein
schlechter Kirchenkassenverwalter und hatte bei seinem Abgang ein großes Defizit in
der Kasse, so daß seine Möbel größtenteils verkauft werden mußten. Er wurde nach
Elkershausen versetzt, starb aber dort sehr bald. Seine Witwe mußte in Ballenhausen
wieder aufgenommen werden, weil Elkershausen sich weigerte, sie dort ansäßig zu
machen.
W. Hille (1828-1869) stammt aus Löwenhagen; die Eltern hatten dort einen
kleinen Hof von 21 Morgen. Er erlernte zunächst das Tischlerhandwerk und war dann
Adjunct beim Schullehrer Hardeland-Niedernjesa, dessen Tochter er heiratete und
bekam für 2 Jahre die Schulstelle in Ludolfshausen. Da er aber dort gar keine
Bareinnahmen hatte, ließ er sich nach Wahlhausen im Hessischen versetzen. Dort
fühlte sich aber seine Familie keineswegs wohl, und er nahm deshalb die Lehrerstelle
in Ballenhausen im Jahre 1828 an. Hier hat er 44 Jahre lang gewirkt, 4 Söhne und 4