Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen

ist christlich, gut und nützlich, daß das gemein Volk darzu gewehnet werde, dass sie
solches nötigen Gebets nicht vergessen. Weil es aber offte vergessen wird, kan der
Glockenschlag dazu Erinnerung geben, dass sie an solch Gebet zu thun gedenken“.
Die Betglocke wird 3 mal am Tage, morgens, mittags und abends angeschlagen. Nur
während des zweiten Weltkrieges war jedes Geläut verboten.
Aus der Schulchronik:
„Bei den Familienfesten ließen unsere Vorfahren gewöhnlich viel darauf gehen.
Da fühlte sich der Familienvater noch als das Haupt einer zahlreichen Verwandschaft.
Der Küster, der gewöhnlich den Aufwärter oder Einlader spielte, hatte so gut wie der
Pastor samt seinem Weibe einige tagelang ein ,freies Brauthaus‘. Anstatt oder statt
desselben erhielt er zu Anfang des vorigen Jahrhunderts z.B. in Obernjesa ein Stück
Rindfleisch von 4-6 Pfund nebst einem Gerichte von einer Rinderwurst, dabei zwei
Hochzeitsbrote, 1 Kuchen und 1 Flasche Bier; in Gr. Schneen bestand die Brautsuppe
in einem guten Stück Rinderwurst, Sülze, Schweinefleisch, Kuchen und einer Portion
Bier und Brot. An der Hauptmahlzeit nahmen jedoch dessen ungeachtet die Küster
theil."
Worin in Ballenhausen die Brautsuppe zu Anfang des 18. Jahrhunderts bestand,
wird nicht erwähnt, nur daß der Küster dazu berechtigt war oder eine Entschädigung
von 6 mg beanspruchen konnte.
Um das Jahr 1700 hat man für 6 mg noch 12 Pfund Rindfleisch kaufen können.
1 Schock Ostereier a Stück 1/3 Pfennig
3 1/2 Malter (10,5 Ctr) Roggen a 2 Taler
Schulgeld für jedes Kind 24 mg."