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Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen

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gelegen, so <strong>der</strong> Grashof genannt wird. Der eine Hof lag also unbestritten neben <strong>der</strong> alten<br />

<strong>von</strong> <strong>Ballenhausen</strong>schen Burg, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e vermutlich im jetzigen Grasgarten<br />

Scheidemanns neben dem Gr<strong>und</strong>stück <strong>der</strong> Witwe Holzmann (jetzt Bielefeld Nr. 22), die<br />

ihn als Wiese nutzte. In <strong>der</strong> Tat gehörte dieser Grasgarten ursprünglich zu dem <strong>von</strong><br />

<strong>Ballenhausen</strong>schen Besitz, bis er 1829 <strong>von</strong> dem Anlieger Scheidemann mit dem bis<br />

dahin diesem gehörigen „Eichhof“ <strong>von</strong> dem Pächter Grimme ausgetauscht wurde,<br />

womit beiden Höfen nur gedient sein konnte. Diese 8 Hufen mit den beiden Höfen 1<br />

<strong>und</strong> 2 = 8 Hufen (die ursprünglich dem Kloster Reinhausen gehörten, 1583 durch die<br />

<strong>Bodenhausen</strong>s eingetauscht waren) besaß nach diesem Tausch pfandweise vom Kloster<br />

Reinhausen zunächst Erich <strong>von</strong> Bardeleben zu Friedland bis 1591 <strong>und</strong> nach ihm <strong>der</strong><br />

Kammersekretär Lorenz Berkelmann zu Bemerode pfandweise, letzterer für 1.000<br />

Goldgulden. Im Jahre 1591 erhielt er sie erstmalig zu Lehen. Am 3. August 1627<br />

belehnte Herzog Friedrich Ulrich <strong>von</strong> Braunschweig - Wolfenbüttel den Lorenz<br />

Berkelmann, wahrscheinlich <strong>der</strong> Sohn des Erstbelehnten, mit 8 Hufen Land zu<br />

<strong>Ballenhausen</strong> <strong>und</strong> den dazugehörigen 2 wüsten Höfen nebst Dienst-Zehnt <strong>und</strong> aller<br />

an<strong>der</strong>en Frei- <strong>und</strong> Gerechtigkeit, z.B. mit dem Recht, in <strong>Ballenhausen</strong> einen freien Sitz<br />

zu bauen, ferner mit <strong>der</strong> Schäferei, mit dem Bedarf an Bau- <strong>und</strong> Brennholz aus dem<br />

Reinhäuser Walde <strong>und</strong> mit <strong>der</strong> Mastung seiner Schweine daselbst. Später, nachdem die<br />

Waldtrift aufhörte, wird nur die Schäferei, aber ein kleiner Zehnter <strong>von</strong> 4 Hufen Landes<br />

erwähnt.<br />

Nach <strong>der</strong> Beschreibung des Lehens <strong>von</strong> 1666 gehörten dazu 239 Morgen Land <strong>und</strong> 10<br />

Morgen 1 Vorling Wiese; die Beschreibung <strong>von</strong> etwa 1763 nennt als Zubehör 292 1/4<br />

Morgen Land, Wiesen <strong>und</strong> Gärten. Sie nennt als ferner Zubehör einen geringen Zehnten<br />

<strong>von</strong> 3 1/2 o<strong>der</strong> 3 3/4 Hufen Land des Klosters Reinhausen, <strong>der</strong> je Hufe ein Malter gab.<br />

Die Schäferei <strong>von</strong> <strong>Ballenhausen</strong> gehörte im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t nur zur Hälfte zu diesem<br />

Lehen. Da die Herden die Dreische im Bodenhäuser Walde nicht mehr beweiden<br />

konnten, durften statt <strong>der</strong> 480 Schafe nur 250 Stück gehalten werden.<br />

Das Geschlecht Berkelmann besaß das Lehen r<strong>und</strong> 200 Jahre bis zu seinem<br />

<strong>Aus</strong>sterben mit Georg Lorenz Berkelmann, <strong>der</strong> am 5. November 1788 als Stiftsherr im<br />

Stift St. Simon <strong>und</strong> Judas zu Goslar starb. Die Erben for<strong>der</strong>ten <strong>von</strong> <strong>der</strong> Lehensherrschaft<br />

die erwähnten 1.000 Goldgulden Pfandgeld. Die damaligen Gebühren des Lehens<br />

betrugen 35 Rtl. 15 Mgr. Sie waren bei je<strong>der</strong> Neubelehnung fällig. Diese erfolgte<br />

jeweils beim Wechsel des Lehnsherren <strong>und</strong> des Vasallen. Die 8 Hufen waren zehntfrei.<br />

Von <strong>der</strong> Schäferei zog das Amt Reinhausen jährlich außer dem Schafschatz 2 Trifthämmel,<br />

24 mgr. Triftgeld <strong>und</strong> einen großen Schafkäse für den Amtsvogt o<strong>der</strong> stattdessen 4<br />

Mgr.<br />

Nach dem Erlöschen des Berkelmannschen Geschlechts wurde 1790 <strong>der</strong> Prof.<br />

Geheimrat Georg Ludwig Böhmer in Göttingen, <strong>der</strong> seit 1763 die Anwartschaft auf ein<br />

Lehen besaß, mit den 8 Hufen Landes in <strong>Ballenhausen</strong> belehnt, nach seinem Tode sein<br />

Sohn Johann Friedrich Eberhard. 1800 Dr. Georg Johann Wilhelm Böhmer <strong>und</strong> die<br />

min<strong>der</strong>jährigen Söhne des weiland Amtmanns Just Hennig Stefan Böhmer in Hameln;<br />

Adolf, Gustaf, Hennig,1832. Diese lösten lt. Rezess vom 16. August 1837 den<br />

Lehnsverband durch Zahlung einer Jahresrente <strong>von</strong> 5 Rtl. 8 Ggr. bzw. durch einmalige<br />

Zahlung <strong>von</strong> 133 Rtl. 8 Ggr. Kurant ab <strong>und</strong> verwandelten dadurch das Lehen in freies<br />

Eigentum.

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